Vliestapete streichen
Eigenschaften von Vliestapeten
- strapazierfähig
- schwer entflammbar
- leicht zu verarbeiten
- nass und trocken maßhaltig
- leicht zu entfernen
- Untergrund durchscheinend
- teurer als Papiertapeten
- umweltfreundlicher als Vinyltapeten
Vliestapeten erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit, weil sie so leicht zu verarbeiten sind. In den meisten Fällen ist auffällig deklariert, ob sie überstreichbar sind oder nicht.
Wenn Sie jedoch bei einem Umzug auf eine bereits tapezierte Wohnung treffen, ist es oft schwer herauszufinden, um welche Art Tapete es sich handelt.
Leider sind immer noch viele Tapeten – sowohl Vliestapeten als auch Papiertapeten – mit Vinyl beschichtet. Diese sind nicht einfach überstreichbar und haben noch dazu den Nachteil, die Wand nicht atmen zu lassen.
Vliestapete streichen – Anleitung und Informationen

Material:
- Vliesbordüre zum Streichen
- Vliestapete Netzstruktur
- Isolier- und Absperrfarbe und
- Dispersionsfarbe oder
- Wandfarbe matt oder
- Kreidefarbe oder
- Latexfarbe und
- Rollen und Pinsel
- Malervlies
- Abdeckplane
Muss man Vliestapete streichen?
Eine Frage die sich nicht einfach mit einem Ja oder Nein beantworten lässt. Vliestapeten decken den Untergrund nicht ab. Besonders bei hellen Vliestapeten scheint die Farbe des Untergrunds stark durch. Das lässt sich ändern, indem Sie die Vliestapete überstreichen.
Besser ist allerdings, den Untergrund weiß pigmentiert zu grundieren, sodass eine monochrome, weiße Fläche ohne Flecken und Farbunterschiede vorliegt.
Darauf kann dann auch eine Vliestapete in Weiß oder anderen hellen Tönen tapeziert werden ohne sie noch einmal überstreichen zu müssen.
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Bei Altbestand: Um welche Art Tapete handelt es sich?

Gerade beim Einzug in eine bereits tapezierte Wohnung ist die Art der Tapete oft nicht eindeutig zu erkennen.
Am häufigsten werden Raufaser-, Papier- oder Vliestapeten verwendet, wobei sowohl Papier- als auch Vliestapeten mit Vinyl beschichtet sein können.
Alle Tapeten außer denen, die mit Vinyl beschichtet sind, lassen sich überstreichen.
Allerdings sind beispielsweise Papiertapeten und deren Kleister oft nicht so feuchtigkeitsresistent wie bei Vlies- oder Raufasertapeten.
Ist ein Check beim Vliestapete streichen notwendig?

Im Altbestand muss die Überstreichbarkeit am besten erstmal an einer später nicht sichtbaren Stellen geprüft werden. Perlt die Farbe quasi ab, ist es eine mit Vinyl beschichtete oder mit Latexfarbe o.ä. gestrichene Tapete, die sich nicht oder zumindest nicht ohne weiteres überstreichen lässt. Das lässt sich vermutlich mit Haftgrund und/oder Latexfarbe lösen. Empfehlenswert ist das allerdings weniger, da der Wand so jegliche Diffusionsfähigkeit fehlt. Besser runter mit der Vinyltapete.
Löst sich Ihre Tapete beim Streichen, ist der Fall ebenfalls klar, da sich das Problem bei weiterem Streichen und zunehmender Feuchtigkeit vermutlich noch verstärken würde.
Sind allerdings nur einzelne Stellen lose und der Rest gut tragfähig und feuchtigkeitsresistent, dann können diese Stellen vor einem Anstrich mit speziellem Kleister für Vliestapeten wieder angeklebt werden. Nach komplettem Trocknen steht einem Anstrich nichts mehr im Wege.
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Vliestapeten mit Struktur
Bei einer strukturierten Tapete sollten Sie vor dem Streichen auf jeden Fall alle Wände einmal absaugen, um möglichen Staub gründlich zu entfernen.
Eine strukturierte Vliestapete für einen Anstrich geradezu prädestiniert. Allerdings kann es je nach Struktur etwas schwieriger sein, mit der Farbe auch wirklich in alle Vertiefungen zu kommen. Nehmen Sie in solchen Fällen statt einer normalen Rolle einfach einen Quast.
Besonders interessant wird es, wenn sie mit einer glatten, harten Rolle und einer Akzentfarbe oder einer nur leicht abweichenden Farbnuance ganz leicht darüber rollen.

Glatte Vliestapete streichen
Um eine glatte Vliestapete zu streichen sollte die Wandfarbe von eher festerer Konsistenz sein und eine langflorige Farbrolle verwendet werden. Das bringt ein wenig Struktur und damit mehr Tiefenwirkung.
Alternativ dazu können sie auch etwas feinen, weißen Quarzsand (Aquarienbedarf) in die Wandfarbe mischen, das gibt eine natürliche Wirkung und eine feine, etwas raue Struktur. Dazu brauchen Sie lediglich zwei Bechertassen voll Sand auf einen 10 Liter Eimer Wandfarbe.
Eine weitere Möglichkeit wäre auf der glatten Vliestapete eine besondere Maltechnik einzusetzen und so ein kreatives und spannendes Ergebnis zu erzielen.
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Häufige Fragen (FAQ)
Weitere interessante Beiträge
Zum Vliestapete streichen Latexfarbe verwenden? Nur, wenn es um einen Nassbereich geht, ist Latexfarbe eine Option, da sie die Wand nicht atmen lässt.
Vliestapete löst sich beim Streichen – was tun? Vermutlich wurde beim Tapezieren nicht der richtige Kleister verwendet oder schlicht zu wenig. Handelt es sich nur um wenige Stellen, lohnt sich der Versuch, diese zunächst mit etwas Kleister wieder anzukleben und nach dem Trocken erneut zu überstreichen. Sollte es aber am Untergrund liegen oder wirklich ein völlig ungeeigneter Kleister verwendet worden sein, hilft oft nur das komplette Entfernen und ein grundlegend neuer Aufbau mit Haftgrund usw.
Vliestapete streichen – welche Farbe? Im Grund eignet sich jede Wandfarbe. Achten Sie auf eine hohe Deckkraft, damit die ursprüngliche Farbe nicht durchscheint.
Wände streichen vor dem Tapezieren mit Vliestapete? Helle Vliestapeten lassen den Untergrund häufig durchscheinen in dem Fall ist ein pigmentierter Grundierungsanstrich vor dem Tapezieren oft vom Hersteller empfohlen. Wer das nicht beachtet ist meist zum Überstreichen gezwungen.
Vliestapete streichen – welche Rolle? Vliestapeten werden mit denselben Rollen gestrichen wie andere Wände oder Raufaser auch. Je nach Geschmack und Struktur sollten die Rollen also mehr oder weniger langflorig sein oder sogar eher ein Quast zum Einsatz kommen bei besonders tiefen Strukturen.
Bildnachweise: Pixabay, darkmoon1968, Pixabay, Kaz, Pixabay, rawpixel, Pixabay, stux, Pixabay, vitkalova (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

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