Pool

Sicherheit am Gartenteich: Pool und Teich im Garten richtig absichern

Gartenteich Sicherheit: Diese Gesetze und Regelungen müssen Sie für die Sicherheit Ihres Teiches beachten.

Als Pool- oder Teichbesitzer sind Sie laut dem Verkehrssicherungsgesetz dazu verpflichtet, jedwede Gefahrenquellen zu sichern. Doch auch für die eigene Sicherheit oder die der Kinder, Enkelkinder oder Nachbarskinder ist eine entsprechende Sicherung von Wasserquellen im Garten sinnvoll. Wir von heimwerker.de zeigen Ihnen, wie eine gute Pool- oder Teichsicherung aussehen kann und was Sie beachten müssen.

1. Sicherheit am Schwimmbecken und Swimmingpool: Teich- und Poolbesitzer sind verantwortlich

Wenn ein Unfall passiert, muss der Verursacher dafür gerade stehen. Das gilt auch für den Besitzer von Gartenteich oder Swimmingpool. Fällt eine Person ins nicht gesicherte Wasser und kommt dabei zu Schaden, können im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Verkehrssicherungspflichtig ist laut Rechtssprechung u.a., wer eine Gefahrenquelle schafft oder unterhält.

Mit einem Sicherheitsnetz, Sicherheitsgitter oder Sicherheitsabdeckung für den Teich reduzieren Sie Gefahren für Kinder deutlich.

Kinder können Gefahren oft nicht erkennen. Mit einem Sicherheitsgitter oder einer Abdeckung sorgen Sie für mehr Sicherheit am Teich.

Die Verkehrssicherungspflicht tritt jedoch nur ein, wenn der Grundstücksbesitzer (z.B. der/die Mieter/in, Pächter/in) einen öffentlichen Verkehr eröffnet. Mit öffentlich ist in diesem Fall gemeint, dass auch Dritte das Grundstück betreten können. Gerade in Häusersiedlungen mit amerikanischem Baustil, wo Gartenzäune kaum zu beobachten sind, wäre der oder die Grundstücksbesitzer/in also verpflichtet den „öffentlichen Verkehr“ wie Wege und Pfade, aber auch Pool, Regentonne und Gartenteich entsprechend zu sichern.

Bei Wegen und Pfaden gehört zum Beispiel eine entsprechende Beleuchtung oder regelmäßiges Streuen im Winter dazu. Die Sicherungspflicht für den Pool im Garten oder auch für Teich und Regentonne umfassen Maßnahmen, wie etwa das Abdecken oder Umzäunen der Gebiete.

  • Abdeckplanen für den Pool auf Amazon.de ansehen »

Ist das Grundstück hingegen vollständig umzäunt und haben Dritte keinen Zutritt darauf, gilt die Sicherungspflicht beim Pool im Garten als erfüllt. Eine Anleitung, wie Sie einen Zaun auch selber bauen, lesen Sie hier.

2. Sicherheit schon beim Anlegen des Teiches planen

Aus der oben genannten Verpflichtung ergibt sich, dass Sie schon beim Planen und Anlegen eines Gartenteiches, Pools oder Schwimmteiches Vorkehrungen für die Sicherheit von Menschen und Tieren berücksichtigen sollten. Vor allem sollten Sie Ihren Gartenteich kindersicher machen, denn Gerade Kinder können beim Spielen ernsthafte Gefahren außer Acht lassen oder diese falsch einschätzen. Eine sinnvolle und günstige Sicherheitsmaßnahme kann ein Maschendrahtzaun darstellen. Viele verzichten darauf, weil ein Zaun mitten im Garten nicht besonders schön aussieht. Doch mit Gräsern und Halmen unmittelbar am Zaun können Sie die Absicherung verdecken und optisch aufwerten.

Der Vorteil eines Maschendrahtzauns: Er ist günstig und relativ einfach zu montieren. Nachteil: Maschendrahtzäune sind häufig nicht besonders stabil. Um Ihnen höhere Stabilität zu verleihen, werden die Pfähle in der Regel einbetoniert. Die Alternative: Steckzäune. Ein Steckzaun ist noch einfacher und flexibler beim Anlegen eines Teiches zu montieren. Wer sich gegen eine Umzäunung entscheidet, kann auf ein Teichgitter als durchsichtige Abdeckung zurückgreifen. Teichgitter müssen in der Regel individuell bei einem Metallbildner produziert werden. Individuell angefertigte Teichgitter sind natürlich etwas kostenintensiver. Mit einfachen DIY-Tricks geht aber die Fertigung eines Teichgitters günstiger:

Um ein Teichgitter selbst anzufertigen, kaufen Sie zunächst das Gitter. Dieses müssen Sie mit einem Bolzenschneider auf die Form Ihres Teiches zurecht schneiden. Zum Anbringen des Gitters müssen Sie rund um den Teich kleine Steine oder etwas Erde aufschütten, um eine Auflagefläche mit einer Breite von etwa 10 bis 20 cm zu erschaffen. Zu guter Letzt müssen Sie das Gitter noch sicherer machen, indem Sie es am Teichufer mit Haken oder Erdanker fixieren. Bei der Arbeit mit Spitzen Bodenankern sollten Sie wie bei allen Bau- und Handwerker-Arbeiten an Ihre eigene Sicherheit denken und feste Sicherheitsschuhe tragen.

Wichtig für Ihre eigene Sicherheit beim Anlegen eines Gartenteichs: Tragen Sie bei allen Bau- und Grabarbeiten gute Sicherheitsschuhe eines Markenherstellers mit hochwertigen Zehenschutzkappen und durchtrittsicheren Sohlen. Insbesondere die Sohlen schützen Sie beim Treten auf scharfe oder spitze Gegenstände, die sich in der Erde befinden können.

3. Gefährlicher Gartenteich: Schon 40 cm Wassertiefe können lebensbedrohlich werden

Auch unabhängig von der Rechtslage ist es sinnvoll, Gewässer abzusichern. Insbesondere Kinder sind schnell von Wasser fasziniert und noch nicht in der Lage, selbst auf ihre Sicherheit zu achten. Ertrinken ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Insgesamt sterben jährlich rund 25 Kinder in Deutschland durch Ertrinken. Auch Erwachsene sind nicht gefeit: Auf so manch feucht-fröhlicher Gartenparty ist schon jemand unbemerkt im Teich oder Pool gelandet.

Kinder an Teichen und Pools sollten zu ihrer eigenen Sicherheit niemals alleine gelassen werden.

Sicherheitsregel Nr. 1: Lassen Sie Kinder und Kleinkinder niemals unbeaufsichtigt am Schwimmteich, Gartenteich oder Pool spielen.

Teiche, Bachläufe, Pools, aber auch mit Wasser gefüllte Tonnen und Bottiche können zur Kinderfalle werden. „Viele Erwachsene sehen einen kleinen Gartenteich mit rund 40 cm Wassertiefe als ungefährlich an. Selbst derart kleine Gewässer stellen aber oft eine tödliche Gefahr für die Kleinsten dar“, so Ernst Thiel, Leiter der TK Niedersachsen. „Eltern sollen vorsichtig und wachsam sein und die Kinder nicht aus den Augen lassen. Das ist die beste Unfallprophylaxe“, so Thiel weiter.

Auch in wenigen Zentimeter tiefem Wasser können Kinder, die mit dem Gesicht hineinfallen, ertrinken beziehungsweise ersticken. Ärzte sprechen in diesen Fällen vom trockenen Ertrinken, da sich aufgrund eines natürlichen Schutzreflexes die Stimmritze im Rachenraum schließt, sobald Wasser in die Lunge eindringt. Die Atmung wird dadurch unmöglich und das Kind kann im Wasser ersticken. Zudem verteilt sich bei Kindern das Körpergewicht anders als bei Erwachsenen – sie sinken in tieferem Wasser schneller zu Boden und können sich nicht durch Rudern wieder an die Wasseroberfläche bringen.

4. Schwimmbecken zur Sicherheit abdecken

Für die Sicherheit wichtig ist auch, dass sich Schwimmbecken abdecken lassen. Dazu rät Immobilienportal Immowelt.de. Neben dem Sicherheitsaspekt ergeben sich auch weitere Vorteile, wie Sie der folgenden Tabelle entnehmen:

    Vorteile
  • Verunreinigungen werden Vermieden
  • Sicherheit im Haushalt kann gewährleistet werden
  • Wärmeverlust wird reduziert
  • Durch weniger Verunreinigungen, muss der Pool seltener gesäubert werden
  • Weniger Säuberung spart Geld und Zeit
    Nachteile
  • Anschaffung insb. von elektrischen Lösungen kann kostspielig sein
  • Abdecken beansprucht ein wenig Zeit

Die Nachteile erscheinen im Vergleich zu den Vorteilen eher blass und sind beinahe zu vernachlässigen, wenn es um die Sicherheit an Pool und Gartenteich geht.

Zudem sparen Sie obendrein Zeit, wenn Sie die Wartung und Pflege des Pool entsprechend effizient gestalten. Suchen Sie beispielsweise noch nach einem leistungsstarken Poolsauger, empfehlen wir einen Blick in unseren Poolsauger-Vergleich inklusive Kaufberatung.

Zur Absicherung des Pools haben Sie mehrere Möglichkeiten: Es gibt manuelle und automatische Rollabdeckungen, aber auch Überdachungen aus Klarglasplatten. Mit einigen Poolplanen aus Solarfolie kann man sogar die Wassertemperatur umweltfreundlich erhöhen.

Wollen Sie für den Anfang nicht allzu tief in die Tasche greifen, empfehlen wir Ihnen eine schlichte Abdeckplane für Ihren Pool. Die meisten Hersteller und Marken führen diese als Zubehör, sodass Sie die passende online oder im Fachhandel kaufen können. Manchmal lohnt sich hingegen auch eine genauere Recherche: Oft gibt es entsprechende Planen in denselben Maßen von No-Name-Marken, sodass Sie die Plane sehr günstig erwerben können.

5. Gartenteich absichern

Gartenbesitzer müssen nicht auf einen Gartenteich verzichten, sie sollten jedoch einige Vorkehrung treffen, wenn Kinder im Garten spielen. Eine Einzäunung des Gartenteichs kann schon dabei helfen, Kinder zu schützen. Eine entsprechende Einfriedung, zum Beispiel von Zaunhersteller Betafence, sollte mindestens 1,20 Meter hoch sein und für Kinder nicht zu überklettern sein.

Auch verzinkte Baustahlmatten, die an der Oberfläche des Teichs verlegt werden, können verhindern, dass Kindern oder Haustieren ins Wasser fallen. Wasserpflanzen können einfach durch das Gitter hindurch wachsen, so dass die Gitter nach kurzer Zeit im Wasser optisch kaum noch auffallen.

Bei der Auswahl eines Gitters ist noch zu beachten, dass kleine Kinder nicht mit ihren Beinen in den Maschen hängen bleiben können.

Eine weitere Methode, um den Teich abzusichern, sehen Sie in diesem Video:

Nehmen wir an, Sie wählen einen ähnlichen Zaun wie den aus dem Video, ist Ihre Materialliste zum Teich absichern denkbar klein: Sie benötigen fast nur den Zaun.

Nicht vergessen:

Für die Arbeit am Teich sollten Sie daran denken, ein Tor zu integrieren.

Der Vorteil solcher Lösungen nämlich darin, dass Sie die Zaunelemente lediglich in die Erde stecken müssen. Damit die Optik nicht darunter leidet, können Sie mit folgenden Elementen arbeiten:

  • Moose
  • Farn
  • Efeu
  • Rindenmulch
  • Kieselsteine
  • größere Steine

Je nach Stil Ihres Gartens sind Sie so in der Lage den Zaun in Teilen zu kaschieren, damit sich dieser schnell in die natürliche Optik Ihren nassen Biotops einfügt.

6. Schwimmende Alarmgeräte auf der Wasseroberfläche

Eine äußerst effektive, unkomplizierte und kostengünstige Innovation die Leben retten kann, ist ein batteriebetriebenes Alarmgerät. Der robuste „Poolwatcher“ hat ein Auge auf jedes Gewässer. Beim Schwimmbad im Garten (egal ob Aufbaupool oder eingelassener Pool) Fischteich , Schwimmteich oder Biotop: Immer dann, wenn sich kein Mensch darin aufhält, gehört der „Wasser-Bodyguard“ hinein.

Es schwimmt unabhängig vom Wasserstand immer auf der Oberfläche und signalisiert durch einen lauten akustischen Ton, wenn jemand ins Wasser gefallen ist. Mit seiner sehr zuverlässigen Funktionsweise erfüllt er sogar die strengen Auflagen der französischen Norm NFP 90-307 A1. Mit diesem Zertifikat sind nur sehr wenige Geräte ausgezeichnet.

Eine Kombination aus mehreren Maßnahmen bietet sicherlich die wirksamste Unfallprävention. Neben allen Vorkehrungen sollten Kinder niemals alleine und unbeobachtet in der Nähe von Wasser spielen. Dies gilt auch für Kinder, die bereits einen Schwimmkurs absolviert haben.

Bildnachweise: © Martinan - stock.adobe.com, © LoloStock - stock.adobe.com, © LoloStock - stock.adobe.com (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)