Fenster & Türen

Haustür einbauen: Anleitung, Tipps und Tricks

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Eine Haustür einzubauen verlangt viel Vorbereitung, lassen Sie sich deshalb gut im Rahmen einer Kaufberatung bei den Werkstoffen und dem Zubehör beraten.

Haus- und Mehrzwecktüren werden in unterschiedlichen Werkstoffen angeboten. Das Aussehen und die Optik ist ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung. Ebenfalls sind Sonderanfertigungen möglich.

Im Folgenden erfahren Sie auf Heimwerker.de wissenswertes Informationen sowie eine Anleitung, wie Sie eine Haustür selber einbauen können.

1. Haustüren kaufen: Achten Sie auf die Ausstattung

Die Haustür bildet eine Trennungslinie zwischen der Außenwelt und unserem Privatleben, sprich wo wir wohnen und unser Leben gestalten. Wir achten darauf und treffen Vorsorge, dass Fremde und Unbefugte die Grenzen nicht verletzen oder überschreiten.

Die Haustür steht dabei immer im Vordergrund. Sie ist das am stärksten frequentierte Element eines Hauses und muss den Ansprüchen entsprechend konstruiert werden, besonders dann, wenn die Türen mit Oberlicht, Seitenteilen oder auf Sondermaß produziert werden.

Heutzutage werden immer mehr Mehrzweck-Haustüren, die einen einfacheren Türenaufbau haben, angeboten und verkauft.

Hier sollte aber auch besonders auf die Serienausstattung wie 5-fach-Verriegelung, verstellbare Türbänder sowie auf die Verarbeitung geachtet werden.

2. Wichtige Elemente einer Haustür: Werkstoff, gestaltung und Aufbau

2.1. Werkstoffe

Klöntüren: Haustür mit Tradition

Dänische Klöntüren haben eine lange Tradition und waren schon immer Ausdruck von Gemütlichkeit und Offenheit. Sie sind zweigeteilt, d.h. die obere und untere Hälfte kann unabhängig voneinander geöffnet und geschlossen werden.

So konnte schon der mittelalterliche Stadtbewohner in Deutschland die oberste Türhälfte aufklappen, sich hinauslehnen und mit den Nachbarn bzw den Vorbeigehenden sich bequem unterhalten (klönen). Kinder und Haustiere konnten obendrein so nicht entwischen.

Haus- und Mehrzwecktüren werden in unterschiedlichen Werkstoffen angeboten. Die Werkstoffe sind bei diesen Produkten Holz, Kunststoff oder Aluminium. In den letzten Jahren entwickelte sich eindeutig ein Trend zu den Kunststofftüren.

Wichtig ist bei Kunststofftüren, dass die angebotene Tür einem umlaufenden Stahlkern besitzt, da Kunststoff ein dehnbares Material ist, das Kälte- und Wärmeauswirkungen unterliegt. Wichtige Serienausstattungen bezüglich der Stabilität sind, neben dem Stahlkern, verstellbare 3-D-Bänder sowie Versteifungswinkel an den Türflügel-Ecken.

Holztüren werden auch in unterschiedlichen Endbehandlungen (Farben) angeboten. Wichtig ist hier, dass die Türen grundiert und nicht roh geliefert werden. Aluminiumtüren sollten thermisch-getrennte Profile aufweisen, damit ausgestattet bei wechselnden Temperaturen (im Winter) kein Schwitzwasser im Innenraum zu beklagen ist.

2.2. Gestaltung

Die Gestaltung einer Haustür, das Aussehen und die Optik, ist ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung des Heimwerkers. In vielen Fällen ist es eine gemeinsame Entscheidung der Familie.

In den letzten Jahren entwickelten die Hersteller eine ganze Menge an Zubehörteilen, die auch bei der Gestaltung der Tür eine große Rolle spielen, um den verschiedensten Geschmacksrichtungen der Käufer gerecht zu werden.

Hinweis: Mit dem Erwerb einer Haustür inklusive Zarge ist nur eine von mehreren Kaufentscheidungen getroffen. In der Regel werden noch Produkte aus der Eisenwarenabteilung wie Beschläge, Schlösser und diverse Sicherheitseinrichtungen benötigt.

2.3. Türaufbau

Wir unterscheiden bei der Haustür, wie auch beim Fenster, Blend- und Flügelrahmen, die ebenfalls ähnliche Funktionen übernehmen. Bei größeren Öffnungen können Haustüren mit ein oder zwei Seitenteilen und Oberlicht versehen werden. Seitenteile werden in verschiedenen Varianten produziert.

Auch sind Sonderanfertigungen bei kleineren Maßen möglich sowie die Verriegelungsart, wie 5-fach- oder 3-fach-Schlösser, was einen wichtigen Sicherheitsaspekt bei Haustüren darstellt.

Hier spielt auch die Art der Öffnung eine Rolle. Dabei ist es reine Geschmackssache, ob Sie eine nach innen oder nach außen öffnende Haustür wählen.

Tipp: Viele Hersteller von Haustüren bieten einen Haustür-Konfigurator an. Hier können Sie individuelle Haustüren ganz nach Ihren Bedürfnissen gestalten.

3. Neue Haustür einbauen: Anleitung sowie Tipps und Tricks für ein schönes Ergebnis

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Viele Hersteller und Baumärkte bieten eine Haustür mit Einbau von Profis an.

Kann ich allein eine neue Haustür einbauen? Diese Frage sollten Sie sich am besten direkt während der Auswahl Ihrer zukünftigen Haustür stellen. Denn viele Fachmärkte und auch Onlinehändler verkaufen Ihnen oft eine Haustür mit Einbau und Montage-Service an, der dazu bestellt werden kann und Ihnen eine funktionstüchtige neue Tür ermöglicht, ohne viel dafür tun zu müssen.

Es ist nichts verwerfliches, eine Haustür einbauen zu lassen, jedoch kommen hierbei auch einige Kosten auf Sie zu. Wie hoch diese sind, hängt stets vom individuellen Betrieb ab.

In Summe kommt aber für das Einbauen von Zargen, Schließeinrichtungen und das Haustür-Einstellen schnell einmal ein mittlerer dreistelliger Betrag zusammen. Diesen Preis will sich nicht jeder Wohnungs- oder Hauseigentümer leisten.

Tipp: Wenn es um mehrere Türen geht, kann es sich hin und wieder lohnen, einen im Schnitt günstigen Gesamtpreis zu verhandeln. Bei einer einzelnen Tür müssen Sie jedoch selbst entscheiden, ob Ihnen eine Haustür inkl. Einbau die Kosten wert sind.

3.1. Schritt 1: Alle Vorbereitungen treffen

Vor dem Einbau der neuen Tür sollten Sie zunächst einmal nichts überstürzen und in Ruhe alle nötigen Vorbereitungen treffen. Legen Sie sich das benötigte Werkzeug bereit und reinigen Sie möglichst gründlich die Umgebung, besonders die Laibungsöffnung der Tür, damit die Dichtungsbänder später möglichst guten Halt finden.

Was das Werkzeug betrifft, benötigen Sie folgendes, um eine Außentür einbauen zu können:

Um die neue Haustür einzubauen, kommt eine Dauer von ca. drei Stunden auf Sie zu. Wir von Heimwerker.de empfehlen, den Einbau zu zweit vorzunehmen, da dies viele Arbeitsschritte deutlich erleichtert.

Auch die Haustür sollte anschließend für den Einbau vorbereitet werden, bevor es an die handwerklichen Tätigkeiten geht. Die meisten Haustüren werden vor dem Versand mit Schutzfolien versehen, damit während der Lieferung keine unschönen Kratzer entstehen. Diese Schutzfolien sollten Sie nun entfernen.

Viele Heimwerker führen diesen Schritt aus Sorge vor Beschädigungen während der Montage erst zum Schluss aus, dann lassen die Schutzfolien sich jedoch nur schlecht und oft unvollständig entfernen. Führen Sie diesen Schritt daher zu Beginn aus und lassen Sie während dem Einbau Vorsicht walten. Dann müssen Sie auch keine Schäden an der Tür befürchten.

Tipp: Achten Sie außerdem darauf, dass die neue Tür nicht zu lange herumsteht, bevor die Schutzfolien abgezogen werden. Denn nach einigen Monaten trocknet der Kleber der Schutzfolien aus und lässt sich gegebenenfalls nicht mehr ohne Mühe rückstandslos entfernen.

3.2. Schritt 2: Türflügel aus Türrahmen hängen

Im nächsten Schritt muss der Türflügel aus dem Türrahmen ausgehängt werden. Manchmal ist die Tür während dem Versand mit Sicherungsstiften im Rahmen befestigt. Diese können mit einem Schraubendreher entfernt werden. Entfernen Sie nun auch die Stifte in den Türbändern, sodass die Tür ausgehängt werden kann.

Wenn Umgebung und Tür vorbereitet sind, kommt eine weitere zu treffende Entscheidung auf Sie zu: Die Art der Abdichtung für Ihre neue Haustür.

3.3. Schritt 3: Die Arten der Abdichtung

Beim Haustür-Einbau hat die Abdichtung eine besondere Wichtigkeit. Unterschied werden hierbei drei Kategorien:

Art der Abdichtung Eigenschaften
Innere Abdichtung
  • trennt das Außen- vom Raumklim
  • muss daher dampf- und diffusionsdicht angelegt werden
  • Acrylverfugung oder eine dampfdichte Folie verwenden
Mittlere Abdichtung
  • erfolgt zwischen Wand und Türrahmen
  • Zwischenraum vollständig mit einem wärmedämmenden Material ausgefüllt werden, um Wärmebrücken zu verhindern
  • kann mittels PU-Schaum oder anderen Isolationsmaterialien wie Mineralfaserbaustoffen, Baumwollzöpfen oder Rundschnüren erfolgen
Äußere Abdichtung
  • stellt eine Wetterschutzebene dar
  • muss deswegen wasser- und regendicht, allerdings auch dampfdiffusionsoffen sein
  • Abdichtung erfolgt am besten mit einem vorkomprimierten Dichtungsband oder mit dampfdiffusionsoffener Folie
  • alternativ können Fügen nach Einbau mit Silikon verschlossen werden
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3.4. Schritt 4: Türrahmen einsetzen

mann kontrolliert mit wasserwaage

Um den Türrahmen gerade einzusetzen, ist die Nutzung einer Wasserwaage unerlässlich.

Nun beginnt die eigentliche Montage der Tür. Mit diesem vierten Schritt wird der Türrahmen in die Laibungsöffnung der Hauswand eingesetzt. Dazu benötigen Sie eine Wasserwaage sowie Dichtungsband bzw. -folie.

Zunächst wird innen und außen am Türrahmen die gewählte Dichtungsart angebracht. Wir erinnern uns: Innen die diffusionsdichte Folie, außen eine diffusionsoffene Folie oder ein Dichtungsband.

Nun kann der Türrahmen eingesetzt werden. Hierbei sind Präzision und Geduld gefragt. Nutzen Sie die Wasserwaage und Unterlegscheiben, um den Türrahmen gerade einzusetzen. Selbst kleinste Neigungen führen später dazu, dass der Türflügel von alleine auf- oder zugeht oder die Tür sich nur schwer öffnen oder schließen lässt, weil sie etwa auf dem Boden aufkommt. Lassen Sie dem Türflügel daher ausreichend Luft und prüfen Sie den Spielraum, um eine einwandfreie Benutzung sicherzustellen.

Nachdem der Türrahmen eingesetzt und ausgerichtet ist, kann er in dieser Position verschraubt werden. Bohren Sie dazu mit einer Schlagbohrmaschine die Befestigungslöcher vor; je nach Material mit einem Holz- oder Steinbohrer mit sechs Millimetern Durchmesser. Dann können die Schrauben eingesetzt und festgeschraubt werden, bis sie bündig mit dem Türrahmen abschließen.

3.5. Schritt 5: Zwischenräume abdichten

Im nächsten Schritt werden die Zwischenräume zwischen Türrahmen und Mauerwerk ausgeschäumt bzw. abgedichtet. Falls Sie sich für das Einbauen von Dichtband als äußere Abdichtung der Tür entschieden haben, sollten Sie mit diesem Schritt allerdings warten, bis das Dichtband sich vollständig mit dem Mauerwerk verbunden hat. Im Anschluss oder ansonsten kann der Hohlraum zwischen Laibung und Rahmen nun ausgeschäumt werden.

Hinweis: Falls Sie PU-Schaum verwenden, achten Sie auf eine vorsichtige Dosierung, da der Schaum stark aufquillt. Hier gilt die Devise: Lieber nacharbeiten als zu viel des Guten. Falls andere Abdichtungsmittel verwendet werden sollen, können diese entsprechend in den Hohlraum eingebracht werden.

Anschließend erfolgt die innere Abdichtung der Haustür. Dazu kann die innere Folie an das Mauerwerk geklebt bzw. entsprechend verfugt werden.

3.6. Schritt 6: Türflügel einsetzen und justieren

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Heben Sie die Tür immer zu zweit, um Unfälle zu vermeiden.

Nun haben Sie es fast geschafft, die Montage der Haustür ist beinahe abgeschlossen. Im letzten Schritt des Einbaus wird der Türflügel eingesetzt und justiert. Dazu werden die Bänder des Flügels mittig in die des Rahmens geschoben.

Anschließend setzen Sie die Stifte, die im zweiten Schritt entfernt wurden, wieder vollständig ein, sodass die Tür sicher in ihren Scharnieren hält.

Zum Schluss sollten Sie sorgfältig begutachten, ob die Tür sich einwandfrei öffnen und schließen lässt und ob die Dichtigkeit überall gewährleistet ist. Sollte das irgendwo nicht der Fall sein, muss gegebenenfalls nachjustiert werden.

3.7. Laibung verkleiden, wie geht das am besten?

Und nun? Die neue Haustür ist fertig eingebaut und justiert, doch zwischen Laibung und Türrahmen verbleibt noch immer der mit PU-Schaum oder anderen Dichtungsmitteln ausgefüllte, aber unschöne Hohlraum. Wie kaschiert man diesen am besten?

Hier bieten sich verschiedene Methoden an: Heimwerker berichten beispielsweise, den Zwischenraum erfolgreich und ansehnlich mit Schrankrückwänden aus dünnem Pressholz verkleidet zu haben. Auch OSB-Platten, auch bekannt als Grobspanplatten, lassen sich verwenden.

Für ein möglichst sauberes und gründliches Ergebnis sowie für einen sicheren Halt empfehlen wir jedoch das klassische Verputzen. Um zu verhindern, dass dabei die Tür in Mitleidenschaft gezogen wird, kann der Rahmen abgeklebt oder das Türblatt auch ausgehängt werden. Anschließend können Sie mit normalem Zementputz den Zwischenraum überdecken.

Wenn Sie mögen, kann als letzte Schicht auch eine dünne Schicht Streichputz bis zum Türrahmen aufgetragen werden, besonders, falls die anliegende Wand ebenfalls eine solche Oberfläche trägt. So stellen Sie ein gleichmäßiges und ordentliches Ergebnis sicher.

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4. Heimwerker.de beantwortet häufige Fragen zum Thema „Haustür einbauen“

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserem Artikel gutmöglichst weiterhelfen konnten. An dieser Stelle wollen wir noch Fragen beantworten, die sich Heimwerker oft stellen.

4.1. Wie hoch sind die Kosten, eine Haustür einbauen zu lassen?

Wer kein geübter Handwerker ist, spielt wahrscheinlich mit dem Gedanken, professionell die Haustür einbauen zu lassen. Die Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten und hängt vom Unternehmen und den durchgeführten Arbeiten ab.

Möchten Sie nur die Hausttür einbauen, kommen Kosten von etwa 200 bis 400 Euro auf Sie zu. Soll zusätzlich außerdem die alte Tür abmontiert werden, werden es 100 bis 200 Euro mehr.

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4.2. Wie groß muss die Maueröffnung für meine neue Haustür sein?

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Damit Menschen im Rollstuhl Haustüren uneingeschränkt durchqueren können, sollten diese mindestens 90 cm breit sein.

Wer eine neue Haustür einbaut, sollte bei den Maßen nicht nach Augenmaß berechnen, schließlich müssen neben der eigentlichen Haustür auch noch verschiedene Abdichtungen mit eingebaut werden. Die Mindestmaße für die Maueröffnung können Sie selber berechnen:

  • Breite der Tür + 8 cm
  • Höhe der Tür + 4 cm
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4.3. Wie breit müssen Haustüren für Rollstuhlfahrer sein?

Wer barrierefrei bauen möchte unterliegt der DIN 18040. Laut dieser müssen Haustüren eine Mindestbreite von 90 cm aufweisen.

Türen in der eigentlich Wohnung sollten mindestens 80 cm breit sein, für eine wirklich uneingeschränkte Nutzung sind aber auch hier 90 cm von Vorteil.

Hinweis: Sind die Türen nicht automatisiert, sollten sie zusätzlich einen Anfahrtbereich von 50 cm neben dem Türgriff besitzen.

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Bildnachweise: adobe.stock/1000 Words, adobe.stock/ungvar, adobe.stock/auremar, adobe.stock/jeremias münch (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)