Licht & Lampen

Lichtschalter anschließen – Schritt für Schritt

  • Beim Umgang mit Strom ist immer Vorsicht geboten. Deshalb die wichtigsten Sicherhinweise auf jeden Fall beachten. Hier wird jeder Schritt erklärt und der erste Weg führt zum Sicherungskasten.
  • Lichtschalter ist nicht gleich Lichtschalter, die verschiedenen Arten anschaulich dargestellt und erklärt. Ebenso die Bedeutung der Kabelfarben zu den jeweiligen Bauzeiten.
  • Eine konkrete Anleitung zum fehlerfreien Anschluss Ihrer Lichtschalter unter Angabe der passenden Werkzeuge. Außerdem erfahren Sie, welches Kleinmaterial sie benötigen.

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Sicherheit an erster Stelle

Der erste Weg führt zum Sicherungskasten wo die entsprechende Sicherung ausgeschaltet wird – im Zweifel lieber alle. Falls mehrere Personen Zugang haben, einen Zettel mit dem Hinweis »Arbeite an der Elektrik – muss ausgeschaltet bleiben« dranhängen. Einen Spannungsprüfer verwenden und zuerst sicherstellen, dass die Leitung tatsächlich abgeschaltet ist.

Den eigenen Lichtschalter anschließen ist mit der richtigen Information und dem richtigen Werkzeug machbar. Dennoch: Jeder muss wissen, ob er über ausreichende Sachkenntnisse verfügt und sein Handeln selbst verantworten. Wir übernehmen keine Gewähr und keine Verantwortung. Deshalb raten wir im Zweifel immer zur Beauftragung eines Fachmannes. Der Umgang mit Strom ist lebensgefährlich.

Wer kennt das nicht: Am Ende einer Renovierung stehen Sie zweifelnd vor alten, vergilbten Schaltern, die wegen Ihrer Platzierung besonders ins Auge fallen. Die Lösung liegt auf der Hand: Lichtschalter austauschen. Wenn Sie einige grundsätzliche Kenntnisse über Elektrik haben, erfahren Sie hier, wie es geht. Aus Platzgründen finden Sie die Legende immer in der Grafik, in der die betreffende Leitung oder Klemme zum ersten mal vorkommt. Im Zweifel also in den darüber liegenden Grafiken nachsehen.

1. Lichtschalter ist nicht gleich Lichtschalter

Es gibt verschiedene Schalter für verschiedene Anwendungen. Dabei ist es unwichtig, ob Sie einen Unterputz- oder einen Aufputz-Lichtschalter anschließen möchten. Hier einen kurzen informativen Überblick:

Schalterart Verwendung
Ein-Aus-Schalter Dieser einfache Schalter wird dort eingesetzt, wo ein einzelner Schalter eine einzelne Leuchte an- und ausschalten soll (z. B. Speisekammer, Gäste-WC u. ä.). Allerdings werden auch für diesen Einsatz heute meistens auch Wechselschalter verwendet und angeboten.
Wechselschalter Wo immer zwei Schalter an verschiedenen Stellen im Raum eine Leuchte schalten sollen – meistens in Wohn- und Schlafräumen, die mehr als eine Tür haben. Dort müssen Sie also zwei Lichtschalter anschließen für eine Wechselschaltung.
Kreuzschalter Dieser Schalter wird benutzt, wenn drei oder mehr Schalter zusammen für eine Lampe funktionieren sollen, also überwiegend in Fluren. Dazu werden dann zwei Wechselschalter und zwei oder mehr Kreuzschalter dazwischen benutzt.
Serienschalter Wenn von einem Schalter aus zwei oder drei Lampen geschaltet werden sollen, wird ein Serienschalter mit entsprechend vielen Wippen benutzt. Das kommt häufig in Räumen wie Küche oder Bad vor, wo beispielsweise ein Deckenlicht und eine Beleuchtung über der Arbeitsfläche oder am Spiegelschrank über einen Schalter gleichzeitig oder getrennt an- und ausgeschaltet werden.
Doppelwechselschalter Dieser Schalter hat ebenfalls zwei Wippen (wie ein Serienschalter) und auch hier werden zwei Lampen bedient, jedoch mit mehr als einem Schalter im Raum.

2. Kabel und Leitungen – was bedeuten die Farben?

Nach den heutigen Richtlinien muss der Schutzleiter (PE, die Erdung) immer grüngelb und der Nullleiter (N, der den Strom zurückführt) immer blau sein. Die Phase/n – bei mehradrigen Kabeln und Leitungen können auch mehrere Phasen (stromführende Drähte) vorkommen – können braun, schwarz und grau sein.
Das war jedoch in der Vergangenheit anders, da gab es meistens rote, blaue und graue Drähte, wobei der rote der Schutzleiter sein sollte.

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Wichtiger Warnhinweis: Verlassen Sie sich nicht darauf, dass die Leitungen richtig verwendet und angeschlossen wurden, wenn Sie einen Schalter anschließen. Prüfen Sie jede einzelne mit dem Spannungsprüfer bevor Sie mit der Arbeit beginnen – sogar den gelbgrünen (oder bei den älteren roten) Schutzleiter. Laienhaft falsche Verkabelungen kommen leider sehr häufig vor. Auch die Bezeichnungen der Schalterhersteller sind nicht durchweg einheitlich. Bitte prüfen Sie bei den Herstellerangaben, welche Bezeichnung der in unseren Beschreibungen benutzten entspricht.

Werkzeuge Material
  • Steckklemmen
  • passsende Schalter

3. Wechselschalter als einfachen Ein/Aus-Schalter anschließen

Fragen Sie sich auch: Wie schließe ich einen Lichtschalter an? Dann finden Sie hier die einfachste Variante mit einem Schalter und einer Lampe.

  1. Sicherstellen, dass kein Strom auf den Leitungen sein kann (s.o.).
  2. Alten Schalter ggf. entfernen bevor Sie den neuen Kippschalter anklemmen: dazu die Wippe abziehen, Rahmen abnehmen und Schalter abschrauben und herausziehen.
  3. Mit dem Spannungsprüfer jede einzelne Leitung prüfen, ob tatsächlich kein Strom fließt.
  4. Neben Nullleitern und Schutzleitern finden Sie, wenn Sie einen einfachen Lichtschalter anschließen zwei Adern, die ankommende und die abgehende Phase, letztere wird auch Lampenkabel genannt, da diese Phase zur Lampe geht.
  5. Alle Leitungen etwas herausziehen und wenn nötig etwas kürzen und neu abisolieren (12 – 15 mm).
  6. Den Schutzleiter mit einer Klemme (Wago-Klemme) mit den anderen Schutzleiter verbinden.
  7. Genauso mit dem Nullleiter verfahren und die beiden verbundenen Leitungen nun sorgfältig nach hinten in die Buchse drücken.
  8. Den Schalter von hinten ansehen und die Öffnungen für die Leitungen finden (je nach Hersteller etwas unterschiedlich angebracht).
  9. Zum Anschluss Schalter umdrehen und auf der Rückseite nach den Kennzeichnungen suchen.
  10. Die braune (oder schwarze) Phase in eine der beiden Öffnungen, die mit L gekennzeichnet sind stecken, bis der Kupferdraht fühlbar oder hörbar einrastet.
  11. Die zweite Phase in eine der gegenüber liegenden Öffnungen stecken, die mit einem Pfeil oder mit Ziffern bezeichnet sind – ebenfalls bis der Draht einrastet.
  12. Nun den Schalter einsetzen, festschrauben und den Rahmen und die Wippe aufsetzen (je nach Herstellerangaben).
  13. Strom wieder einschalten und Schalter testen.

Tipp: Wenn Sie die Drähte aus dem Schalter wieder lösen möchten, drücken Sie die meist an der Seite befindlichen kleine Kunststoffkeile gegen den Schalter und ziehen gleichzeitig den Draht mit leichten Drehbewegungen aus der Öffnung.

4. Zwei Wechselschalter anschließen

Eine Lampe und zwei Schalter kommen häufig vor. In dem Fall werden zwei Wechselschalter verwendet.

  1. Sicherstellen, dass kein Strom auf den Leitungen sein kann (s.o.).
  2. Alten Schalter ggf. entfernen bevor Sie die neuen Kippschalter einbauen: dazu die Wippe abziehen, Rahmen abnehmen und Schalter abschrauben und herausziehen.
  3. Mit dem Spannungsprüfer jede einzelne Leitung prüfen, ob tatsächlich kein Strom fließt.
  4. Alle Leitungen etwas herausziehen und wenn nötig etwas kürzen und neu abisolieren (12 – 15 mm).
  5. Schutzleiter werden immer alle mit Steckklemmen zusammengesteckt und nach hinten in die Dose gelegt – ebenso die Nullleiter miteinander.
  6. Es befinden sich neben den Null- und Schutzleitern drei Leitungen in der Dose, zwei sogenannte Korrespondierende, die reine Verbindungskabel zwischen den Wechselschaltern darstellen und eine Phase, die Farben sollten braun und schwarz sein. Die Phase ist die Leitung, von der nur eine in der Dose liegt.
  7. Die Phase kommt in eine Öffnung, die mit L gekennzeichnet sind. Einschieben bis der Kupferdraht fühlbar oder hörbar einrastet.
  8. Die beiden Korrespondierenden kommen in die gegenüber liegenden Öffnungen, die mit einem Pfeil oder einer Ziffer bezeichnet sind – ebenfalls bis der Draht einrastet.
  9. Nun den Schalter einsetzen, festschrauben und den Rahmen und die Wippe aufsetzen (je nach Herstellerangaben).
  10. Strom wieder einschalten und Schalter testen.

5. Kreuzschalter anschließen

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Bei einer Lampe mit mehr als zwei Wechselschaltern werden zwischen diesen beiden ein (oder mehrere) Kreuzschalter verwendet.

  1. Sicherstellen, dass kein Strom auf den Leitungen sein kann (s.o.).
  2. Alten Schalter ggf. entfernen, dazu die Wippe abziehen, Rahmen abnehmen und Schalter abschrauben und herausziehen.
  3. Mit dem zweipoligen Spannungsprüfer jede einzelne Leitung prüfen, ob tatsächlich kein Strom fließt.
  4. Leitungen etwas herausziehen und wenn nötig etwas kürzen und neu abisolieren (12 – 15 mm).
  5. Schutzleiter werden immer alle mit Steckklemmen zusammengesteckt und nach hinten in die Dose gelegt – ebenso die Nullleiter miteinander.
  6. Beim Kreuzschalter sind dann noch vier weitere Leitungen in der Dose (alles Korrespondierende), alle in der gleichen Farbe, jeweils zwei kommen aus der gleichen Richtung in die Dose.
  7. Die Leitungspaare kommen jeweils nebeneinander in den Schalter wie in der obigen Grafik aufgezeigt. Alle einschieben, bis der Kupferdraht fühlbar oder hörbar einrastet.
  8. Nun zur Montage: Schalter einsetzen, festschrauben und den Rahmen und die Wippe aufsetzen (je nach Herstellerangaben).
  9. Strom wieder einschalten und Schalter testen.

6. Serienschalter anschließen

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Für die unabhängige Schaltung von zwei Lampen mit einem Schalter benötigen Sie einen Serienschalter.

  1. Sicherstellen, dass kein Strom auf den Leitungen sein kann (s.o.).
  2. Alten Schalter ggf. entfernen, dazu die Wippen abziehen, Rahmen abnehmen und Schalter abschrauben und herausziehen.
  3. Mit dem Spannungsprüfer jede einzelne Leitung prüfen, ob tatsächlich kein Strom fließt.
  4. Leitungen etwas herausziehen und wenn nötig etwas kürzen und neu abisolieren (12 – 15 mm).
  5. Schutzleiter werden immer alle mit Steckklemmen zusammengesteckt und nach hinten in die Dose gelegt – ebenso die Nullleiter miteinander.
  6. Beim Serienschalter sind dann drei Phasen in der Dose – eine, in der der Strom ankommt und zwei die zu den Lampen führen (auch Lampendraht genannt).
  7. Die ankommende Phase wird in den Steckkontakt mit der Kennzeichnung »L« eingesteckt bis sie einrastet, die beiden abgehenden Phasen in die beiden Öffnungen mit dem Pfeil oder den Ziffern.
  8. Wenn nicht eindeutig ist, welche der drei Phasen den Strom bringt, dann bitte fachgerecht mit dem Spannungsprüfer identifizieren.
  9. Am Ende den Schalter einsetzen, anschrauben, Rahmen und die beiden Wippen aufstecken (so wie vom Hersteller angegeben).

7. Doppelwechselschalter anschließen

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Zwei Lampen, die beide von zwei Schaltern aus geschaltet werden können, benötigen zwei Doppelwechselschalter.

  1. Sicherstellen, dass kein Strom auf den Leitungen sein kann (s.o.).
  2. Alte/n Schalter ggf. entfernen, dazu die Wippe/n abziehen, Rahmen abnehmen und Schalter abschrauben und herausziehen.
  3. Mit dem Spannungsprüfer jede einzelne Leitung prüfen, ob tatsächlich kein Strom fließt.
  4. Leitungen etwas herausziehen und wenn nötig etwas kürzen und neu abisolieren (12 – 15 mm).
  5. Schutzleiter werden immer alle mit Steckklemmen zusammengesteckt und nach hinten in die Dose gelegt – ebenso die Nullleiter miteinander.
  6. In der Buchse finden Sie sowohl zwei Phasen (ankommende und abgehende) als auch vier Korrespondierende vor.
  7. Die Doppelwechselschalter sind im Grund wie zwei nebeneinander liegende Wechselschalter – umgesetzt in einem Schalter mit zwei Wippen.
  8. Stecken Sie nun die Kabel wie in der Grafik oben gezeigt sorgfältig bis zum einrasten. Ganz wichtig ist, dass durch beide Schalter hinweg immer nur alle oben in der Zeichnung mit »1« gekennzeichneten Steckkontakte miteinander verbunden werden und ebenso nur alle mit »2« gekennzeichneten untereinander. Wenn Sie nicht zweifelsfrei nach oben gezeigtem Schema vorgehen können, weil sie die Leitungen nicht genau zuordnen können, dann sollten Sie das in jedem Fall einem Fachbetrieb überlassen.
  9. Nun die Schalter einsetzen, festschrauben und Rahmen sowie Wippen aufsetzen (je nach Herstellerangaben).
  10. Strom wieder einschalten und Schalter testen.
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8. Häufige Fragen (FAQ)

8.1. Lichtschalter anschließen – 4 Kabel?

Vermutlich handelt es sich dabei um eine Dose für einen Kreuzschalter oder Doppelwechselschalter. Wenn nur eine Lampe im Raum ist und drei oder mehr Schalter ist es die Dose für einen Kreuzschalter.

Bei zwei Lampen und zwei Schaltern ist es vermutlich eine Dose für einen Doppelwechselschalter. Fragen Sie am besten nach oder sehen Sie in den Bauplan sofern vorhanden.

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8.2. Doppel-Lichtschalter anschließen?

Dabei handelt es sich um einen Serienschalter oder ein Doppelwechselschalter, wenn es den ein reiner Lichtschalter ist (mehr s.o.).

Manchmal ist ein Schalter mit zwei Wippen auch für Licht und beispielsweise für einen elektrisch betriebenen Rollladen.

» Mehr Informationen

8.3. Schalter-Belegung?

Wie welcher Schalter richtig belegt wird, geht aus den obigen Beschreibungen und Grafiken hervor.

Im Zweifel überlassen Sie die Elektroinstallation am besten an dem Fachmann.

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8.4. Die Spannung liegt an und die Lampe funktioniert technisch einwandfrei – aber das Licht funktioniert immer noch nicht. Was kann ich in diesem Fall machen?

Stellen Sie sich einmal den folgenden Fall vor: In einem Raum in Ihrem Zuhause befinden sich eine Wandleuchte und eine Deckenlampe, welche beide über die Betätigung eines Lichtschalters mit Strom versorgt werden.

Sie setzen in Lampe und Leuchte jeweils eine Glühbirne ein, doch auf Betätigung der entsprechenden Lichtschalter passiert nichts – und weder das Licht funktioniert, noch die Lampe brennt.

Wir sagen Ihnen jetzt genau, was in einem solchen Fall zu tun ist und geben Ihnen die notwendigen Tipps, um dieses Problem erfolgreich zu lösen.

Als ersten Schritt sollten Sie die Leiter überprüfen, ob diese überhaupt Spannung führen. Am besten verwenden Sie hierzu einen Kontaktlosen Spannungsprüfer. Halten Sie hierzu das Gerät an die entsprechenden Leiter. Sollte der Spannungstest positiv ausfallen, also Lampe, Leuchte und die beiden Glühbirnen verfügen über Spannung, dann liegt eventuell ein Defekt von Lampe und/oder Leuchte vor.

Sie könnten jedoch mit Hilfe eines zweipoligen Spannungsprüfers ein versierteres Ergebnis hinsichtlich des vorhanden seins von Spannung bekommen und so die Lampe/Leuchte simultan auf Spannung überprüfen. Mit diesem Vorgehen lässt sich der Defekt einer Lampe besser ausschließen, als bei der Verwendung eines einpoligen Spannungsprüfers.

Sollten Sie ein solches Gerät noch nicht besitzen, können Sie über die Preisvergleichsfunktion von Heimwerker.de nach einem kontaktlosen Spannungsprüfer oder einem zweipoligen Spannungsprüfer Ihrer Wahl Ausschau halten.

Schauen Sie sich auch unbedingt unseren Artikel Spannungsprüfer Vergleich 2020 an. Dort finden Sie alle relevanten Informationen, die Sie für die Auswahl eines passenden, günstigen Modells für Ihre Zwecke wissen müssen.

» Mehr Informationen

8.5. Ich ging von einem Defekt aus und habe mir eine neue Lampe/und oder Leuchte gekauft – doch das Licht funktioniert immer noch nicht. Welche Optionen bleiben mir jetzt noch?

Geht nicht, gibt´s nicht! / Lampen / Konzept

Geht nicht, gibt’s nicht? Das trifft leider nicht immer zu: Wenn Sie mit unseren Tipps keinen Erfolg erzielen konnten, sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit lieber einen Fachmann zu Rate ziehen.

Wenn auch nach einem Austausch der betreffenden Geräte immer noch das nicht erfolgreich angeschaltet werden kann, ist guter Rat teuer.

Holen Sie sich in einem solchen Fall bitte den Rat eines Elektrikers ein. Eigenmächtiges Handeln kann unter Umständen ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Es scheint in Ihrem Fall ein tiefgreifendes elektronisches Problem zu geben, was Sie mit einfachen Fähigkeiten als Heimwerker nicht selbstständig lösen können.

Die Problematik wird sich wohl in den verlegten Stromkabeln finden und von diesen sollten Nicht-Elektriker besser die Finger lassen.

Denn was machen Sie beispielsweise, wenn beim Austausch der Lampe aus der Wand plötzlich blaue und rote Kabel rauskommen? Und von einem grün-gelben Schutzleiter weit und breit keine Spur ist?

Wie Sie sehen, ist der Umgang mit der Elektrik ein hochsensibler Vorgang, den Sie besser entsprechend qualifizierten Fachkräften überlassen. Gerade mit den Kabeln können Sie sich schnell brandgefährliche Fehler einbauen.

8.6. In meinem Schlafzimmer befindet sich eine Deckenbeleuchtung, die über eine Wechselschaltung geschalten wird. Kann ich mit Hilfe eines Relais einen permanent unzugänglichen Schalter ersetzen?

Wenn Ihr zweiter Lichtschalter im Raum beispielsweise durch ein Bett permanent verdeckt wird, müssen Sie sich etwas einfallen lassen, um die Funktion des Schalters trotzdem nutzen zu können.

Tipp: Eine Möglichkeit wäre es, eine Wechselschaltung per Relais zu verwenden.

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8.7. Doch was ist überhaupt ein Relais?

Relais

Ein Relais ist ein Schalter, der durch elektrischen Strom betrieben wird und in der Regel über zwei Schaltstellungen verfügt.

Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie sich in einem riesigen Treppenhaus voller Glühbirnen und Lichtschalter befinden.

Sie müssten diese jedes Mal einzeln An- und wieder Ausschalten und dabei Unsummen von Stufen tagtäglich zurücklegen. Das klingt ziemlich anstrengend, oder?

Eine einfache Lösung für dieses Problem wäre die Verwendung eines Relais. Durch Verwendung eines solchen müssen Sie nur einen Lichtschalter betätigen, um das ganze Treppenhaus zu erhellen oder in Dunkelheit zu versetzen.

Ein Relais ist also ein Gerät, mit welchem Stromkreise ein-, aus- und umgeschaltet werden. Hierbei handelt es sich um eine sehr vereinfachte, laienfreundliche Erklärung, welche in den Text eingebaut wurde, da eventuell nicht jeder mit der Begrifflichkeit etwas anfangen kann.

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8.8. Und was muss ich beachten, wenn ich beabsichtige ein Relais anzuschließen?

Sie sollten, sobald die geplanten Umfänge und Einzelheiten Ihrer Baumaßnahmen feststehen, abklären, ob diese überhaupt zulässig sind. Gerade im Elektrobereich gibt hierfür strenge Vorgaben. Wenden Sie sich am besten an einen Elektriker Ihres Vertrauens o.Ä. Dieser kann sich dann ein genaues Bild von der Sache machen und mit Ihnen beispielsweise den vorliegenden Schaltplan durchsprechen.

In Abhängigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten Ihres Falles, kann es mitunter schwierig sein, das Problem über eine Anleitung aus dem Internet zu lösen. Wenn Sie sich im Elektro-Bereich nicht auf sicheren Füßen bewegen, wenden Sie sich besser an einen entsprechend qualifizierten Experten.

Auch wenn wir Ihnen den Gang zum Experten ganz klar empfehlen, folgen an dieser Stelle trotzdem ein paar Dinge, die Sie unbedingt beachten sollten. Sie sollten klären, ob das von Ihnen gekaufte Relais für die beabsichtigten Zwecke überhaupt zugelassen ist – auch hier gilt: fragen Sie am besten einen Experten um Rat.

Hinweis: Wenn Sie ein Relais mit einer kleineren Spannung anschließen wollen, ist trotzdem das Gesamtbild des Projekts entscheidend, ob die Sache überhaupt zulässig ist.

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8.9. Gibt es auch noch eine andere Option, das Problem mit der Wechselschaltung zu lösen?

Auch wenn der Einbau eines Relais eine gängige Lösungsmöglichkeit für solche Fälle ist, gibt es trotzdem noch andere Möglichkeiten, die Sache anzugehen. Sie könnten einen Funkschalter verwenden – was möglicherweise eine kostengünstigere und effizientere Alternative darstellen würde. Einen Funkschalter, welchen Sie aufkleben können und ohne Batterie betrieben wird ist möglicherweise die viel einfachere Lösung für Ihr Problem.

Über die Preisvergleichsunktion von Heimwerker.de können Sie sich auf die Suche nach einem günstigen Gerät machen und dieses dann kaufen, ganz egal ob Sie ein Relais oder einen Funkschalter suchen. Auf unserer Seite finden Sie auch zahlreiche andere Beiträge rund um das Thema Elektrik.

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Bildnachweise: Adobe Stock/Patpitchaya, Adobe Stock/Marc Stock, VGL/Christiane Baldwin (Grafiken), Adobe Stock/magele-picture, Adobe Stock/Nivellen77, Adobe Stock/patpitchaya, Privat/Alexander Schneider, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)