
Je mehr Kleidung für eine spezielle Sportart vorgeschrieben ist, desto weniger fällt der Rückenprotektor auf. Bei Wintersportarten ist er unter der dicken Winterjacke nahezu durchsichtig. Auch unter der Motorrad-Lederkombi ist der Rückenprotektor kaum sichtbar.
Ein Ski-Rückenprotektor ist wie eine Art Gestell, das dem Nutzer passive Sicherheit bietet, und zwar nicht nur beim Skifahren. Die Protektoren schützen auch bei anderen Sportarten bzw. gibt es für spezielle Sportarten auch ganz spezielle Rückenprotektoren, wie diese Liste zeigt:
- Motorrad-Rückenprotektoren, in die Lederkombi integriert
- Fahrrad-Rückenprotektoren
- Protektoren fürs Skaten
- Rückenprotektor fürs Snowboard-Fahren
- Rückenprotektor zum Reiten
Sie bieten bei einem Aufprall oder Sturz höchstmöglichen Schutz für den Rumpf und den Rücken. Motorradprotektoren gibt es als Rückenprotektor-Rucksack zum Umschnallen oder auch als Rückenprotektor mit Nierengurt und Hosenträgern für den perfekten Sitz. Hersteller und Marken wie Alpinestars, Felix Bühler, Komperdell, Loesdau, MTB, POC, Downhill oder Alpina bieten verschiedene Rückenprotektoren an, unter anderem Modelle, bei denen Ski- oder Motorradjacke und Rückenprotektor kombiniert sind. Kaufen Sie keine günstigen Rückenprotektoren, die hier und da als Angebote bei Discountern wie Aldi oder Lidl angeboten werden, sondern nutzen Sie die Vergleichswerte in unserem Rückenprotektor-Vergleich, um den besten Rückenprotektor zu wählen.
2.1. Welche Größe ist die richtige?

Ein passender Rückenprotektor reicht vom Halswirbelbereich bis zum Steißbein.
Damit der Rückenprotektor perfekt sitzt, braucht er Gurte, die sich individuell auf den Träger einstellen lassen. Nur wenn er perfekt sitzt, hat er die größtmögliche Schutzwirkung. Er kann auch bei rasanten Sportarten nicht verrutschen und seine schützende Wirkung nicht so leicht verlieren. Wichtig ist auch, dass der Rückenprotektor groß genug ist und weder zwickt noch Druckstellen hinterlässt.
Ein Rückenprotektor ist ideal, wenn er sich in der Länge vom Halswirbelbereich bis zum Steißbein erstreckt. Die obersten Halswirbel sind von der Schutzwirkung ausgenommen, um die Bewegungsfähigkeit nicht allzu stark einzuschränken. Die Breite darf nicht zu groß gewählt sein, damit der Rückenprotektor gut sitzt und nicht irgendwo absteht. Deshalb gibt es XS-Rückenprotektoren, XL-Rückenprotektoren, Rückenprotektoren für Damen, die sich perfekt an die weibliche Anatomie anpassen und spezielle Rückenprotektoren für Kinder. Rückenprotektoren für Herren sind meistens etwas breiter als Rückenprotektoren für Damen.
Wichtiger Hinweis der Heimwerker.de-Redaktion: Eltern tendieren häufig dazu, Bekleidung und Schuhe für Kinder etwas größer zu kaufen. So kann das Kind hineinwachsen. Bei Rückenprotektoren ist davon abzuraten. Ist der Protektor zu groß oder zu klein, schützt er Ihr Kind nicht mehr richtig.

Ein Rückenprotektor gehört zur Schutzausrüstung eines Reiters, ebenso wie der Helm. Ein zu hartes Material verhindert, dass der Reiter auf dem Pferderücken arbeiten kann. Deswegen tragen Reiter häufig weichere Rückenprotektoren.
» Mehr Informationen 2.2. Woraus sind Rückenprotektoren hergestellt?
Atmungsaktive Rückenprotektoren
Unabhängig vom verwendeten Material sollte ein Rückenprotektor auf der Rückseite zusätzlich mit atmungsaktivem Material gearbeitet sein. Mesh-Einsätze sind hier sehr praktisch.
Das Material für einen Rückenprotektor muss möglichst flexibel und atmungsaktiv sein. Besonders zu empfehlen, egal zu welcher Jahreszeit, sind beispielsweise Polyester, Weichschaumelemente oder Leder. Sehr häufig sind Rückenprotektoren aus Elasthan, Nylon oder Polyester gefertigt. Sie sind atmungsaktiv und lassen sich dennoch ergonomisch formen. Das richtige Material gewährt zudem ausreichend Bewegungsfreiheit.
Der Weichschaumanteil in Softprotektoren ist meist aus PU (Polyurethan) oder EVA (Ethylenacetat), die in Schichten übereinanderliegen. Damit bekommt das Material eine ausreichende Dicke und bleibt dennoch flexibel. Diese Materialien dämpfen den Aufprall und schützen so den Träger vor Verletzungen.
Rückenprotektoren gibt es auch aus viscoelastischem Schaumstoff. Dabei handelt es sich um Formgedächtnispolymere. Die Körpertemperatur macht sie weich und sie schmiegen sich optimal an den Körper des Trägers an. Diese Formgedächtnispolymere haben den Vorteil, dass sie einen Memoryeffekt haben und ihre ursprüngliche Form wieder annehmen, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Das ist auch bei einem Sturz vorteilhaft. Dieses Material dämpft die Energie bei einem Aufprall und verändert dabei seine Form. Anschließend nimmt es wieder seine ursprüngliche Form an.

Wer auf seiner Enduromaschine sehr rasant unterwegs ist, braucht einen Hartschalen-Rückenprotektor.
Hartschalenprotektoren setzen sich aus zwei Materialtypen zusammen:
- stoßabsorbierende und dämpfende Schaumstoffe wie beispielsweise Polyester
- schlagfeste Hartkunststoffplatten aus robustem und stoßfestem PP (Polypropylen) oder PC (Polycarbonat)
Für mehr Flexibilität bestehen die Platten aus mehreren Einzelteilen. In der Dicke unterscheiden sich Hart- und Weichschalenmodelle kaum. Allerdings sind Weichschalen-Protektoren flexibler als Hartschalenmodelle.
Das sind die Vor- und Nachteile von Hartschalen-Rückenprotektoren im Überblick:
Vorteile- gute Schutzwirkung
- individuell einstellbar
- schützen Weichteile und Skelett
- optimaler Schutz der Wirbelsäule
- häufig in Verbindung mit Nierengurt
- lassen sich über der Sportkleidung tragen
- für Fahrten in unwegsamem Gelände geeignet
Nachteile- schränken die Bewegungsfreiheit ein
- aufwendig beim Anlegen
- bei Kindern und Jugendlichen nur kurze Tragdauer möglich
- verrutschen, wenn sie falsch eingestellt sind
- können bei längerem Tragen Druckstellen verursachen
Tipp der Heimwerker.de-Redaktion: Ski-, Motorrad- und auch Snowboardfahrer, die abseits der regulären Pisten auf besonders steinigem oder unebenem Gelände unterwegs sind, benutzen häufig Hartschalenprotektoren, die wie ein Rückenpanzer aussehen. Damit sie nicht verrutschen, ist es möglich, die Rückenprotektoren mit dem Nierengurt zu befestigen.
» Mehr Informationen 2.3. Worauf ist mit Blick auf Gewicht, Design und Farbe zu achten?

Ein Rückenprotektor in Signalfarbe schützt nicht nur die Rückenpartie, sondern erhöht auch die Sichtbarkeit.
Die meisten Hersteller machen zum Gewicht ihrer Rückenprotektoren keine genauen Angaben. Erfahrungen der Nutzer in diversen Rückenprotektor-Tests im Internet zufolge wiegt ein Softshell-Rückenprotektor um die 500 g, in etwa so viel wie eine Winterjacke. Hartschalen-Rückenprotektoren sind in der Regel etwas schwerer.
Die meisten Rückenprotektoren, insbesondere die Hartschalenprotektoren, wirken durch die Schutzelemente etwas futuristisch. Die Farben sind meist zeitlos schwarz und grau. Bei vielen Modellen, insbesondere bei Rückenprotektor-Westen und -Hemden ist auf den ersten Blick gar nicht erkennbar, dass es sich um einen Rückenprotektor handelt.
Für mehr Sicherheit sind beispielsweise Ski-Rückenprotektoren in Signalfarben wie Gelb oder Pink erhältlich.

Je rasanter die Fahrt oder je unebener das Gelände ist, desto besser sollten sich Adrenalinjunkies vor schweren Verletzungen schützen.
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