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Christstollen backen: Weihnachtsstollen selber machen - Rezept für Stollen nach Dresdner Art

  • Für das Backen eines Christstollen benötigt es nicht viel Geschick, Sie sollten allerdings genügend Zeit einplanen. Der Teig muss insgesamt fast zwei Stunden gehen, der fertige Stollen sollte nach dem Backen außerdem noch reifen.
  • Der klassische Weihnachtsstollen nach Dresdner Art ist nur mit Rosinen gefüllt, möchten Sie dem Stollen eine saftige Note verleihen, füllen Sie ihn zusätzlich mit Marzipan.
  • Damit der Stollen seine typische Form erhält, können Sie den Weihnachtsstollen in einer Haube backen. Alternativ verwenden Sie eine Stollen-Backform, in der Sie auch Brot backen können.
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Weihnachtsstollen nach Dresdner Art und Marzipanstollen – Christstollen gehören zum beliebtesten Gebäck in der Adventszeit und zu Weihnachten und blicken in Deutschland auf eine lange Tradition zurück. Möglicherweise soll es bereits im 14. Jahrhundert die ersten Stollen gegeben haben, deren Form an das eingewickelte Jesuskind in der Krippe erinnert, was durch den Überzug aus Puderzucker symbolisiert wird. Seitdem hat sich die Form der Stollen kaum verändert. Lediglich bei den Zutaten gibt es zahlreiche Familienrezepte mit Mandeln, Rosinen, Nüssen, Marzipan, Pflaumen, Rum oder Quark statt Hefe.

Im Folgenden stellen wir Ihnen auf Heimwerker.de zwei leckere Anleitungen für einen Christstollen nach Dresdner Art und einen Marzipanstollen und erhalten nebenbei viele Tipps zum Stollen backen. Übrigens, nur Christstollen, die in Dresden gebacken wurden, dürfen den Namen „Dresdner Stollen“ tragen, sonst muss das Gebäck „nach Dresdner Art“ genannt werden.

1. Rezept für Christstollen nach Dresdner Art

Zutaten für den Teig (4 Rollen)
  • 800 g Mehl
  • 2 Würfel Hefe
  • ¼ l lauwarme Milch
  • 250 g weiche Butter
  • 2 mittlere Eier
  • 100 g Zucker
  • 250 g gehackte Mandeln
  • 125 g Rosinen
  • 100 g Zitronat
  • 100 g Orangeat
  • 2 EL Rum
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Teelöffelspitze Kardamompulver
  • 100 g Butter + 50 g Puderzucker (nach dem Backen)

Einen traditionellen Christstollen mit Mandeln, Rosinen, Zitronat sowie Orangeat und Puderzucker backen Sie mit diesem Rezept. Angefangen bei der Zubereitung des Teigs mit Ruhe- und Backzeiten sollten Sie ca. 3 ½ bis 4 Stunden einplanen, inkl. mehrerer Ruhephasen von insgesamt 1 Stunde 40 Minuten.

1.1. Zubereitung des Christstollens nach Dresdner Art

Zuerst wird der Teig vorbereitet, indem Sie das Mehl in eine große Schüssel geben, mittig eine kleine Mulde formen und dort die Hefe-Würfel hineinbröseln. Dann die lauwarme Milch und einen Esslöffel Kristallzucker hinzufügen und miteinander verrühren. Die Hefemischung mit einem Tuch abdecken und ca. 30 Minuten in der warmen Küche gehen lassen.

Im nächsten Schritt schneiden Sie für die Füllung das Zitronat und Orangeat in kleine Würfel und vermischen es mit Mandeln und Rosinen. Rühren Sie den Rum gleichmäßig ein und lassen Sie die Füllung ziehen.

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Eben schnell einen Stollen backen? Leider nicht möglich, der Teig muss insgesamt über eine Stunde gehen.

Während dieser Zeit wird das Handtuch von dem Hefeteig entfernt, um die weiteren Zutaten hinzuzufügen. Kneten Sie den Vorteig mit den Händen gründlich durch und lassen Sie ihn erneut zugedeckt für 40 Minuten gehen.

Nach der zweiten Ruhephase kneten Sie die Rum-Füllung aus Früchten unter den Hefeteig und teilen diesen in vier gleich große Stücke, um später vier Weihnachtsstollen zu erhalten. Formen Sie diese zu vier langen Würsten und rollen Sie sie dick aus.

Danach wird jeder Christstollen-Teig mittig in Längsrichtung ein- bis zweimal zusammengeklappt. Zum Schluss muss er abgedeckt auf einem mit Backpapier ausgelegen Backblech weitere 30 Minuten gehen. Kurz vor Ende der letzten Ruhephase den Backofen vorheizen:

  • Umluft: 180 °C
  • Gasherd: Stufe 3
  • E-Herd: 200 °C
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1.2. Den Stollen backen

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Damit Ihr Stollen sein unverkennbares Aroma erlangt, sollte er etwa zwei Wochen geschützt lagern.

Endlich wird der Teig in den Backofen geschoben. Sie können den Stollen ohne oder mit Form backen. Hier muss er 15 Minuten auf der mittleren Schiene backen. Danach schalten Sie auf 160 °C bei Umluft, Stufe 2 bei Gas oder auf 180 °C bei einem E-Herd herunter und lassen den Weihnachtsstollen 55 Minuten lang backen.

Hat er in den letzten 20 Minuten eine braune Färbung angenommen, decken Sie ihn bis zum Ablauf der Zeit mit Backpapier ab, damit er nicht verbrennt. Größere Stollen benötigen ca. 10 Minuten länger.

Zum Abschluss wird der heiße Stollen nach Dresdner Art noch mit Butter bestrichen und mit Puderzucker bestäubt, bevor er auskühlen muss.

Tipp für würzig-fruchtige Christstollen: Nach dem Backen und dem anschließenden Auskühlen dauert es zwei bis drei Wochen, bis der Weihnachtsstollen seine typischen Aromen entwickelt. In dieser Zeit sollte er in Alufolie eingewickelt im Vorratsschrank oder an einem geschützten Platz lagern. Danach stellt er ein köstliches Mitbringsel zum Adventskaffee, Nikolausfest oder als Gebäck für die Weihnachtstage dar.

2. Rezept für Marzipanstollen

Zutaten für den Stollen
  • 375 g Mehl
  • 1 Würfel Hefe
  • 1 EL Zucker
  • 250 g Butter
  • 125 g lauwarme Milch
  • 250 g Marzipan
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Ei
  • 50 g Zitronat
  • Ggf. 50 g Orangeat
  • 120 g Mandeln
  • 100 g Rosinen
  • 1 Teelöffelspitze Kardamom
  • 100g Butter und 50 g Puderzucker (nach dem Backen)

Wer süßes Gebäck in der Adventszeit mag, sollte sich an einem Marzipanstollen versuchen. Durch die Mischung aus Früchten, wie Korinthen oder Sultaninen, bleibt er innen fruchtig. Garniert mit einem Überzug aus Butter und Puderzucker wird er zu einem süßen Nachtisch nach dem Weihnachtsessen oder anstelle von Kuchen zum Adventskaffee.

2.1. Zubereitung des Marzipanstollens

Den Hefeteig bereiten Sie auf dieselbe Weise wie für den Christstollen nach Dresdner Art zu: Geben Sie Mehl in eine Schüssel und formen mit den Fingern eine kleine Mulde. In diese wird der zerkleinerte Hefewürfel gelegt und mit dem Kristallzucker sowie der lauwarmen Milch zu einem Vorteig verrührt. Decken Sie ihn mit einem Tuch ab und lassen ihn 30 Minuten gehen.

Nach der Ruhephase verkneten Sie den Vorteig mit den restlichen Zutaten – außer den Früchten, dem Zitronat sowie Orangeat – zu einem gleichmäßigen Teig. Danach muss er erneut 30-40 Minuten zugedeckt gehen. Zum Schluss würfeln Sie das Zitronat sowie Orangeat und vermischen es mit den Rosinen und dem Marzipan zu einer gleichmäßigen Masse.

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Marzipan verleiht einem Weihnachtsstollen eine zusätzliche saftige Note.

Als Nächstes werden der Teig und die Marzipanmasse dick ausgerollt. Legen Sie die Marzipanscheibe auf den Teig und schneiden überstehende Stücke ab, die mittig auf die Masse gelegt werden.

Danach werden der Stollen-Teig in Längsrichtung zwei- bis dreimal zusammengeklappt und die Enden aneinander festgedrückt. Wer möchte, kann ihn nach Belieben noch in die typische Weihnachtsstollenform kneten. Jetzt folgt die letzte Ruhezeit für 30 Minuten.

2.2. Den Marzipanstollen backen

Kurz vor Ende der Ruhezeit wird der Backofen auf 180 °C bei Umluft vorgeheizt. Legen Sie den Stollen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und lassen ihn ca. 50 bis 60 Minuten backen. Zwischendurch durch die Scheibe schauen, ob er braun wird.

Wird er vor Ablauf der Backzeit zu braun, reduzieren Sie die Temperatur auf 160 °C und decken ihn mit Alufolie ab. Nach dem Backen wird er mit weicher Butter bestrichen und mit viel Puderzucker bestreut, bevor er auf einem Rost auskühlt.

3. Christstollen selber backen mit Backform und Stollenbackhaube

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In einer Stollen-Backform können Sie auch Brot zu einer gleichmäßigeren Form verhelfen.

Durch den hohen Fettgehalt neigen Christstollen schnell zum Zerfließen. Daher darf der Teig nur sehr dick ausgerollt werden. Einfacher geht es mit einer Backform für Christstollen. Der Hefeteig wird – wie gewohnt – zubereitet und unmittelbar vor dem Backen in die Stollen-Backform gegeben, mit einem Teigschaber gleichmäßig verteilt und glatt gestrichen.

Je nach Modell besteht die Form aus zwei Teilen: der Backform und einer Haube. Letztere wird über die Form gestülpt und unterstützt einen gleichmäßigen Backprozess. Achten Sie darauf, dass die Form antihaftbeschichtet ist, damit der Stollen nicht festgeklebt und später beim Entfernen der Form zerbröselt. Unbeschichtete Backformen werden zuvor mit Butter oder Margarine bestrichen.

Eine andere Alternative stellen spezielle Backhauben für Stollen dar. Dieses Hauben werden über den fertigen auf dem Backblech liegenden Teig gestülpt. Deshalb ist hier bereits beim abschließenden Kneten und Formen auf die Größe des Stollens zu achten.

Überprüfen Sie, ob der Teig die richtige Größe hat, indem Sie beim letzten Kneten die Stollenbackhaube probeweise über den Teig stülpen. Im Backofen kann die angestaute heiße Luft durch die Abzugslöcher nach außen dringen. – Das Ergebnis ist ein knuspriger, durchgebackener Christstollen, ohne dass der Teig zerlaufen ist.

Empfehlung: Wir haben verschiedene Backformen verglichen und können Ihnen nun den Preis-Leistungssieger vorstellen: Die Stollenbackform aus dem Westfalia-Shop besteht aus rostfreiem Edelstahl, überzeugt durch ihre Antihaftbeschichtung und ist leicht zu reinigen. Außerdem kann sie nach der Adventszeit zum Backen von Brot, Hefezöpfen oder Kuchen verwendet werden. Zudem lässt sich ihre Größe stufenlos von 27 bis 40 cm anpassen, bei einer Breite von ca. 11 cm und einer Höhe von ca. 6 cm.

4. Weitere Weihnachtsstollen-Rezepte

Bildnachweise: adobe.stock/annapustynnikova, adobe.stock/juefraphoto, adobe.stock/nito, adobe.stock/oxie99, amazon.com/Westmark (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)