Tapete & Tapezieren

Renoviervlies: Eigenschaften und Verarbeitung

Tapezieren auf perfektem UntergrundManche Untergründe lassen sich nicht wie gewohnt tapezieren – weil sie beschädigt sind, unverträgliche Beschichtungen aufweisen oder aus einem nicht saugenden Material bestehen. Die Lösung ist hier ein Renoviervlies, das einen einheitlichen, ebenen, ausreichend saugfähigen Untergrund schafft.

Eine Wand, die mit Renoviervlies saniert wurde, kann man anschließend ganz nach Belieben mit Wandfarbe, Dekorputz, einer Spachtelcreme oder einer dekorativen Tapete versehen.

Die zweite Gruppe stellen intakte, einheitliche, aber nicht saugfähige Materialien dar. Auch hier sorgt das Vlies dafür, dass sie mit den gängigen Tapetenarten beklebt werden können – vorausgesetzt, der vorhandene Belag ist fest mit der Wand verbunden. Hier eine Auswahl:

  • Kunststoffbeschichtete Platten
  • Dimensionsstabile Vinylflächen
  • PVC-Schaum-Wandbeläge
  • Geflieste Flächen
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Was ist Renoviervlies?

Unebene Wand, Kleberbett und glattes Vlies
Unterschied: Unebene Wand, Kleberbett und glattes Vlies

Links im Bild ist die unebene Wandfläche zu sehen – hier eine alte Glasfaser-Tapete. In der Mitte das Kleberbett, rechts die mit Renoviervlies tapezierfertig gestaltete Fläche.

Renoviervlies ist eine Untertapete, die aus Zellulose- und Textilfasern hergestellt wird. Anders als dekorative Vliestapeten ist das Vlies glatt, weiß und unbedruckt. Es ist rissüberbrückend, dampfdiffusionsoffen und meist schwer entflammbar. Man erhält es als Rollenware.

Da es wie andere Vliese dimensionsstabil ist, also beim Kleistern nicht quillt und beim Trocknen nicht schrumpft, kann man das Renoviervlies im Wandklebeverfahren aufbringen, bei dem der Kleister direkt auf die Wand gerollt oder gestrichen wird, oder es lässt sich mit dem Tapeziergerät einkleistern und sofort ohne Weichzeit auf die Wand aufbringen.

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Material & Werkzeug
  • Vlies
  • Lammfellrolle oder Zahnspachtel
  • Tapezierspachtel oder Kunststoffglätter
  • Ggf. Glättkelle
  • Geeigneter Kleber

Das Auftragswerkzeug und der benötigte Kleber oder Kleister richten sich nach dem geplanten Einsatzgebiet. Hier eine Übersichtstabelle:

Einsatzgebiet Klebstoff Klebetechnik Rissüberbrückung und Wandgestaltung saugfähiger, glatter Untergründe Klebeverstärkter, vergüteter Kleister für Vlies, Glasgewebe und schwere Raufaser Wandklebetechnik Rollauftrag Flächensanierung auf z. B. altem Glasgewebe Dispersionskleber für Styropor, Kork und Vliesunterlagsstoffe Wandklebetechnik Zahnspachtel Glatte, nicht saugfähige Untergründe Dispersionskleber für Styropor, Kork und Vliesunterlagsstoffe oder pastöser Bordürenkleber Wandklebetechnik Zahnspachtel

Renoviervlies verarbeiten

Reinigen Sie zuerst die Fläche von losem Schmutz oder Staub und entfetten sie bei Bedarf. Stellen Sie sicher, dass die Fläche fest, trocken und tragfähig ist. Lose Beläge werden entfernt, wasserlösliche Altbeschichtungen abgewaschen. Bei deutlich strukturierten und unebenen Gründen sollten Sie mit der Glättkelle eine Schicht Dispersionskleber vollflächig und glatt auftragen und vollständig trocknen lassen.

Kleister mit der Rolle auf die Wand auftragen
Im Wandklebeverfahren wird der verwendete Kleister oder Dispersionskleber direkt auf die Wand aufgetragen. Dazu eignet sich eine Lammfellrolle.
Kleberauftrag mit dem Zahnspachtel
Alternativ lassen sich vor allem dickflüssigere Dispersionskleber auch mit dem Zahnspachtel verarbeiten – hilfreich bei stärkeren Unebenheiten.

Kommt der vergütete Kleister zum Einsatz, wird er mit der Rolle auf die zu beklebende Fläche aufgetragen. Einen gebrauchsfertigen Dispersionskleber trägt man mit dem Zahnspachtel auf. Dafür eignen sich die Dreieck-Zahnungen B1 und B2 oder die Rechteckzahnung C1.

Renoviervlies ins Kleberbett einlegen
Das Vlies wird direkt von der Rolle ins Kleberbett eingelegt und dann auf Länge geschnitten.
Vlies mit gestoßener Naht verlegen
Die Vliesbahnen sollen nicht überlappen, sondern müssen auf Stoß geklebt werden.

Behandeln Sie jeweils eine Fläche, die Sie innerhalb der vom Kleberhersteller angegebenen offenen Zeit belegen können. Am Anfang können Sie Kleister oder Kleber für etwas mehr als eine Bahn auftragen, bis Sie ein Gefühl dafür haben, wie viel Fläche Sie in welcher Zeit bewältigen. In den nassen Kleister oder Kleber legen Sie das Renoviervlies ein.

Vlies mit der Rolle andrücken
Das Renoviervlies drückt man lediglich sanft an, sodass es glatt und vollflächig im Kleberbett liegt.

Drücken Sie das Vlies sanft mit Spachtel, Glätter oder Rolle ins Kleberbett. Üben Sie dabei nicht zu viel Druck aus, es geht nur darum, dass das Vlies glatt, falten- und blasenfrei liegt und überall Kontakt mit dem gleichmäßig plan verteilten Kleber hat. Die nächste Bahn wird in der gleichen Weise auf Stoß an die vorangehende gelegt.

Wenn Sie mit dieser Methode die gesamte Fläche mit Renoviervlies versehen haben, lassen Sie sie so lange trocknen, wie vom Kleberhersteller angegeben ist. Anschließend können Sie die Wände ganz nach Wunsch und Geschmack weiter gestalten.

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Bildnachweise: 'Tapezieren auf perfektem Untergrund': tdx/OBI Pressemeldung, 'Unebene Wand, Kleberbett und glattes Vlies': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Kleister mit der Rolle auf die Wand auftragen': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Kleberauftrag mit dem Zahnspachtel': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Renoviervlies ins Kleberbett einlegen': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Vlies mit gestoßener Naht verlegen': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Vlies mit der Rolle andrücken': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Tapezieren auf perfektem Untergrund': tdx/OBI Pressemeldung, 'Unebene Wand, Kleberbett und glattes Vlies': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Kleister mit der Rolle auf die Wand auftragen': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Kleberauftrag mit dem Zahnspachtel': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Renoviervlies ins Kleberbett einlegen': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Vlies mit gestoßener Naht verlegen': www.erfurt.com Pressemeldung, 'Vlies mit der Rolle andrücken': www.erfurt.com Pressemeldung (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)