Boden & Fliesen

Fußboden Aufbau

Fußbodenaufbau

Aufgaben des Fußbodens
  • Ebenheit
  • Belastbarkeit
  • Dichtigkeit
  • Schallschutz
  • Wärmeschutz bzw. Wärmequelle
  • pflegeleichte Oberfläche
  • passend zum Einrichtungsstil

Neubau oder Altbau – der Fußboden-Aufbau soll mehrere Funktionen erfüllen. Dazu gehören etwa Luft- und Trittschallschutz, Wärmedämmung, Stabilität und Fußbodenheizung. Gleichzeitig soll er individuellen Anforderungen entsprechen, wie beispielsweise geringe Aufbauhöhe, pflegeleichte, langlebige Beläge, lange Renovierungszyklen usw.

Verständlich also, dass es zahlreiche Möglichkeiten für Fußbodenaufbauten gibt. Um die individuell passendste Lösung zu finden, empfiehlt sich eine Bestandsaufnahme der Gegebenheiten, Anforderungen und Wünsche und des gegenüberstehenden Budgets.

Soll der Boden als Heimwerker-Projekt gebaut werden, sind die eigenen Fähigkeiten und Kapazitäten ein weiterer Einflussfaktor, der berücksichtigt werden sollte.

Rohboden – Basis des Fußboden-Aufbaus im Neubau

Material für Fußboden-Aufbau
  • Fußbodenheizung Set
  • Trockenestrich
  • Estrichplatten
  • Trockenschüttungslehre
  • Korkdämmung
  • Verlegeplatten
  • Bodendielen Laminat

Die Grundlage für den Fußbodenaufbau ist der Rohboden. Schon dieser kann sehr unterschiedlich sein, wenngleich er vielfach aus Beton besteht. Doch auch Holzdecken kommen als Grundlage für einen Fußboden-Aufbau wieder häufiger vor, seit die Fertighäuser und Holzhäuser einen stetig höheren Anteil an den gesamten Neubauten ausmachen.

Der große Vorteil bei einem Neubau ist, dass von Beginn an leicht erfahrbar ist, wie der Rohboden aufgebaut ist und wie es um die Statik bestellt ist. Von diesem Wissen ausgehend, kann der weitere Fußboden-Aufbau zur sinnvollen Ergänzung beitragen und eventuelle Schwächen berücksichtigen oder sogar kompensieren.

Fußboden-Aufbau im Altbau

Bei einem Altbau ist selten bekannt, wie der Rohboden aufgebaut ist. Schwächen, wie mangelnder Schallschutz oder zu geringe Dämmung offenbaren sich dagegen meist schnell. Wer es genauer wissen möchte, kommt um eine kleine Demontage oder Probebohrung nicht herum. Bei letzterer ist Vorsicht geboten, damit keine Leitungen ( z. B. Heizungsrohre) getroffen werden.

Sind die Räume nicht allzu hoch, wird die Aufbauhöhe im Altbau eine Rolle spielen. Auch die Statik ist zu bedenken. Insbesondere beispielsweise bei Holzbalkendecken, wenn zugunsten des Schallschutzes schwere Schichten oder Schüttungen in Betracht gezogen werden.

Hinweis: Als Mieter hat man in der Regel bestenfalls mit der Oberfläche – dem Belag – zu tun und muss bei gravierenden Änderungen der Belagsart ohnehin den Vermieter fragen. Wenn Sie also etwa Natursteinfliesen oder einen Steinteppich oder eine andere gravierende Veränderung des Bodenbelags vornehmen möchten (z. B. anbringen oder entfernen von Parkett oder Vollholz-Dielen), sollten Sie sich in jedem Fall zunächst eine schriftliche Genehmigung des Eigentümers einholen.

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Fußboden-Aufbau auf Beton(decke)

Wenn beim Fußboden-Aufbau die Bodenplatte (ohne Unterkellerung) bereits von unten ausreichend gedämmt ist, dann ist die Dämmung optimal ausgeführt, nämlich immer außen an der Gebäudehülle. Mehr zum Aufbau einer Bodenplatte hier.

Grafik
Ein Beispiel für einen typischen Fußboden-Aufbau – Maße und Materialien variieren.

Nur, wenn Sie beim Fußboden-Aufbau einen Estrich mit Fußbodenheizung verwenden möchten, sollte in diesem Fall darunter dennoch eine weitere Dämmschicht eingebaut werden, um Wärmeverluste in Richtung der Betonplatte zu vermeiden.

Bei einer nach unten ungedämmten Bodenplatte sollte unbedingt eine Sperrschicht sowie eine Dämmung auf der Oberseite im Rahmen des Fußbodenaufbaus aufgebracht werden.

Alle anderen Betondecken sind Geschossdecken. Beim Erdgeschoss kann die (Wärme-)Dämmung auch kellerseitig unter der Bodenplatte angebracht werden. Bei allen anderen Beton-Geschossdecken erfolgt die Wärme- und Schalldämmung üblicherweise im Zuge des Fußbodenaufbaus.

Grafik
Bei diesem Beispiel zum Fußboden-Aufbau ist im Detail eine Fußbodenheizung dazu gekommen.
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Fußboden-Aufbau bei einer Holzbalkendecke

Decke mit Balken
Im Altbau ist der Aufbau der Geschossdecken oft zunächst einmal zu erforschen.

Holzdecken gibt es in verschiedenen Bauarten sowohl im Altbau (verbreitet bis in den 1950er-Jahren) als auch in modernen Holzhäusern. Bei dem Fußboden-Aufbau auf eine Balkendecke, die nach unten offenbleibt, müssen praktisch alle funktionalen Schichten im Fußbodenaufbau eingebracht werden. Das wird häufig bei Einfamilienhäusern gemacht, wenn für die sichtbare Holzbalkendecke etwas mehr Trittschall in Kauf genommen wird.

In allen anderen Fällen wird die Holzdecke von unten geschlossen (zweischaliger Aufbau). Diese Unterdecke wird entweder federnd, freitragend oder auf Schienen aufgehängt und gedämmt. Wichtig ist dabei, dass kein fester Verbund zu den Balken entsteht, der den Schall übertragen würde. So kann insgesamt ein wesentlich effizienterer Trittschallschutz erreicht werden.

Beispiel: Eine solche geschlossene Holzbalkendecke kann zwischen den Balken jeweils eine Einschubdecke erhalten, auf die ein Rieselschutz und dann eine schwere Schüttung kommt – beispielsweise eine trockene Lehmschüttung, die neben dem Schallschutz auch noch der Wärmespeicherung dient.

Auf die Balken kann dann beispielsweise eine Tragschicht genagelt oder geschraubt werden für eine Ausgleichsschüttung. Auf diese wird als Belag beispielsweise schwimmend ein unterseitig gedämmter Dielenboden verlegt. An die Ränder zum Wandabschluss kommen Dämmstreifen, die abschließend von Fußleisten verdeckt werden.

Es gibt zahlreiche Variationsmöglichkeiten zu diesem Beispiel, die den individuellen Prioritäten Rechnung tragen.

Grafik Holzdecke
So könnte der Aufbau einer gut gegen Schall gedämmten, zweischaligen Holzbalkendecke aussehen.

Bildnachweise: Christiane Baldwin, pixabay, shadowfirearts (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)