Bauen & Renovieren

Porenbeton verputzen – Anleitung in sechs Schritten

putz wird angerührt

Wenn es um das Verputzen von Porenbeton geht, ist erstmal der Bereich wichtig. Im Außenbereich oder in Nasszellen und dergleichen steht der Schutz vor eindringender Feuchtigkeit im Vordergrund, das heißt hier müssen Sie Ihre Ytongsteine verputzen.

Eine Anleitung brauchen Sie bei nicht tragenden Innenwänden und ähnliche Objekten nicht unbedingt, da Verputzen dort nicht zwingend erforderlich ist. In dem Fall können Sie sich frei entscheiden, ob Sie Ihre Ytongwand verputzen oder ob spachteln ausreicht.

Mit der richtigen Auswahl an Putz und Hilfsmitteln wie Putzschienen kann fast jeder ambitionierte Handwerker auch verputzen. Voraussetzung sind vernünftiges Werkzeug, gutes Material, die richtigen Informationen und sich bei der Verarbeitung genau an die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu halten.

Wie Sie Ihr Projekt angehen können, was Sie benutzen können und viele andere Tipps bekommen Sie in dieser Anleitung.

Werkzeuge

Schritt 1: Das richtige Material beschaffen

In jedem Fall brauchen Sie einen geeigneten Reparaturspachtel sowie einen guten, passenden Haftgrund oder Putzgrund.

Eine flüssige Grundierung und ein Drucksprüher – eine gute Kombination.
Eine flüssige Grundierung und ein Drucksprüher – eine gute Kombination.

Für den Innenbereich lassen sich Dünnschichtputz, Leichtputze und konventionelle Gips- und Kalk-Zement-Putze verwenden. Wenn Sie letztere verwenden möchten, nehmen Sie für den Unterputz am besten einen Gipsputz und erst für den Oberputz beim Ytong verputzen Kalk-Zementputz. Im Außen- oder Nassbereich sind Dichtschlämme ebenfalls empfehlenswert.

Putzschienen erleichtern einen sauberen gleichmäßigen Auftrag. Für Übergänge zu anderen Flächen (z. B. Beton) muss unbedingt Bewehrungs- bzw. Arminierungsgewebe benutzt werden, um späterer Rissbildung vorzubeugen.

Tipp: Wenn Sie Ytong verputzen außen: Denken Sie daran, dass der Putz während der Verarbeitung und Trocknung im Außenbereich vor Sonne, Wind, Regen und Frost geschützt werden muss. Von daher sollten Sie eine passende Abdeckplane nutzen beim Ytong verputzen im Außenbereich.

Schritt 2: Untergrund vorbereiten

Lose Teile, Staub, Sand u. ä. zunächst durch abfegen oder bürsten entfernen. Schadstellen mit einem geeigneten Reparaturspachtel ausbessern und glätten.

Gut trocknen lassen.

Die Grundierung kann satt auf den offenporigen Ytong aufgebracht werden.
Die Grundierung kann satt auf den offenporigen Ytong aufgebracht werden.

Beim Ytong verputzen immer grundieren. Dazu Haftgrund aufbringen – das geht bei einem sehr flüssigen Haftgrund sehr leicht mit einem Drucksprüher und bringt viel von der Flüssigkeit in das raue, offenporige Material. Alternativ dazu wird der Putz- oder Haftgrund mit einem großen Quast auf die Mauer aufgestrichen.

Gerade beim Ytong verputzen ist die Grundierung und das Nässen der Wand vor dem Verputzen wichtig, um sogenanntem »Putzbrand« zu verhindern. Diese Art Schaden entsteht, wenn dem Putz von einem stark saugenden Untergrund viel zu schnell die Feuchtigkeit entzogen wird und er deshalb nicht richtig abbinden kann.

Tipp: Bevor Sie Ihren Ytong/Porenbeton verputzen decken Sie den Boden gut ab.

  • Putzschienen auf Amazon ansehen »

Schritt 3: Putzschienen anbringen

Die Putzschienen werden in einem Abstand von maximal 120 cm senkrecht auf die Wand geklebt. Dafür werden sie zunächst in der richtigen Länge zugeschnitten (mit der Säge oder einem Winkelschneider o. ä.). Als Kleber wird dabei der Putz verwendet, mit dem anschließend auch verputzt wird. Diesen punktuell in der Senkrechten dort satt aufbringen, wo eine Putzschiene aufgeklebt werden soll.

Schienen hineindrücken und wenn alle Schienen an der Wand sind, mit einer Wasserwaage und einem Richtbrett den Sitz so korrigieren, dass alle in der Waage und einer Flucht sind, damit eine gerade verputzte Wand entstehen kann.

  • Dichtschlämme auf Amazon ansehen »

Schritt 4: Unterputz anrühren/Wand nässen

Für Ytong ist ein gipshaltiger Unterputz wegen seiner besseren Haftfähigkeit generell empfehlenswert. Ansonsten kommen als erste Putzschicht im Innenbereich auch ein Dünnschichtputz oder im Außenbereich und Nassräumen eine Dichtschlämme infrage.

Der Putz wird nach Gebrauchsanweisung des Herstellers angerührt. Meist muss er vor der Verwendung noch etwas ziehen, in der Zeit kann die Wand schon einmal genässt werden. Auch hierbei ist der Drucksprüher wieder sehr gut zu verwenden oder alternativ ein Quast.

Ist der Unterputz aufgetragen muss er ausreichend lange, geschützt trocknen.
Ist der Unterputz aufgetragen muss er ausreichend lange, geschützt und vor allem langsam trocknen.
Kleinere Mengen lassen sich mit der Kelle anrühren, für größere sollten Sie ein Rührwerk verwenden.
Kleinere Mengen lassen sich mit der Kelle anrühren, für größere sollten Sie ein Rührwerk verwenden.

Schritt 5: Unterputz aufbringen

Wer ein bisschen Übung hat, wirft den Putz mit der Putzkelle an die Wand und verteilt ihn mit der Glättkelle. Mit einer Abziehlatte über die Schnellputzschienen gerade ab. Bei Dünnschichtputz wird eine einzige, dünne Schicht von wenigen Millimetern aufgestrichen oder gespachtelt (bitte genau nach Anweisungen auf der Packung vorgehen).

Wichtig: Der Putz muss so lange trocknen, wie es der Hersteller vorgibt, bevor eine zweite Schicht Putz aufgetragen werden kann.

Schritt 6: Zweite Putzschicht – Oberputz

dem Verputzen wird die Wand wieder genässt wie bereits in Schritt 3 beschrieben. Anschließend wird der Putz gemäß Herstellerangaben mit dem Rührquirl angerührt und Stück für Stück mit der Glättkelle aufgetragen. Diese Schicht ist in der Regel dünner (bis maximal 1 Zentimeter dick.

Baumwollputz ist offenporig und natürlich.

Baumwollputz ist offenporig und natürlich.

Dazu wird der Putz in kleinen Mengen mit der Putzkelle auf die Glättkelle gegeben und mit der leicht schräg gehaltenen Glättkelle auf die Wand aufgestrichen. Immer wenn etwa zwei Quadratmeter fertig sind, mit dem Abziehlatte glattziehen. Wenn Sie lieber Reibeputz haben möchten, wird stattdessen mit dem Reibebrett in Kreisen über den bereits etwas angezogenen Putz gerieben und so geglättet. Das verlangt etwas mehr Erfahrung im Umgang mit dem Material und sollte vielleicht einmal an einer optisch weniger sensiblen Stelle (Keller u. ä.) praktiziert worden sein, bevor es an eine Wohnraumwand geht.

Wieder muss der Putz komplett abgetrocknet sein, bevor die Oberfläche mit Farbe gestrichen bzw. mit Tapete oder Fliesen beklebt werden kann. Auf einem Putz sollte immer eine diffusionsoffene Endbeschichtung verwendet werden.

Bildnachweise: Christiane Baldwin, Riccardo Düring, VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)