Wissenswertes zu unterschiedlichen Fugenmassen und Fugenarten
Baufugen lassen sich einfach abdichten mit Dichtstoffen aus Kartuschen, erhältlich in Ihrem Baumarkt. Im Wesentlichen unterscheidet man Dichtstoffe auf der Basis von Silikon, Polyurethan, Polysulfid Acrylat und Hybrid-Dichtstoffe.
Dabei haben sich vor allem zwei Gruppen hervorgehoben: Silikondichtstoffe und Acrylatdichtstoffe. Silikon- Dichtstoffe sind sehr dehnfähig und macht Bewegungen mit (werden aber mit der Zeit auch weniger elastisch), sie sind aber weder schleifbar noch überstreichbar.
Acryl-Dichtmassen haben den Vorteil, dass sie farbig angeboten werden, schleifbar und lackierbar sind, allerdings wenig dehnfähig und schlechter zu verarbeiten als Silikon-Dichtmassen.
Im Folgenden erfahren Sie Wissenswertes über Fugenmassen und Fugenarten sowie über unterschiedliche Anwendungsbereiche im Eigenheim.
Um den vielfältigen Haftuntergründen und speziellen Anforderungen gerecht zu werden, stehen entsprechend abgestimmte Varianten der Dichtstoffgruppen zur Verfügung.
Einen allgemeinen Überblick der einzelnen Anwendungsbereiche soll Ihnen die Erläuterung einiger Dichtstoffe für die verschiedenen Baubereiche geben. Erfahren Sie im Folgenden mehr. Vielleicht interessiert Sie auch unser Beitrag Fugen erneuern mit Silikon.
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Fugenabdichtung: So wird’s richtig gemacht!
1. Im ersten Schritt müssen alle Fugenränder sorgfälitg mit Klebeband abgeklebt werden.
Damit können hässliche Dichtrückstände auf den Fliesen und die damit verbundenen lästigen Nacharbeiten vermieden werden.
2. Im zweiten Schritt werden zur Haftungsverbesserung der Fugengrund und die Seiten der Fuge mit Primer vorbehandelt.
3. Anschließend wird die Dichtungsmasse in die Fugen eingespritzt.
Dabei müssen Sie darauf achten, die Dichtungsmasse hohlraumfrei möglichst ohne Absetzen auszuspritzen.
4. Im vierten Arbeitsschritt müssen Sie nun die Dichtungsmasse sorgfältig eindrücken, glätten und mit einem Spachtel den Überschuss entfernen. Achten Sie dabei darauf das Klebeband erst zu entfernen, nachdem Sie die Fugen mit dem Spachtel glattgezogen haben, so erreichen Sie ein sauberes Ergebnis.
5. Abschließend können Sie noch verbleibende Unebenheiten mit nassem Fingern nachglätten. Streichen Sie dazu einfach mit sanften Druck über die noch frisch abgedichteten Fugen.
Dichtmassen für den Innenbereich
Neutrale und essigvernetzende Silikondichtmassen
Generell gut geeignet für Versiegelungen an Fliesen und Metallen sind die neutralen Silikondichtmassen, da sie nahezu auf jedem Bauuntergrund eine gute Haftung aufweisen. Empfehlenswert ist eine Primer-Vorbehandlung bei stark saugenden Untergründen und diversen Kunststoffen. Auch essigvernetzende Silikondichtmassen sind im Innenausbau bei Fliesen und Metallen anwendbar, wenn diese nicht der Korrosion unterliegen.
Silikondichtmassen auf Wasserbasis
Vorteile im Hinblick auf eine Überstreichbarkeit bieten die Silikondichtmassen auf Wasserbasis, denn sie haben keine chemischen Ausdünstungen, sind im frischen Zustand korrigierbar und eine Reinigung der Hände und Arbeitsgeräte kann mit Wasser erfolgen.
Acrylat-Dichtstoffe
Die Acrylat-Dichtstoffe sollten nur in Anschlussfugen (z. B. Abdichtung von Rolladenkästen) eingesetzt werden, die einer geringen Bewegung unterliegen. Für Anschlussfugen im Holzboden müssen schleifbare und überstreichbare Acrylat-Dichtstoffe verwendet werden.
Abgedichtete Fugen überstreichen
Prinzipiell ist eine vollflächige Überstreichung der Silikondichtstoffe auf Wasserbasis und der Acrylat-Dichtstoffe möglich, solange es sich nicht um Dehnungsfugen handelt.
Bis auf wenige Spezialprodukte erreichen Farben niemals die notwendige Elastizität, sodass die zu erwartende Gesamtverformung der Fuge 5 % nicht übersteigen sollte. Im Gegensatz zu Tapeten stellen die Dichtstoffe keinen saugenden Untergrund für Farben dar.
Die Farben trocknen auf der Dichtstoffoberfläche aus. Vor allem bei Dispersionen kann je nach Füllgehalt der verwendeten Farbe eine Rissbildung des Anstriches nach der Trocknung erfolgen. Allgemein lässt sich diese Rissbildung vermeiden, wenn die Farbe vor dem Auftrag um ca. 10-20 % mit Wasser verdünnt wird. Nach Trocknung des Anstriches ist eventuell ein zweiter Farbanstrich zur Erreichung der gewünschten Farbdeckung erforderlich.
Dichtmassen für den Außenbereich
Neutrale und essigvernetzende Silikondichtmassen
Im Wand- und Fassaden-Bereich werden vorwiegend mineralische Baustoffe verwendet, so dass ein Einsatz von essigvernetzenden Silikondichtstoffen nicht möglich ist. Eine Abdichtung und Versiegelung sollte in diesem Bereich mit neutralen Silikondichtstoffen durchgeführt werden. Im allgemeinen ist bei stark saugenden Untergründen und Fugen im Dauernaßbereich (z. B. zwischen Wand und Boden) einePrimervorbehandlung nötig.
Silikondichtmassen auf Wasserbasis
Ist der Haftuntergrund feucht, können zur Abdichtung und Versiegelung nur die Silikondichtstoffe auf Wasserbasis eingesetzt werden. Es muss gewährleistet sein, dass die Fuge anschließend austrocknen kann. Ein weiterer Vorteil der wasserbasierten Silikondichtstoffe ist, dass sie überstreichbar sind und eine einfachere Handhabung aufweisen, da sie im frischen Zustand korrigierbar sind und eine Reinigung der Hände und Arbeitsgeräte mit Wasser erfolgt.
Dispersionacrylat-Dichtmassen
Zum Abdichten von Mauersetzrissen werden Dispersionacrylatdichtstoffe verwendet. Man sollte darauf achten, dass es während und kurz nach diesen Arbeiten nicht regnet. Da Dispersionacrylatdichtstoffe wasserverdünnbar sind, könnte die Füllung regelrecht ausgeschwemmt werden.
Besondere Eigenschaften sind ihre Überstreichbarkeit und Haftung auf feuchten Untergründen, allerdings sollten sie im Nassbereich und/oder für Bodenfugen nicht eingesetzt werden. Eine spezielle Variante der Acrylatdichtstoffe mit körniger Struktur erlaubt eine gute optische Ausbesserung von Mauersetzrissen bei Rauhputzen.
Hinterfüllmaterial für Dehnungsfugen
Eine wichtige Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion von Dehnungsfugen ist u. a., dass eine Dreiflankenhaftung vermieden wird. Die Haftung am Fugengrund wird durch die Verwendung eines Hinterfüllmaterials verhindert. Zusätzlich wird durch das Hinterfüllmaterial die Einhaltung der vorgeschriebenen Fugentiefe erleichtert.
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Primer als Haftgrund und Grundierung
In der Praxis gibt es bislang weder den universellen Dichtstoff noch den idealen Untergrund. Um beides, Dichtstoff und Untergrund, dauerhaft zu verbinden und damit mögliche Undichtigkeiten und spätere Bauwerksschäden zu vermeiden, wird der Einsatz eines Primers empfohlen.
Primer, auch Haftmittel, Haftgrund und Grundierung genannt, sind Produkte im Handel, die die Haftung eines Dichtstoffes zum Untergrund optimieren. Primer werden in der Regel in Glas-, Aluminium- oder Polyethylen Gebinden mit einem Inhalt zwischen 30 bis 100 ml angeboten.
Bei einer Reihe von Anwendungen wird der Einsatz eines Primers empfohlen oder sogar vorgeschrieben. Trotz ständiger Produktverbesserungen innerhalb der Dichtstoffpallete hat jeder Dichtstoffhersteller für seine Dichtstoffe und deren Einsatzgebiete speziell abgestimmte Primer in seinem Programm.
Durch Verwendung eines Primer werden die Kohesionskräfte zwischen Substrat und Dichtstoff durch chemische oder physikalische Reaktionen erhöht. Speziell bei porösen Untergründen wie beispielsweise Beton oder Mauerwerk wird die Festigkeit des Subtrates selbst durch das Eindringen des Primers verstärkt und damit eine bessere Haftung aufgebaut.
Verarbeitung von Primern
Jedes Produkt ist nur so gut wie seine Verarbeitung. Das gilt ganz besonders auch für die Verarbeitung von Dichtstoffen und Primern.
Oberstes Gebot hier: der Untergrund muss fettfrei, trocken und staubfrei sein. Lose Teile, zum Beispiel Mörtelreste, sind zu entfernen.
Des Weiteren gilt, dass nach dem Auftragen des Primers, was üblicherweise mit einem Pinsel durchgeführt wird, eine Ablüftzeit (Trocknungszeit) zu beachten ist. Diese Zeit liegt normalerweise zwischen 30 bis 60 Minuten. Erst danach darf der Dichtstoff aufgebracht werden.
Weitere Hinweise, wann und wie ein Primer eingesetzt werden soll, sind auf der jeweiligen Dichtstoffverpackung oder auf dem Primergebinde zu finden. Einige Hersteller geben darüber hinaus auf Ihren Internetseiten oder am Service-Telefon zusätzliche Verarbeitungshinweise.
Die Frage, ob ein Primer zwingend erforderlich ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. So kann bei der Verarbeitung von Silikondichtstoffen auf silikatischen Untergründen, wie beispielsweise Glas oder Kacheln in der Regel auf den Einsatz eines Primers verzichtet werden. Auf porösen Untergründen, wie Beton, Holz oder Mauerwerk, wird dagegen im Normalfall auf die Verwendung eines Primers hingewiesen.
Im Zweifelsfall gilt immer: Testversuche durchführen!
Spezialdichtmassen
Es existieren Anwendungsfälle, für die Sie ein Prüfzeugnis oder besondere technische Eigenschaften des Dichtstoffes vorweisen müssen, etwa bei Backöfen, Natursteinen oder Spiegeln. Diese Eigenschaften können ausschließlich bestimmte Dichtstoffe erfüllen.
Solche Spezial-Dichtstoffe gibt es u.a. für folgende Bereiche:
- Lebensmittelverträglichkeit und Trinkwasserverträglichkeit (z. B. für den Backofen)
- Hochtemperaturbeständigkeit bis max. 300°C (z. B. für den Backofen)
- glasklare, hochtransparente Ausführungen für den Vitrinen- und Schaufensterbau
- Verklebung von Spiegeln
- Abdichtung und Versiegelung von Natur- und Kunststeinen
- Anforderungen der Brandschutzklasse B1 (schwer entflammbar)
Beispiel: Hochtemperatur-Dichtmasse für Backöfen
Wenn es in der Küche heiß hergeht, sind leistungsstarke Klebstoffe gefragt. Beispielsweise wenn die Scheibe des Backofens nicht mehr hält.
Steht eine Reparatur an, hilft Hochtemperatur-Silikon (z. B. von Ceresit): Das Hochtemperatur-Silikon ist hochelastisch und extrem hitzebeständig bis zu 315°C. Neben der Backofenscheibe gibt es natürlich noch weitere Einsatzgebiete: an Ofenrohren und Kaminen, Heizungsanlagen und Trocknern, an Waschmaschinen und Wärmetauschern – ganz gleich ob Innen oder Außen.
Fugenarten – elastisch und plastisch
Anschlussfugen
Vorallem im Sanitärbereich hat der Heimwerker es mit Anschlussfugen zu tun. Sie entstehen, wo Waschbecken, Badewanne oder Duschtasse auf Wand oder Boden treffen.
Baufuge
Stoßen durch Umbau oder Anbau ohne Abstand zwei Bauwerke, Hausflügel oder Bauabschnitte aufeinander, spricht man von einer Baufuge. Für Schallschutz können diese Fugen speziell gefüllt werden oder zum Ausgleich von Bodensetzungen genutzt werden. Fachkräfte sprechen auch von Bauwerksfugen, Bautrennfugen oder einer Baunaht.
Dehnungsfuge
Es ist bei oberflächlicher Beobachtung nicht festzustellen, aber Baustoffe sind vor allem durch Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit ständig in Bewegung. Um diese Bewegungen auszugleichen ist es in einigen Bereichen nötig, die Verbindung von Baustoffen elastisch zu geststalten – mit einer Dehnungsfuge, die auch als Bewegungsfuge oder Dilatationsfuge bezeichnet wird.
Mit Fugenabdichtungen aus Silikon oder Gummi werden Spannungsrisse vorgebeugt. Vor allem beim Zusammentreffen von Bauteilen im Außenbereich muss eine ausreichende Bewegungsfreiheit gewährleistet sein. Architekten planen daher für derart kritische Bereiche eine Dehnungsfuge ein.
Zum Schutz gegen Witterungseinflüsse werden diese Fugen abgedichtet. Wichtig hierbei ist, das geeignete Dichtungsmaterial einzusetzen. Bei der Verwendung eines starren unelastischen Dichtstoffes können durch die auftretenden Bewegungen Risse entstehen, in die Wasser eindringt, das insbesondere im Winter durch Eisbildung (Volumenzunahme) zu Bauschäden führt.
Elastische und plastische Fuge bei Bewegung
Deshalb müssen zur Abdichtung von Dehnungsfugen elastische Dichtstoffe verwendet werden. Diese sind u. a. witterungsbeständig und besitzen eine hohe Dauerdehnfähigkeit.
Man spricht von einer maximalen zulässigen Gesamtverformung eines Dichtstoffes. Dieser Wert liegt zwischen 10 % bei überwiegend plastischen Dichtstoffen und 25 % bei elastischen Dichtstoffen.
Überwiegend plastische Dichtstoffe sollten daher in Fugen eingesetzt werden, die nur abgedichtet werden und einer geringen Bewegung unterliegen (z. B. im Badezimmer die Anschlussfugen).
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Fugen im Sanitärbereich abdichten
Zurzeit wird im Sanitärbereich noch in erster Linie essigvernetzendes Sanitärsilikon angewendet. Es besitzt eine sehr gute Haftung auf Glas und glasierten Flächen. Weitere Vorzüge liegen in der schnellen Durchhärtung, in der hohen Abriebfestigkeit und der sehr guten Chemikalienbeständigkeit.
Neutrale Silikondichtstoffe
Eine Alternative sind neutrale Silikondichtstoffe. Sie zeichnen sich durch ein breiteres Haftspektrum und eine geruchsarme Aushärtung gegenüber den essigvernetzenden Silikondichtstoffen aus. Allerdings sind ihre Durchhärtungszeiten, Abriebfestigkeit und Chemikalienbeständigkeit im Gegensatz zu den essigvernetzenden Silicon- Dichtstoffen etwas geringer.
Sanitärsilikon auf Wasserbasis
Sanitärsilikon auf Wasserbasis bieten zusätzliche Vorteile. Es entstehen keine chemischen Ausdünstungen, sie sind im frischen Zustand mit Wasser korrigierbar, zum Reinigen der Hände und Arbeitsgeräte benötigt man nur noch Wasser und nicht zuletzt haften sie auf feuchten Untergründen.
Acrylat-Dichtstoff
Eine Anwendung von Acrylat-Dichtstoff ist im Sanitärbereich nicht empfehlenswert, da Acrylat keine Beständigkeit im Dauernassbereich aufweist.
Silikonprimer (Voranstrich)
Heute werden mehr und mehr Badewannen und Duschtassen aus Acryl-Kunststoff hergestellt. Aufgrund ihrer speziellen Oberflächenbehandlung wird meist keine ausreichende Haftung bei der Versiegelung erreicht. Eine Vorbehandlung mit einemSilikonprimer (Voranstrich) ist absolut notwendig. Eventuell ist sogar eine Aufrauung der Haftoberfläche des Acryl-Kunststoffes erforderlich.
Sanitärdichtstoffe mit Fungizid Schutz
Diese Sanitärdichtstoffe sind mit einem Fungizidzusatz ausgerüstet, der pilzhemmend und bakterienhemmend wirkt. Dieser Schutz hat allerdings seine zeitlichen Grenzen, da er einerseits bei der Pilz- und Bakterienhemmung verbraucht wird, andererseits besteht die hemmende Wirkung des Fungizids nur im löslichen Zustand, sodass ein Auswaschen mit der Zeit nicht vermeidbar ist.
Generell werden Dichtstoffe nicht direkt von Schimmelpilz befallen. Es muss zuerst eine Oberflächenverschmutzung (Seifenreste, Hautschuppen, etc.) vorliegen, in der sich die Pilzsporen festsetzen und unter begünstigenden klimatischen Verhältnissen (Wärme und Luftfeuchtigkeit) entwickeln können.
Tipp: Eine gute Vorbeugung kann durch eine entsprechende Reinigung erzielt werden. Die Fugen sollten unmittelbar nach dem Baden bzw. Duschen mit klarem Wasser abgespült, anschließend trockengewischt und von Zeit zu Zeit mit haushaltsüblichen Reinigern gesäubert werden.
Silikonfuge mit Anti-Schimmel Langzeitschutz
Neuerdings gibt es auch Silikonfugen mit Langzeit-Schimmelschutz.
Während sich die Fungizide aus den normalen Sanitärsilikonen schnell auswaschen, wirkt zum Beispiel beim SistaSchimmelblockerein Drei-Phasen-Schutz gegen den Schimmelbefall. Dafür gibt es eine 5-Jahresgarantie von Sista.
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Fenster abdichten und verglasen
Besonders bewährt haben sich für den Fensterbau speziellesFenstersilikon. Diese Dichtstoffe besitzen eine gute Anstrichverträglichkeit mit den gängigsten Anstrichsystemen für Holzfenster und eine sehr gute Haftung auf Aluminiumfenstern und Kunststofffenstern mit PVC-Rahmen.
Essigvernetzende Silikondichtmassen
Ein Einsatz von essigvernetzenden Silikondichtstoffen bei der Verglasung kommt nur bei der Versiegelung von Aluminiumfenstern in Frage.
Eine Anwendung am PVC-Fenster kann durch Wechselwirkung mit den Zusatzstoffen des Kunststoffes, in Verbindung mit der UV-Strahlung, zur Vergilbung der Dichtstoffoberfläche führen.
Desweiteren ist die Haftung auf Kunststoffen von essigvernetzenden Silikondichtstoffen ohne Primervorbehandlung im allgemeinen nicht ausreichend. Ebenso verhält es sich mit der Haftung auf vielen Anstrichsystemen für Holzfenster.
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Neutrale Silikondichtstoffe
Die neutralen Silikondichtstoffe decken die gesamte Bandbreite der Haftuntergründe für die Verglasung ab.
Fenstersilikon – spezielle Dichtmasse für den Fensterbau
Besonders bewährt haben sich hier spezielle Dichtstoffe für den Fensterbau wie zum Beispiel Fenstersilikon. Diese Dichtstoffe besitzen eine gute Anstrichverträglichkeit mit den gängigsten Anstrichsystemen für Holzfenster und eine sehr gute Haftung auf Aluminiumfenstern und Kunststofffenstern mit PVC-Rahmen.
Silicondichtmasse auf Wasserbasis
Eine Verglasung mit Silicondichtstoffen auf Wasserbasis ist unter Beachtung bestimmter Maßnahmen möglich. Es sollte bevorzugt trocken bzw. mit sehr wenig Wasser geglättet werden, um einen weiteren Arbeitsschritt der Reinigung zu vermeiden. Weiterhin muss gewährleistet sein, dass die Fuge bis zur Ausbildung einer wasserunempfindlichen Haut vor Feuchtigkeit (z. B. Kondenswasser) geschützt wird.
Acrylat-Dichtmasse
Die Acrylat-Dichtstoffe sind für die Verglasung aufgrund mangelnder Glashaftung und geringer Dauerdehnfähigkeit (z. B. für den Ausgleich bei Temperaturunterschieden) ungeeignet.
Dachbereich abdichten
Ein sensibler Bereich ist die Abdichtung und Versiegelung im Dachbereich. Hier werden einige kritische Baustoffe wie Kupfer, Zinkblech, Bitumenpappe und Kunstglas (z. B. PMMA und Polycarbonat) verwendet.
Essigvernetzende Silikondichtmassen
Ein Gebrauch von essigvernetzenden Silikondichtstoffen ist auf jeden Fall auszuschließen, da eine Verträglichkeit mit den Kupfer, Zinkblech, Bitumenpappe und Kunstglas nicht gegeben ist und ein Bauschaden zwangsläufig die Folge ist.
Neutrale Silikondichtstoffe für Arbeiten am Dach
Es sollten nur neutrale Silikondichtstoffe angewendet werden, die speziell für den Dachbereich ausgelobt sind.
Silicondichtmasse auf Wasserbasis
Schwierige Anforderungen wie feuchter Untergrund und Überstreichbarkeit werden von den Silicondichtstoffen auf Wasserbasis abgedeckt.
Acrylat-Dichtmasse
Für Notfallreparaturen und einfache Abdichtungen im Dachbereich stehen Ihnen Acrylat-Dichtstoffe auf Lösemittelbasis zur Verfügung.
Allwetter-Dicht Fugendichtmasse
Klare Vorteile: Allwetter-Dicht Fugendichtmasse (z. B. Allwetter-Dicht von Ceresit) geht sofort zur Sache, wo Nässe durchkommt.
Der glasklare Spezialkautschuk bewährt sich praktisch überall, haftet sogar auf nassen, glatten Flächen, auf Holz, Metall und vielen Kunststoffen.
Diese Fugendichtmasse bewährt sich überall, wo schnell, sauber und fast unsichtbar abgedichtet werden soll.
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Blitz-Dicht-Dichtmasse – sofort dicht bei jedem Wetter
Mit einer dauerelastischen, faserverstärkten Dichtmasse (z. B. Ceresit Blitz-Dicht) können Risse, Nähte, Anschlüsse, Löcher und sonstige Undichtigkeiten schnell, sicher und einfach geschlossen werden.
Die Reparaturstelle ist sofort wasserdicht und das bei jedem Wetter.
Ideal für Anwendungen, wenn es einmal schnell gehen muss.
Die dauerelastische, faserverstärkte Dichtmasse haftet auf allen baulichen Untergründen im Außen- und Innenbereich bei jedem Wetter, auch bei Frost.
Weitere Vorteile:
- überbrückt Risse und Löcher bis 10 mm
- haftet auch auf nassen Untergründen
- dauerelastisch und UV-stabil
- für außen und innen
- einfache Verarbeitung
- reicht für 1 bis 2 qm
(Fotoquelle Backofen-Silikon; Sanitärsilikon: Henkel)
Bildnachweise: Adobe Stock/Fotoschlick, Adobe Stock/Karl-Heinz H, 'Fugen abdichten': von Hornbach, 'Fugen 1': von Sista, 'Fugen 2': von Sista, 'Fugen 3': von Sista, 'Fugen 4': von Sista, 'Fugen 5': von Sista, 'Fugen abdichten': von Hornbach, 'Fugen 1': von Sista, 'Fugen 2': von Sista, 'Fugen 3': von Sista, 'Fugen 4': von Sista, 'Fugen 5': von Sista (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
Sehr geehrte Frau Christiane Baldwin!
Ich habe ein Einfamilienhaus, vor 20 Jahren mit Wärmeschutzfassade renoviert. Der Wärmeschutz besteht wie damals und auch jetzt noch üblich aus Hart-Styropor, darüber der Feinputz. Es wurde in Höhe 40 cm über dem Boden der Sockelbereich um etwa 4 cm nach hinten versetzt, damit das Regenwasser auf das Pflaster abtropft und nicht entlang der Fassadenfläche nach unten rinnt und vielleicht eine Kellerfeuchtigkeit verursacht. Soweit, so gut. ABER: nach unten sind die Styroporplatten gegenüber der Außenwelt im Bereich der Stufe offen, und dort haben sich Ameisen und seit gestern auch eine Maus eingenistet. Mein Plan: das gehört abgedichtet, aber womit und wie am besten aufzubringen. Die Makita-Kartuschenpresse 18V um 200 Eur habe ich schon bestellt, weil ich das Makita 18V-Akkusystem ohnehin habe. Ich kann damit nun den Inhalt von 300 ml Kartuschen und von 600 ml Schläuchen, die im Profiwesen verwendet werden, anwenden.
Frage: Silikon? Acryl? Polyurethan? – selbst hätte ich mich für Polyurethan aus dem Schlauch entschieden.
weitere Frage: soll ich Löcher für die Ameisen lassen, damit sich diese dann nicht nach innen ausbreiten, sondern halt weiter in der Isolierung leben und wie bisher jedes Jahr mit Ameisenködern bekämpft werden?
Mäuse in der Isolierung will ich jedenfalls nicht haben.
Daher: Silikon? Acryl? Polyurethan?
Silikon werde ich nicht überkopf, selbst wenns nur der Sockel ist, rückstandsfrei aufbringen können.
Acryl ist mir sympathisch, weil mit Wasser gleich wieder abwaschbar, und dort, wo abgedichtet wird, ohnehin nie Wasser hinkommt.
Mit Polyurethan habe ich nur Erfahrungen beim Einschäumen von Türstöcken, und die Rückstände bekommt man nie wieder weg – daher auch nicht meine erste Wahl.
Bitte um Ihre Empfehlungen:
Löcher für Ameisen freilassen?
Wäre Acryl zur Abdichtung in Ordnung?
Dieser Moment wenn ausgerechnet das Wort “sorgfältig” falsch geschrieben wird…..
Ansonsten ein super Ratgeber.