Kamin

Kamin aufstellen: Welche Art kommt in Frage, wie wird geheizt und was ist zu beachten?

Kamin aufstellen: Tipps und worauf zu achten ist.

Ein neuer Kamin muss nicht zwangsweise zu umfangreichen Aufstemmarbeiten zu Hause führen. Selbst in Mietshäusern finden sich oft Abzüge, welche für eine Dunstabzugshaube in der Küche oder eben auch einen Kamin verwendet werden können. Als Mieter muss der Einbau eines offenen oder geschlossenen Kamins in jedem Fall mit dem Vermieter und teilweise auch mit der Hausverwaltung abgesprochen werden.

Als Eigentümer kann sich die Eigentümerversammlung gegen den Einbau eines Kamins aussprechen, da bei unsachgemäßen Handwerksarbeiten Schäden am gesamten Gebäude zu befürchten sind. Wer eine gute Handwerksfachfirma für Kamine zur Hand hat, hält freilich ein paar gute Argumente gegen eventuelle Einwände. Über diesen neuartigen Vermittlungsservice der Gelben Seiten können Mieter, Vermieter und Eigentümer in kurzer Zeit einen Fachbetrieb in der Nähe der betreffenden Immobilie finden, in die ein Kamin eingebaut werden soll.

Emissionsfreier Elektrokamin: Dieser Wärmespender braucht keinen Kaminabzug!

Am einfachsten geht das Aufstellen eines Kamins, der mit Strom funktioniert. Das Feuer wird dann durch stromsparende LEDs simuliert oder es kann ein bunt gefärbtes Stück Stoff durch einen variablen Luftzug im Elektrokamin in Bewegung gebracht werden, sodass es auf den ersten Blick wie eine echte Flamme aussieht. Der Einbau eines Elektrokamins ist denkbar einfach und muss nirgendwo beantragt oder genehmigt werden. Dennoch sollten Sie einige Punkte unbedingt beachten, wenn Sie einen elektrischen Kamin aufstellen möchten:

Gerade, wenn ein E-Kamin preisgünstig aus dem fernöstlichen Ausland im Internet bestellt wird, kommt meistens ein unfertiger Kamin-Bausatz mit einer teilweise nur schwer verständlichen Bauanleitung an. Häufig ist die Anleitung nur in englischer Sprache gehalten und das noch nicht einmal unter Berücksichtigung der korrekten Bezeichnungen für die Bauteile – von Rechtschreibung und Grammatik ganz zu schweigen. Beim Einbau eines solchen Bausatzes ist echtes Heimwerkergeschick gefragt, um den neuen Kamin schnell in Betrieb nehmen zu können.

ACHTUNG!

Wer mit dem neuen Elektrokamin auf Nummer sicher gehen möchte, bestellt aber lieber ein etwas teureres Modell (im Sinne eines hochwertigeren Kamins), das von den deutschen Prüfbehörden wie TÜV oder DEKRA für gut und geeignet befunden wurde. Verbraucherschützer kritisieren, dass bei elektronischen Heiz- und Feuer-Anlagen und E-Geräten aus Asien häufig eine erhöhte Brandgefahr bestehen kann.

Wie viel Platz braucht mein offener oder geschlossener Kamin im Zimmer?

Von einem Kaminofen mit echtem Feuer geht eine hohe Wärmestrahlung in der unmittelbaren Nähe aus. Zum abendlichen Kuscheln vor dem neuen Kamin auf einem gemütlichen Sofa oder einem schicken Kaminsessel ist das auch sehr angenehm. Für empfindliche Möbel aus echtem Holz kann es aber nahe am offenen oder geschlossenen Kamin schnell zu heiß werden. Kerzen und andere empfindliche Dekorationsobjekte sollten höchstens im Sommer, wenn der Kamin nicht verwendet wird, in unmittelbarer Nähe aufgestellt werden. Neben den Maßen für den neuen Kamin sollten Sie einen Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter in alle Richtungen einhalten. Dieser Abstand und der benötigte Platz sollte auch beim Planen und vor dem Aufstellen des Kamins berücksichtigt werden. Fliegen doch aus Versehen einmal Funken aus dem offenen Kamin und liegt dann ein kuschelweicher Teppich aus Kunstfasern zu nahe an der offenen Feuerstelle, kann es schnell zu einem unkontrollierbaren Kaminzimmerbrand kommen.

Sicherheitshinweise für den Umgang mit offenem Feuer in geschlossenen Räumen

Wer zu Hause mit offenem Feuer heizen möchte, bewahrt am besten in einer geschützten Ecke desselben Zimmers einen handlichen Feuerlöscher auf. Für das Löschen nach einem Funkenflug ist ein Feuerlöscher der Brandklasse A absolut ausreichend, welcher für brennbare feste Stoffe eingesetzt wird. Den Kamin selbst würden Sie mit einem Feuerlöscher der Brandklasse C löschen, da dieser auch gegen brennbare Gase eingesetzt werden kann, welche im Kamin selbst entstehen und durch den Abzug entweichen.

Für Fettbrände in der Küche oder andere brennbare Flüssigkeiten wird ein Feuerlöscher der Brandklasse B benötigt. Es gibt Feuerlöscher, die mit Wasser, Schaum, einer Pulverfüllung oder einem CO2-Gasgemisch gefüllt sind. Feuerlöscher für Spezialanwendungen werden beim Betreiben offener Kamine nicht benötigt, können aber in der Heimwerkerwerkstatt im Ernstfall schnelle Hilfe leisten und vor großen Schäden schützen.

Bei Brand: Ruhe bewahren!

Tritt tatsächlich einmal ein Wohnungsbrand ein, heißt die oberste Devise: Ruhe bewahren! Geraten Sie oder Ihre Lieben in Panik, kann sich das Feuer wesentlich schneller ausbreiten, als wenn in dieser Krisensituation bedacht und überlegt zu Werk gegangen wird.

Mit was im Kamin heizen?

Holz gilt als einer der umweltfreundlichsten Heizstoffe, wenn man einige Punkte beachtet, die das Umweltbundesamt hier auflistet. Im offenen und geschlossenen Kamin kann getrocknetes Holz verfeuert werden, welches üblicherweise im Fachhandel bestellt wird. Vom Heizen mit selbst gesammeltem Holz ist abzuraten, da dies meist nicht über die nötige Brenndauer verfügt. Zu feuchtes Holz erzeugt viele Funken, welche dann durch den Kaminabzug und sogar oben aus dem Schornstein auf dem Dach austreten. Dies wird dann nicht nur für das Grundstück zur Gefahr, starker Funkenflug kann sich rasch auf die Nachbargrundstücke ausweiten und ist daher unbedingt zu vermeiden. Wenn Sie einen echten Kamin aufstellen möchten, um es mit selbstgesammeltem Holz zu heizen, sollten Sie sich das also gründlich überlegen.

Wird das Kaminholz draußen vor dem Haus gelagert, lässt sich eine gewisse Feuchtigkeit auch mit einer Überdachung nicht vermeiden. Werden die Holzscheite vor dem Verbrennen zunächst eine Zeit lang vor dem Kamin getrocknet, lässt sich der gefährliche Funkenflug aber leicht vermeiden. Dieser ist besonders stark, wenn frisch geschnittene oder gerade erst geschlagene Hölzer verbrannt werden. Ein geschlossener Kamin lässt sich auch mit Heizkohle betreiben, was dann jedoch nicht zu den optisch ansprechenden Flammen im Inneren führt. Kohle brennt länger als Holz, erzeugt aber nicht die hübschen Effekte, die einen Kamin erst ausmachen.

Neuer Trend für alle, die viel Platz im Garten oder auf der Terrasse haben: Outdoor-Kamine laden zum Verweilen im Freien ein.

Neuer Trend für alle, die viel Platz im Garten oder auf der Terrasse haben: Outdoor-Kamine laden zum Verweilen im Freien ein.

Der Kamin auf der Terrasse oder im Garten

Es gibt Kaminarten, die sich auch zur Erwärmung von Außenbereichen durchaus eignen. Diese sind rundherum geschlossen, denn bei Wind könnten die Flammen im Kamin sonst schnell außer Kontrolle geraten. Ein Outdoor-Kamin kann gut über Gas betrieben werden und lässt sich dann stufenlos ganz leicht auf die gewünschte Intensität regulieren. Outdoor-Kamine aufzustellen und in Betrieb zu nehmen, ist relativ einfach. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten:

Nach oben hin sollte der Kaminabzug dann in jedem Fall frei sein, sodass ein Gaskamin nicht unbedingt für jede Terrasse gleich gut geeignet ist. Soll ein Kamin draußen wohlige Wärme spenden, obwohl es zum Schutz vor neugierigen Blicken Markisen gibt oder soll der Kamin unter einem Vordach aufgestellt werden, verwendet man am besten einen Elektro-Outdoor-Kamin. Auf diese Weise schützen Sie Markisenstoff und Vordach vor Schäden und Brandgefahren.

Wird der draußen aufgestellte Kamin gerade nicht gebraucht, kann er weiterhin im Freien stehen bleiben, solange eine direkte witterungsbedingte Feuchtigkeitseinwirkung ausgeschlossen wird. Zum Schutz kann der Elektrokamin bei Nichtnutzung zum Beispiel im Gartenhäuschen untergebracht werden oder der pfiffige Heimwerker baut einfach einen kleinen verschließbaren Unterstand, welcher den Terrassenkamin zuverlässig vor Wind und Wetter schützt.

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