Dachdämmung von innen – Dachdämmung selber durchführen
Eine Dachdämmung von innen senkt den Energieverbrauch im Haus und ermöglicht die Einrichtung von Wohnräumen im Dachgeschoss. Wer die Dachdämmung selber durchführen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, die von der Bauweise des Daches abhängen und jeweils ihre Vor- und Nachteile haben. Aus diesem Grund stellen wir die unterschiedlichen Dachisolierungen vor, die sich von innen anbringen lassen.
Bei der Dämmung des Dachstuhls gibt es drei Wege, das Material einzubringen: über, unter und zwischen den Sparren – also entsprechend Aufsparren-, Untersparren- und Zwischensparrendämmung genannt. Auch Heimwerker können bei der Dachdämmung selbst Hand anlegen. Gerade Dämmarbeiten, wie die Untersparren- und Zwischensparrendämmung bieten Möglichkeiten zur Eigenleistung. So lässt sich doppelt Geld sparen – bei den Heizungs- und Renovierungskosten.
Weitere interessante Beiträge zum Thema: Dachbodendämmung mit Jutedämmstoff, Dachdämmung – das optimal gedämmte Dach und Dach decken und dämmen mit Systemkomponenten.
Aufsparrendämmung
Eine Aufsparrendämmung ist dann empfehlenswert, wenn das Dach neu eingedeckt werden muss, da Heimwerker den Dämmstoff von außen anbringen müssen. In diesem Fall erfolgt die Wärmedämmung mit Systemkomponenten.
Eine derartige Dämmung über den Dachsparren wird in der Regel bei bereits ausgebauten Dächern gewählt. Ein weiter Vorteil: Die Dachdämmung auf den Sparren ist wärmebrückenfrei. Außerdem schützt diese Methode die Dachkonstruktion vor Witterungseinflüssen.
Untersparrendämmung
Ein Untersparrendämmung ist dann sinnvoll, wenn die Zwischensparrendämmung nicht mehr ausreicht, um moderne Energiespar-Verordnungen zu erfüllen. Weil die Dämmstoffdicke durch Sparrenhöhe bzw. Raumhöhe begrenzt ist, werden Zwischensparrendämmung und Untersparrendämmung oft kombiniert eingesetzt.
Sparrentiefe
Bis vor kurzem reichten 12 bis 14 Zentimeter für das Dämmmaterial aus. Doch durch die neue Verordnung sind mittlerweile 18 und mehr Zentimeter notwendig. Reicht die Tiefe nicht aus, muss auf die Sparren noch eine weitere Dämmschicht aufgebracht werden.
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Zwischensparrendämmung

Für die diese Methode der Dachdämmung eignen sich moderne, einfach zu verarbeitende Dämmstoffe, wie z. B. komprimiert verpackte Steinwollematten, die direkt von der Rolle zugeschnitten werden. Weil diese Matten elastisch sind, passen sie sich konturgenau an die Sparren an, sodass keine Wärmebrücken entstehen. Alternativen sind beispielsweise Klemmfilz oder Korkdämmplatten.
Bei neuen Häusern ist unter der Dachdeckung meistens noch eine Unterspannbahn angebracht. Die Konterlattung soll hierbei für eine ausreichende Hinterlüftung der Eindeckung und die Funktionstüchtigkeit der zweiten Entwässerungsebene sorgen.
Für die ausreichende Belüftung muss zwischen Material und Dachdeckung mindestens zwei Zentimeter Abstand gelassen werden. In nicht belüfteten Dächern wird hingegen die volle Sparrentiefe für die Wärmedämmung genutzt. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erklären wir Ihnen, wie Sie mit Steinwolle-Matten zwischen den Sparren dämmen.
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Normen und Verarbeitung
Für welchen Dämmstoff man sich auch entscheiden – man sollte darauf achten, dass es sich um ein genormtes oder bauaufsichtlich zugelassenes Produkt handelt. In beiden Fällen ist eine Güteüberwachung vorgeschrieben. Sie besteht aus Eigenüberwachung und Fremdüberwachung und ist durch das Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) auf dem Beipackzettel bescheinigt.
Auskunft über die Eignung eines Dämmstoffs für bestimmte Einsatzbereiche geben Kurztypzeichen auf den Produktverpackungen. So bedeuten W oder WL, dass der Dämmstoff nicht druckbelastbar ist. Er eignet sich zum Beispiel für leichte Trennwände, Decken bzw. für Dämmung zwischen Sparren und Balkenlagen.
Druckbelastbare Dämmstoffe, die z. B. unter Böden ohne Trittschallanforderung eingesetzt werden können, weisen die Abkürzung WD aus, während WV eine hohe Abrissfestigkeit bescheinigt. Letzteres ist unter Putzfassaden von großer Bedeutung.
Trittschalldämmstoffe identifiziert man durch das Kürzel T oder TK. Die wichtigste Forderung an einen Dämmstoff ist eine schlechte Wärmeleitfähigkeit. Mit anderen Worten: Er soll gut wärmedämmen. Auskunft darüber gibt die Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG), die auf dem Beipackzettel des Produkts vermerkt ist. Je kleiner die Gruppe, desto besser ist das Dämmvermögen des Materials.
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Verarbeitungseigenschaften der Dämmstoffe

Abhängig vom Einsatzort sind auch Eigenschaften wie Diffusionswiderstand, Druckfestigkeit, Beständigkeit gegenüber Nässe und Verrotten, aber auch die Produktform wichtig. Plant man beispielsweise, das Dach des Hauses zwischen den Sparren zu dämmen, bieten sich leichte und flexible Dämmstoffe wie etwa Mineralwollefilze an. Sie schließen fugendicht an den Balken ab und belasten die Dachkonstruktion nicht.
Starre Platten, etwa Hartschaum-Platten, eignen sich eher für durchgehende Bauteilflächen, beispielsweise zur Zusatzdämmung unter den Dachsparren. Um Wärmebrücken an den Stößen auszuschließen, sind die Platten häufig mit Nutkanten und Federkanten ausgestattet.
Ein Dämmstoff, der Erdkontakt hat, darf weder Wasser aufnehmen noch für Verrottung anfällig sein.
Schaumglas ist der einzige Dämmstoff, der absolut dampfdicht ist – im Gegensatz zu Zellulose, Schafwolle oder Baumwolle und Mineralfaserdämmstoffen, die man als diffusionsoffen bezeichnet. Das bedeutet, sie setzen der Wanderung von Wasserdampf (Diffusion) nicht mehr Widerstand entgegen als Luft. Wasserdampf wandert im Bestreben nach Druckausgleich stets von warmen zu kalten Bereichen auch durch Bauteile hindurch.
Problematisch wird es, wenn der Wasserdampf im Bauteil- Querschnitt kondensiert (Taupunkt). Dann fällt hier Nässe an. Deshalb müssen diffusionsoffene, raumseitig verlegte Dämmstoffe in der Regel durch eine Dampfbremse vor Durchfeuchtung geschützt werden.
Cellulose-Dämmung

Nachhaltiges und ökologisches Denken wird immer wichtiger, wenn uns die Umwelt am Herzen liegt. Aber auch der eigene Geldbeutel! So sind beim Thema Wärmedämmung Cellulosefasern nicht außer Acht zu lassen.
Denn hier werden in Sachen Nachhaltigkeit nicht nur die Energieeinsparungen beachtet, sondern auch großer Wert auf den Ressourcenverbrauch bei der Rohstoffgewinnung, der Herstellung, dem Transport, dem Einbau und schließlich auch bei der Entsorgung gelegt.
Wärmedämmung aus Cellulosefasern hat dabei ganz entscheidende Vorteile.
Rohstoffreserven werden geschont
Cellulosefasern werden nicht aus fossilen Rohstoffen mit einem hohen CO2-Potenzial erzeugt, sondern sind Rohstoffe, die nachwachsen und somit natürlich in der Natur vorkommen. Dadurch ist auch der Energieaufwand bei der Herstellung entsprechend gering.
Ganz besonders geldbeutelfreundlich sind Cellulosefasern von Climacell. Das Ausgangsmaterial des Recycling-Dämmstoffes besteht aus Papier. Damit wurde es bereits aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz erzeugt.
Die Fasern sind ein Abfallprodukt, das in Druckereien anfällt und aus Zeitungspapier hergestellt wird. Ein Spezialverfahren sorgt dafür, dass das Papier zu Cellulosefasern verarbeitet wird, ohne dass dafür extra Bäume gefällt werden müssen. Cellulose Dämmung sorgt zudem für ein gesundes Raumklima.
Während Dämmmaterial, das aus Platten hergestellt wird, nicht ohne Verschnitt auskommt, fällt dieser bei Cellulosefasern nicht an. Die Fasern können durch einen Schlauch einfach und lose in die Hohlräume eingeblasen werden. Plattenelemente muss man zuschneiden und dichten in der Folge nicht immer und überall ab, denn durch das Einblasen werden Ritzen und Spalten verschlossen.
Wärmebrücken, die Energieverluste hervorrufen können, entstehen somit nicht. Und weil Cellulose emissionsfrei ist, ist das Dämmmaterial auch für das Raumklima von Vorteil. Die Raumluft wird nicht belastet, der Naturwerkstoff ist zudem atmungsaktiv und kann die Luftfeuchtigkeit in den Räumen selbstständig regulieren.
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Bildnachweise: Adobe Stock/LianeM, 'Dachdämmung von innen': von Rainer Sturm(pixelio.de), 'Zwischensparrendämmung': von Rainer Sturm(pixelio.de), 'Arbeitsschritt 1': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 2': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 3': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 4': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 5': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 6': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Cellulose-Dämmung': von Rainer Sturm(pixelio.de), 'Dachdämmung von innen': von Rainer Sturm(pixelio.de), 'Zwischensparrendämmung': von Rainer Sturm(pixelio.de), 'Arbeitsschritt 1': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 2': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 3': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 4': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 5': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Arbeitsschritt 6': (Rockwool/CPZ-Verlag), 'Cellulose-Dämmung': von Rainer Sturm(pixelio.de) (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
Hallo Christiane,
ich habe Ihren Beitrag als sehr hilfreich empfunden. Grund: Ich habe im nachhinen festgestellt, das im Badezimmer überhaupt keine Isolation vorgenommen wurde. Allerdings werde ich keine Cellulosefasern verwenden. Grund: Brandgefahr.
Danke und Gruss
Horst
Für mich ist das eine sehr detaillierte Übersicht über die unterschiedlichen Verfahren und hat mir die Entscheidung sehr erleichtert. Grund: das Objekt ist 25 Jahre alt und daher veraltet. Meine Lösung: Cellulose