Kleben statt Bohren: Montage ohne Löcher und Dübel
Kleben statt Bohren klingt verführerisch, treibt gestandenen Heimwerkern aber Grübelfalten auf die Stirn: Kann das wirklich halten?
Ein Regal, ordentlich in einer stabilen Wand verdübelt, kann bekanntlich sehr schwere Lasten aufnehmen, vom Konversationslexikon über den Fernseher zur Stereoanlage.
Geht das auch mit Klebstoff? In diesem Artikel erfahren Sie es!
1. Grundsätzliches über „Kleben-statt-Bohren-Kleber“
Montagekleber mit „Kleben statt Bohren“-Funktion sind mehrheitlichPolymer-Klebstoffe. Diese sind in ihrer Anwendung Silikonen nicht unähnlich und benötigen zum Aushärten zwingend den Kontakt zur Luftfeuchtigkeit. Unter Luftabschluss kann ein solcher Klebstoff demnach nicht abbinden.
Gut zu wissen, denn viele Dinge (Duschsstangenköpfe, Spiegel, Halterungen etc.) werden durchaus mit Luftabschluss und saugend auf Fliesen und glatten Flächen montiert. Der Montagekleber verbleibt bei Luftabschluss tage- und mitunter wochenlang als kaugummiartige, zähe und vor allem instabile Masse – dies funktioniert also nicht.
Somit ist ein „Kleben-statt-Bohren-Kleber“ eigentlich ein Montagekleber und damit gewissen Einschränkungen hinsichtlich Handhabung, Einsatzzweck und vor allem Festigkeit unterworfen.
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2. Montagekleber: Fläche und Schichtdicke sind entscheidend

Montagekleber, wie wir die „Kleben-statt-Bohren-Kleber“ jetzt also einfach mal nennen wollen, brauchen zum sicheren Kleben vor allem folgende Dinge: Mindestens einseitig einen saugenden Untergrund, Luftzufuhr und vor allem eine möglichst große Klebefläche.
Damit fängt das Problem an: Wenige Dinge, die hohe Kräfte aushalten müssen, haben eine wirklich große Klebefläche, so z.B. Wandhaken, Regalbretter oder Duschsstangen. Hier scheidet die Anwendung von Montageklebern also eigentlich aus, vor allem, wenn die Kontaktfläche sehr klein sein sollte.
Im Bild wird die Befestigung einer Duschstange mit Montagekleber dargestellt: Leider muss sie scheitern. Die inneren Klebepunkte erhalten keinen Kontakt zur Außenluft, der Klebstoff bleibt weich und kann sich nicht vernetzen. Die Anhaftfläche am Außenring der Duschstangenhalterung hingegen ist viel zu klein, zumal ist der Untergrund beidseitig glatt. Diese Verbindung wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach also lösen.
Montagekleber benötigen also eine möglichst große Anhaftfläche. Dabei ist auch die Schichtdicke entscheidend: Sie sollte möglichst dünn sein, „viel hilft viel“ nutzt hier also gar nichts. Der Klebstoff muss in den Untergrund eindringen können, sich dort vernetzen und so Stabilität erzeugen. Bei porösen und saugfähigen Untergründen wie Holz funktioniert dies problemlos, bei glatten Untergründen wie Fliesen und Glas wird dies hingegen schwierig.

Daher sollten die Untergründe nach Möglichkeit beidseitig saugfähig sein. Holz auf Putz, Holz auf Tapete sind beispielsweise problemlos, Glas auf Fliese oder Kunststoff auf Fliese sind problematisch – insbesondere bei kleinen Kontaktflächen.
3. Ablösen ohne Beschädigung
Ein gern ins Feld geführtes Argument für die Alternative „Kleben statt Bohren“ ist die angeblich beschädigungsfreie Wiederablösung. Für das Innere der Wand mag dies durchaus zutreffen: Es wird kein Loch gebohrt, das Mauerwerk bleibt unangetastet und intakt.
Tapete und Putz hingegen werden durch Montagekleber definitiv in Mitleidenschaft gezogen: Raufaser bleibt, gut vernetzt, hinten am angeklebten Gegenstand haften. Auch Putz kann beschädigt werden: Sollte großflächig geklebt worden sein wird es jetzt richtig teuer. Speziell bei großen Klebeflächen sollte also Bohrer und Dübel der Vorzug gegeben werden. Diese lassen sich mit Spachtelmasse und Farbe verschließen und beschädigen die Wand so allenfalls gering.
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4. Das Fazit
„Kleben statt Bohren“ ist möglich, wenn auch nur in begrenztem Rahmen: Bei kleinen Flächen, harten und glatten Untergründen sowie unter Luftabschluss kann keine mit den gängigen Produkten geklebte Verbindung funktionieren.
Bei flächigen Anwendungen leichter Gegenstände (Fußleisten, Holzpaneele etc.) können entsprechende Montagekleber jedoch gute Dienste leisten. Bohrmaschine, Dübel und Schraube werden die auf dem Markt befindlichen Produkte vorerst nicht ersetzen.
5. FAQ – Was muss ich bei der mehrmaligen Verwendung desselben Dübels beachten? Sind Dübel überhaupt wiederverwendbar?
Sind Dübel wiederverwendbar? In manchen Situationen kann sich einem durchaus die Frage stellen, ob ein Dübel auch für eine mehrmalige Verwendung geeignet ist – ohne qualitative Einbußen befürchten zu müssen.
In diesem Artikel erfahren Sie, ob das grundsätzlich möglich ist und welche qualitativen Konsequenzen Sie aus diesem Vorgehen erwarten können.
5.1. Welche zentralen Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang überhaupt?
Können Sie einen Dübel mehrmals verwenden, wenn Sie diesen einmal fest in die Wand gebracht haben?
Ist es möglich, eine Schraube mehrmals wieder zu lösen – also komplett raus- und reinzuschrauben, ohne dass die Halterung, welche an der Schraube hängt, die Festigkeit verliert?
Wie sieht es aus, bezüglich der Haltbarkeit des Dübels in der Wand?
» Mehr Informationen5.2. Und, wie lauten die Antworten auf die Fragen?

Dübel sind für die mehrmalige Verwendung durchaus geeignet – allerdings ist die optimale Haltbarkeit des Dübels dann nicht mehr gewährleistet.
Grundsätzlich ist die mehrmalige Lösung und Wiederverwendung einer Schraube aus dem Dübel und die damit zusammenhängende mehrfache Wiederverwendung des Dübels in der Wand durchaus möglich.
Es kann durchaus passieren, dass der Halt einer wieder eingefügten Schraube im Dübel nicht mehr optimal ist. Grund dafür ist das Gewinde der Schraube, welches sich in den Dübel „hineinschneidet“, für einen optimalen Halt in diesem.
Wenn Sie einen Dübel mehrmals verwenden wollen, dann ist hierfür etwas Geschick vonnöten. Es ist möglich, dass Sie die Schraube wieder in das ursprünglich geschnittene Gewinde eindrehen. Dabei müssen Sie äußerst vorsichtig und präzise vorgehen.
In Bezug auf die Festigkeit des Dübels in der jeweiligen Wand, kommt es darauf an, welche Beschaffenheit die Wand hat, in welcher sich der Dübel befindet.
» Mehr InformationenGrundsätzlich gilt: Sollte sich der Dübel in keiner Stahl- bzw. Betonwand befinden, in welcher ein guter Halt so gut wie immer gewährleistet ist, dann wird es schwierig hinsichtlich des erneuten Halts. In einem lockeren Material sollte der Dübel nur ein Mal verwendet werden, da es dort besonders schwierig ist, einen erneuten Halt zu finden, wenn dieser einmal aufgegeben wurde. In diesen „lockeren“ Wänden drehen sich Dübel gern mit, wenn die ursprüngliche Verbindung einmal gelöst wurde. Ein zuverlässiger Halt kann dann beim mehrmaligen Wiederverwenden des Dübels in der Wand nicht mehr gewährleistet werden.
5.3. Wie sieht es hinsichtlich einer einfacheren Lösung aus?
Sie können dem Problem, einen Dübel wiederzuverwenden, auch komplett aus dem Weg gehen, indem Sie einfach einen neuen Dübel verwenden. Diese sind in der Regel nicht besonders teuer und Sie bewegen sich auf der sicheren Seite, was die Stabilität des Dübels in der Wand angeht.
» Mehr InformationenTipp: Sollten Sie sonst noch Fragen bezüglich irgendeines heimwerkertechnisch relevanten Themas haben, dann schauen Sie auf den Seiten von Heimwerker.de vorbei. Dort finden Sie zahlreiche Produkttests, Anleitungen und Artikel zu sämtlichen Themen, die das Heimwerkerherz begehrt. Außerdem können Sie mittels der Preisvergleichsfunktion von Heimwerker.de einen benötigten Artikel zu einem günstigen Preis kaufen, da die besagte Funktion die Preise von diversen Anbietern vergleicht und Ihnen so die Möglichkeit gibt, ein echtes Schnäppchen zu machen.
Bildnachweise: adobestock.com/benjaminnolte, Privat/Alexander Schneider (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
Nun, wir haben als Kellerdecke eine Beton-Elementdecke = Betonträger, zwischen denen Hohlsteine eingehängt wurden. Das Haus wird saniert, in den Keller kommt eine neue Heizung und auch die Elektroinstallation wird ersetzt. Das Haus hatte (eine hier vor 50 Jahren übliche) Nullung. Sanierung der Elektroinstallation bedeutet, daß sie auf den heute vorgeschriebenen Standard umgestellt werden MUSS. Diesbezüglich müssen eine Menge an Kabel neu verlegt werden. Nun die Frage „Wie verlegt man die Kabel am besten?“. Immer an der Wand lang geht nicht immer so einfach, insbesondere nicht für die Deckenleuchten. Was ich auf keinen Fall wollte ist, so wie die ehemaligen Besitzer es bewerkstelligten, daß ich einfach Löcher für Dübel in die Träger oder Hohlsteine bohre. Für mich ist das ein Tabu schon aus Gründen der Statik. In die eingehängten Steine will ich auch nicht bohren. Was bleibt über? Isolierrohre mit Klemmschellen befestigen. Nur, wie befestige ich die Schellen? Ich versuchte, daß ich die Schellen mit speziellen Klebern auf die Träger klebe. Das Ergebnis … das kann man vergessen, die halten nicht, schon deswegen nicht, weil die Klebefläche der Schellen einfach zu gering ist. Wie befestige ich die langen Röhrenleuchten? Nun, was super klappt ist, einfach die Klebefläche enorm vergrößern und dann hält es. Apropos Klemmdosen … Hat man welche mit einer relativ großen planen Unterseite, die halten, schon wegen der relativ großen Klebefläche. Klemmschellen, Halterungen für die Leuchten … Was geht ist, wenn man erst kleine Holzunterlagen auf die Betonträger klebt und die Schellen bzw. die Leuchten dann auf diese schraubt. Also, die Holzplättchen kleben und halten, nichts fällt herunter. Wie dick müssen die Plättchen sein? Ich habe Plättchen mit 2 cm Dicke genommen, wegen der Schrauben. Passende Schrauben, um die Schellen als auch die Halterungen für die Leuchten auf sie zu schrauben, die hatte ich. Gut, Holzplättchen als Unterlage mag den einen oder anderen irritieren. Aber, ich habe erreicht, was ich wollte – 1. keine Löcher in die Decke bohren, weder in die Steine und erst recht nicht in ihre Träger. – 2. Halten die Schellen und die Leuchten zuverlässig? Ja, super, deren Holzunterlagen halten. Zusätzlich hatte ich für die Dauer eines Tages ausreichend lange Holzleisten vom Boden aus hoch zu ihnen gespreizt. Sie drückten die zu klebenden Objekte sehr fest gegen die Träger. Tags darauf hält alles bestens. Gut, man muß Zeit investieren, schon für den Kleber. Könnte man die Schellen u.a. bspw. auf dünne Plättchen befestigen und die Plättchen kleben gut auf den Trägern, dann würde das optisch besser aussehen und Schrauben wären auch nicht notwendig. / Die Kernaussage: Kleben klappt ganz gut, ist aber abhängig von ausreichend großer Klebefläche und dem jeweiligen Material, das involviert ist. Letzteres betrifft sowohl das Objekt, das geklebt werden soll, als auch auf was geklebt werden soll. Und, für das Härten des Klebers sollte man sich Zeit nehmen. Den Kleber nicht zu dick auftragen und starker Druck auf das zu klebende Objekt, bewirken Wunder.