- Kork weist viele positive Eigenschaften auf, die ihn ideal für eine Verwendung als Fußbodenbelag machen: Er ist u. a. schalldämmend, elastisch, abriebfest, fußwarm und außerdem für Allergiker gut geeignet.
- Wenn von Korkböden die Rede ist, lassen sich drei unterschiedliche Kategorien voneinander abgrenzen: Klebekork (Korkparkett), Klick-Kork (Kork-Fertigparkett) und Korkmosaik. Darüber hinaus gibt es noch sogenannten Rollkork (Rollenkork), der aber nicht als Fußbodenbelag, sondern als Bodenunterlage zur Trittschalldämmung eingesetzt wird.
- Bevor der neue Korkboden intensiv genutzt wird, ist eine entsprechende Oberflächenbehandlung empfehlenswert. Als mögliche Verfahren kommen vor allem Wachsen, Ölen und die Versiegelung mit speziellen Lacken infrage.
Ein schöner Bodenbelag mit Wohlfühlfaktor – das spielt für viele Menschen eine wichtige Rolle. Schließlich verbringt fast jeder von uns viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Kein Wunder also, dass einer Umfrage des IfD Allensbach zufolge über 75 Prozent der Deutschen Interesse am Thema Wohnen und Einrichten zeigten.
Doch nicht mehr nur Parkett, Laminat, Linoleum und Teppich stehen als Klassiker unter den Bodenbelägen bei vielen Kunden auf dem Plan; zunehmend setzen sich auch Bodenbeläge aus Kork durch, die mit vielen positiven Eigenschaften überzeugen können. Um welche es sich dabei handelt und worauf Sie bei der Wahl Ihres persönlichen Korkboden-Testsiegers achten sollten, erfahren Sie in unserem Korkboden-Vergleich 2019, in dem wir die besten Korkböden unterschiedlicher Marken und Hersteller miteinander verglichen haben.
1. Warum zum Korkboden greifen?
Ein Stück nachhaltige Natur
Kork ist ein Naturprodukt, das aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Positiv dabei ist, dass für den Prozess der Korkgewinnung kein einziger Baum gefällt werden muss. Bei der Korkernte werden die Bäume nämlich lediglich geschält. Die Rinde wächst anschließend langsam nach, sodass abgeerntete Eichen nach neun Jahren erneut für eine Korkernte zur Verfügung stehen.
Bodenbeläge aus Kork gibt es bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Kork-Bodenbelag verfügt über viele Vorzüge, die ihn generell zu einer lohnenswerten Alternative zu klassischen Fußbodenbelägen, wie bspw. Parkett oder Laminat, machen.
Kork zeichnet sich insbesondere durch folgende Eigenschaften aus: Er ist extrem elastisch und somit gelenkschonend. Außerdem ist er abriebfest, langlebig und haltbar. Seine hervorragenden Wärme- und Schalldämmungseigenschaften machen ihn zudem fußwarm und sehr leise. Ein wesentlicher Vorteil ist übrigens auch seine hohe Feuerfestigkeit sowie die Tatsache, dass er sich für Allergiker eignet und antibakteriell wirkt, weshalb Korkboden u. a. fürs Kinderzimmer ideal ist.
Welche Vor- und Nachteile Korkfußböden gegenüber Fertigparkett-Fußböden aus Holz haben, sehen Sie zusammengefasst in nachfolgender Übersicht:
- gute wärmedämmende Eigenschaften
- bessere Schalldämmung
- kleine Schäden können mehrfach abgeschliffen werden
- leicht mit Wasser zu reinigen
- Klick-Kork benötigt eine breite Dehnungsfuge, da es nach dem Verlegen noch stark arbeitet
2. Korkboden-Typen im Überblick
In einem guten Korkboden-Test findet in der Regel eine Unterscheidung der verschiedenen Korkböden statt. Auch in unserem Korkboden-Vergleich haben wir eine Einteilung in mehrere Kategorien vorgenommen und außerdem den Experten Peter Mengler von der Naturbauhaus Mengler GmbH zum Thema befragt:
Korkboden-Art | Besonderheiten |
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Kork-Fertigparkett (Klick-Kork)
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Korkparkett (Klebekork, Korkfliesen)
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Korkmosaik
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Rollkork / Rollenkork
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3. Kaufberatung für Korkböden: Darauf müssen Sie achten!

Bevor Sie sich einen Korkboden kaufen, sollten Sie zunächst hinterfragen, welche Eigenschaften der Boden aufweisen und in welchem Raum er verlegt werden sollte. Abhängig davon muss nämlich gegebenenfalls auf eine Versiegelung zurückgegriffen werden. Doch auch weitere Faktoren, die wir Ihnen im Folgenden näher vorstellen möchten, spielen beim Kauf eines guten Korkbodens eine Rolle.
3.1. Stärke
Grundsätzlich bringt dickerer Kork natürlich ein höheres Maß an Wärme- und Schalldämmung mit. Welche Stärke Sie für den Korkfußboden wählen, sollte in erster Linie allerdings abhängig von den Gegebenheiten sein, die Sie zuhause vorfinden. Messen Sie genau nach, wie dick die Korkplatten sein dürfen, damit beim Öffnen der Tür keine Reibung zwischen Fußboden und Tür entsteht. Während Korkparkett meist in Stärken zwischen vier bis acht Millimeter im Handel erhältlich ist, weist Kork-Fertigparkett in der Regel eine Stärke von zwölf, Korkmosaik hingegen häufig eine Stärke von sechs Millimeter auf.
Tipp: Um bei Klick-Kork hochwertigen Boden von minderwertigem zu unterscheiden, müssen Sie auf die Deckschicht achten, die oberhalb der Hochdichten Faserplatte (HDF) aufgebracht wurde. Nur, wenn diese mindestens 2,5 Millimeter dick ist, kann Kork seine vielen Vorteile umfassend entfalten.
3.2. Oberflächenbehandlung

Unabhängig davon, ob Sie Ihren Korkboden kleben oder schwimmend verlegen möchten, kann in vielen Fällen eine Oberflächenbehandlung sinnvoll sein: Einerseits können Sie den Kork wachsen oder ölen, um die Struktur des Bodens stärker hervorzuheben und ihn vor Verschmutzungen und Feuchtigkeit zu schützen, andererseits ist es aber auch möglich, den Korkboden mit speziellen Lacken zu versiegeln.
Dadurch wird der Boden auf besonders starke Beanspruchungen (z. B. Kinderzimmer) vorbereitet, da eine entsprechende Versiegelung vor zu starkem Abrieb (aber auch vor Verschmutzungen) schützt. Negativ anzumerken ist allerdings, dass eine Versiegelung dazu führen kann, dass die elastischen Eigenschaften des Korkbodens etwas verloren gehen.
Korkboden im Badezimmer: Korkböden eignen sich übrigens auch besonders gut fürs Badezimmer, sofern ein entsprechender Lack zur Wasserversiegelung aufgetragen wird. Verwenden Sie dabei im Idealfall Korkparkett zum Kleben, da Klick-Kork für Nassbereiche nicht sonderlich gut geeignet ist. An den Dehnungsfugen kann nämlich Wasser unter den Bodenbelag gelangen, was in der Folge zu Schimmelbildung führen kann.
3.3. Verlegung

Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, lässt sich Korkboden verlegen, indem er als Parkett oder Mosaik mit dem Unterboden verklebt wird oder als Fertigparkett (ähnlich wie beim Laminat-Verlegen) mit einem Klicksystem lose auf dem Boden verlegt wird. Generell gilt die schwimmende Variante ohne Verkleben als die deutlich einfachere, die zudem auch sehr viel schneller durchgeführt werden kann.
Nachteilig ist allerdings, dass sich Klick-Kork weniger gut für Warmwasser-Fußbodenheizungen eignet, da diese für den idealen Wärmetransport auf eine vollkommen ebene Verlegung angewiesen sind. Hier eignen sich Korkfliesen (Klebekork) besser, die auf trockenen, sauberen und sehr ebenen Untergründen vollständig mit dem Unterboden verklebt werden.
Beachten Sie: Bei Kork-Fertigparkett müssen Sie darauf achten, dass beim Verlegen eine Dehnungsfuge zur Wand und anderen festen Bauteilen wie Heizungsrohren etc. zu berücksichtigen ist. Diese sollte in etwa 1 bis 1,5 Zentimeter breit sein. Hintergrund ist, dass nicht verklebter Kork noch stark arbeitet und sich bspw. bei Temperaturschwankungen ausdehnen kann.
4. Fragen und Antworten rund um das Thema Korkboden
4.1. Was kostet Korkboden?

Günstigen Korkboden erhalten Sie bereits für 10 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Qualitativ hochwertiger Korkboden kann hingegen auch bis zu 50 Euro pro Quadratmeter kosten. Wie hoch der Preis letztlich ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, bspw. für welche Bodenstärke Sie sich entscheiden und ob der Kork zusätzlich aufgearbeitet und mit einer speziellen Stein- oder Holzoptik versehen wurde.
4.2. Wie funktioniert die Korkboden-Pflege und -Reinigung?
Wenn Sie Ihren Korkboden reinigen und pflegen wollen, benötigen Sie hierzu entsprechendes Zubehör, wie bspw. einen speziellen Korkreiniger. Denn als Naturprodukt ist Kork selbst in geöltem oder versiegeltem Zustand empfindlich gegen stark säurehaltige und alkalische Reiniger, sodass sich die Behandlung mit derartigen Reinigungsmitteln verbietet. Auch Kernseife, Mikrofasertücher und Schmierseife sollten Sie unter keinen Umständen für Korkböden verwenden, da sie die Beschichtung angreifen und den Boden anfällig für Beschädigungen und künftige Verschmutzungen machen.
Die richtige Pflege versiegelter Korkböden:
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Der versiegelte oder geölte Korkboden darf nicht mit scharfen Reinigern bearbeitet werden. Leichte Verschmutzungen: Sie können einfach weggefegt oder aufgesaugt werden.
- Grobe Verschmutzungen: Verwenden Sie für gröbere Verschmutzungen den Korkreiniger vermischt mit Wasser, ohne den Boden komplett unter Wasser zu setzen (leicht feuchtes und nebelfeuchtes Wischen sind in Ordnung).
- Reinigungsgeräte: Der Korkboden darf bei Feuchtreinigung nur mit Wischmopp oder Bodenwischer, keinesfalls aber mit harten Bürsten bearbeitet werden.
- Trocknen lassen: Lassen Sie anschließend den feuchten Boden an der Luft trocknen.
Um den Korkboden aufzufrischen und den Schutz der Erstpflege zu erneuern, sollten geölte und gewachste Böden außerdem mehrmals im Jahr nachgeölt bzw. nachgewachst werden. Ist der Korkboden hingegen versiegelt, benötigt er bei guter Pflege nur alle 10 bis 15 Jahre eine entsprechende Auffrischung.
4.3. Was sagt die Stiftung Warentest?
Die Stiftung Warentest hat zwar keinen Korkboden-Test durchgeführt, dafür aber vor mehr als zehn Jahren (Ausgabe 05/2003) unterschiedliche Bodenbeläge hinsichtlich Schadstoffbelastung unter die Lupe genommen. Dabei schnitten Korkböden durchschnittlich am besten ab, wohingegen PVC wegen der mäßig bis z. T. starken Schadstoffbelastung am schlechtesten abschnitt.
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