Kosmetik & Schminke

DIY Shampoo und Haarkur selber machen: Anleitungen in 4 Schritten

  • Ein Shampoo oder eine Haarkur selber zu machen ist nicht schwer und hat viele Vorteile: Ganz alleine Sie bestimmen, welche Zusätze Sie verwenden und können Ihre Haarpflege individuell zusammenstellen.
  • Wichtig ist es, dass Sie zunächst herausfinden, welchen Haar-Typ Sie besitzen. Nur so können Sie bestimmen, welche Zutaten am besten zu Ihnen passen.
  • Für ein Shampoo oder eine Haarkur gegen fettiges Haar können Sie zum Beispiel Zitrone verwenden. Kokosöl hilft besonders bei trockenem Haar.

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Shampoo selber zu machen ist einfach. Die minimalistische Form eines selbstgemachten Shampoos ist einfach Roggenmehl, Natron oder Heilerde mit Wasser anzurühren und sich damit die Haare zu waschen. Langes, gründliches Ausspülen mit Wasser ist unbedingt notwendig, damit sich keine Rest auf der Kopfhaut befinden oder die Haare stumpf wirken. Und, Sie brauchen einige Wochen Geduld, bis sich Kopfhaut und Haare umgestellt haben. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Garantiert frei von Silikonen, Parabenen und anderen künstlichen Inhaltsstoffen. Wer bei der Haarpflege auch auf unerwünschte Silikone und Parabene verzichten will, aber auf Seife und pflegende Zusätze nicht, kann sich mit natürlichen Zutaten sein individuelles Shampoo selber herstellen.

Auf Heimwerker.de zeigen wir Ihnen eine Anleitung, mit der Sie ganz einfach ein Shampoo selber machen machen können, dass perfekt zu Ihrem Haartyp passt.

1. Einkaufsliste für ein selbst gemachtes Shampoo

Zutaten Hilfsmittel
  • Flüssigseife (bio)
  • Kokosöl oder Olivenöl
  • Kokosmilch
  • Rosmarin, Lavendel, Rosenblätter, Honig u. ä.
  • destilliertes Wasser
  • Sieb
  • Topf oder Schüssel
  • Messbecher
  • Löffel
  • Trichter
  • diverse Schalen
  • Küchenrolle
  • leere Shampoo-Flasche

2. Anleitung: Shampoo selber machen

2.1. Flüssigseife

In einem Messbecher 120 ml Flüssigseife abmessen. Die Seife sollte – wie alle Zutaten – Raumtemperatur haben, damit sie sich gut vermischen lässt.

2.2. Kalter Kräuter-Auszug

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Sieb mit Küchenrolle auslegen und Kräutersud absieben.

Um einen angenehmen Geruch oder einen wirksamen Kräuterzusatz in das Shampoo zu mischen, setzen Sie frische oder getrocknete Kräuter in destilliertem Wasser an.

Etwa eine Handvoll Kräuter auf ca. 120 ml destilliertes Wasser. Einfach 30 Minuten stehen lassen und danach absieben.

2.3. Pflegende Zusätze

Beispiel für besonders trockenes Haar:

1 Teelöffel Honig und ein Teelöffel Kokosöl oder 1 Esslöffel Olivenöl und/oder 60 ml Kokosmilch der Flüssigseife und eventuellen Auszügen als pflegende Substanzen beimischen.

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Die pflegenden Zusätze wie Kräuter-Auszug, Honig oder Kokosmilch in die Flüssigseife geben.

2.4. Hausmittel gegen Haarprobleme

Egal, ob Sie ein Shampoo für trockenes oder fettiges Haar machen wollen. Viele Hausmittel aus der Küche helfen bei den verschiedensten Haarproblemen.

Haarproblem Mittel Zubereitung(240ml ist immer die Endmenge)
Haarausfall Brennesselwurzel Aufgekocht in 2 Teilen Wasser, 1 Teil Apfelessig, abgesiebt. Pur oder ins Shampoo als Zusatz
Rosmarin Kalter Auszug aus einer Hand voll Rosmarin und 120 ml destilliertem Wasser, dann absieben. 60 ml davon auf 240 ml Shampoo
Anti-Schuppen Natron Pur oder dem Shampoo beigemischt (etwa 1 Eßlöffel auf 240 ml)
Teebaumöl ca. 1 Teelöffel auf 240 ml Shampoo
Lindenblüten Sud aufkochen, absieben und ca. 60 ml auf 240 Shampoo
Lavendel Kalter Auszug aus einer Hand voll Lavendelblüten und 120 ml destilliertem Wasser, dann absieben. 60 ml davon auf 240 ml Shampoo
fettiges Haar Zitrone 2 ganze, ausgepresste Zitronen auf 240 ml Shampoo
Pfefferminze Kalter Auszug aus einer Hand voll frischer Pfefferminze und 120 ml destilliertem Wasser, dann absieben. 60 ml davon auf 240 ml Shampoo
trockenes Haar Eigelb 1 Eigelb unter die Menge Shampoo mischen, die für eine Haarwäsche bestimmt ist sanft auf Kopfhaut einmassieren – 10 Min einwirken lassen
Kokosöl 1 großer Teelöffel auf 240ml Shampoo
Olivenöl 1 Eßlöffel auf 240ml Shampoo
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2.5. Shampoo abfüllen

Sobald Sie das Shampoo nach Ihren Wünschen und individuellen Bedürfnissen zusammengestellt haben, müssen Sie das Shampoo nur noch in ein passendes Gefäß abfüllen. Dazu eignet sich am besten eine alte, gesäuberte Shampooflasche.

Tipp: Eine selbst hergestellte Shampoo-Alternative hält sich je nach Inhaltsstoffen etwa 2 – 3 Wochen im Kühlschrank. Noch dazu reicht schon eine sehr kleine Menge davon völlig für eine Haarwäsche aus. Deshalb ist es nicht sinnvoll, gleich literweise Shampoo selbst zu machen. Es sei denn, Sie möchten es verschenken.

3. Gepflegte Haare: Haarkur selber machen

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Gefärbt, geföhnt, gestylt … das belastet unser Haare und die Kopfhaut. Für die, die ihre Haare täglich waschen sind zwei bis drei Haarkuren empfehlenswert, um die Haare zu pflegen. Wer die Haare seltener wäscht und föhnt, kommt auch mit ein bis zwei Haarkuren aus.

Eine Haarkur selber zu machen ist einfach und effektiv. Wer einmal googelt, findet »Haarkur selber machen mit Ei«, »Haarkur selber machen mit Olivenöl«, »Haarkur selber machen über Nacht« und viele ähnliche Ergebnisse. Was jedoch beim eigenen Haar Erfolg verspricht, das erfährt man nicht so leicht.

Wie lange eine Haarkur einwirken soll und welche Zutaten die Struktur sinnvoll unterstützen ist sehr unterschiedlich. Feines, dünnes Haar ist schnell überpflegt und liegt schwer und pappig am Kopf. Dickes, trockenes Haar mit Naturkrause hat bei gleicher Behandlung vielleicht nicht genug Feuchtigkeit bekommen und sieht stumpf und struppig aus.

Letztlich weiß jeder in etwa mit welchen Haarproblemen er oder sie zu kämpfen hat. Mit den richtigen Tipps können Sie sich Ihre Haarkur selbst machenZutaten zusammenstellen und mit der Mischung und der Einwirkzeit experimentieren.

Gut gepflegte, schöne Haare, die mit selbstgemachter Naturkosmetik behandelt werden bedeuten auch gesunde Kopfhaut und geringere Umweltbelastung. Wer auf selbstgemachte Haarpflegeprodukte umsteigt, sollte bedenken, dass die Silikone erst nach und nach ausgewaschen werden. Außerdem stellt sich die Talgproduktion erst langsam auf die neuen Bedingungen um. Ein paar Wochen Geduld zeigen erst das tatsächliche Ergebnis.

Tipp: Nicht zuletzt ist eine Haarkur selbst zu machen auch eine tolle Idee für ein Lastminute-Geschenk. Eine hübsche Verpackung und eine schön gestaltete Anleitung dazu – fertig ist das Haarkur DIY-Geschenk.

3.1. Mögliche Zutaten für eine selbstgemachte Haarkur

Zutaten Hilfsmittel
  • Ei
  • Honig
  • Olivenöl
  • Kokosöl
  • Arganöl
  • Rizinusöl
  • Jojobaöl
  • Teebaumöl
  • Aloe Vera
  • Apfelessig
  • Grüner Tee
  • Zitrone
  • Banane
  • Avocado
  • Schwarztee
  • Rosmarin
  • Pfefferminze
  • Bier
  • Maisstärke
  • Schalen
  • Löffel
  • Schneebesen
  • leere Kosmetik Behälter
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4. Haarkur selber machen – Analyse

Im ersten Schritt bestimmen Sie welche Vorraussetzungen oder Probleme Ihre Haarkur bedienen soll. Mit einem Blick in die folgende Tabelle ist das richtige Produkt zum Haare pflegen leicht herzustellen. Weit verbreitet ist beispielsweise, mit Olivenöl Haare zu kuren.

Wer aber sehr feines Haar hat, beschwert seine Haare damit unnötig. Oliven- und Kokosöl ist besser in einer Haarkur für trockene Haare einzusetzen. Wobei eine Haarkur trockene Haare vor allem mit Feuchtigkeit versorgen sollte.

Aufgabe Haarkur Hausmittel Rezepte
Haarkur für feines Haar Bei Proteinmangel Ei*, Rizinusöl, Jojobaöl, Aloe Vera
Haarkur bei Haarausfall Rizinusöl, Kaffee, Brennessel, Salbei, Zitrone- Kopfhaut gut massieren
Haarkur für trockenes Haar Jojobaöl, Banane, Kokosöl, Zitrone, Apfelessig, Olivenöl, Avocado
Haarkur gegen fettiges Haar Zitrone, Apfelessig, Kamille, Schwarztee, Maisstärke
Haarkur gegen Spliss Olivenöl, Grüner Tee, Avocado
Haarkur anti Schuppen Apfelessig, Avodaco, Bier, Olivenöl, Teebaumöl, Zitrone
Haarkur bei fehlender Spannkraft Bei Proteinmangel Ei*, Rizinusöl, Zitrone
Haarkur für Locken Honig, Zitrone, Kokosöl, Olivenöl
Haarkur gegen sprödes, raues Haar Arganöl, Jojobaöl, Kokosöl, Olivenöl, Avocado, Banane, Zitrone
Haarkur gegen stumpfes Spitzen Zitrone, Apfelessig, bei brünettem Haar Schwarztee mit Zitrone
Haarkur bei juckender Kopfhaut Kokosöl auf die Kopfhaut massieren vor dem Waschen, spülen ohne Ausspülen mit Pfefferminz- oder Rosmarintee.

*Anmerkung: Eine Haarkur mit Ei selber zu machen ist nur bei einem Proteinmangel sinnvoll. Zuviel Protein schadet. Deshalb bitte vorher auf einen Proteinmangel testen, wie beispielsweise hier beschrieben: www.kosmetik-vegan.de

4.1. Zutaten auf eine Temperatur bringen

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Auf Zimmertemperatur lassen sich die Zutaten besser vermischen.

Alle Zutaten ca. 2 Stunden bei Raumtemperatur auf eine gleiche Temperatur bringen, dann lassen sie sich besser mit einander vermischen.

4.2. Zubereitung der Haarkur

Wenn die Haarkur Öl enthält, dann das Öl/die Öle (außer Kokosöl) zuerst abmessen. In das Öl werden nach und nach alle anderen Bestandteile gemixt. Wer der selbstgemachten Haarkur Kokosöl beimischt, sollte darauf achten, dass diese nicht zu hart ist.

Ggf. in der Hand geschmeidig machen und keinesfalls beispielsweise zu einem Eigelb aus dem Kühlschrank geben.

4.3. Haarkur auftragen

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Kokosmilch hat etwas weniger Fett als Kokosöl.

Wer sehr feines Haar hat oder welches ohne Spannkraft, der massiert die Kur in die Längen aber nicht auf die Kopfhaut. Wer aber fettige Schuppen und spröde Längen hat, kombiniert zum Beispiel in den Längen eine nahrhafte Kur mit eine abschließenden Spülung Kopfhaut und Haar aus ¼ Apfelessig und ¾ warmes Wasser.

Was die Konsistenz angeht, ist nicht jede Haarkur leicht aufzutragen. Eine Avocado oder eine Banane muss unbedingt richtig reif und weich sein und gut püriert werden. Dann lässt sich der Brei sogar pur gut ins Haar massieren.

Bei den sehr flüssigen Kuren empfiehlt es sich, die Haare damit zu tränken, gut abtropfen zu lassen und anschließend eine Lage Frischhaltefolie und/oder ein altes Handtuch darum zu wickeln.

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Zitrone ist sehr wertvoll in einer Haarkur und sorgt für Glanz.

4.4. Haarkur einwirken lassen

Bei der Einwirkzeit ist das feine Haar und das strapazierte, schlaffe Haar mit 5 – 10 Minuten anzusetzen.

Bei sehr trockenen, dicken Locken dagegen, können Sie eine stark ölhaltige Haarkur selber machen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen mit einem sanften Shampoo auswaschen und mit Zitronenwasser oder Apfelessigwasser nachspülen.

Mit ein bisschen Erfahrung findet man schnell die beste Einwirkzeit für die eigenen Haare heraus.

Bildnachweise: adobe.stock/Africa Studio, vgl/Christiane Baldwin,adobe.stock/New Africa, VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)