Hochwasserschutz beim Hausbau einplanen: 7 Tipps bei Hochwasser
- Treffen Sie bereits schon bei der Hausplanung Maßnahmen für den Hochwasserschutz. Ein Rückstauschutz schützt den Keller beispielsweise vor Überschwemmungen.
- Doch auch für Altbauten lassen sich nachträglich ein Hochwasserschutz für Türen und Kellerfenster einbauen. Außenwände können Sie nachträglich durch Sperrputz oder Steinzeugfliesen abdichten.
- Wohnen Sie in einem besonders hochwassergefährdetem Gebiet, sollten Sie sich troztdem auf den Ernstfall vorbereiten und beispielsweise eine technische Grundausstattung anlegen.
Wer kontrolliert die aktuelle Hochwasserlage?
Das länderübergreifende Hochwasserportal überprüft an den Meeren, Flüssen und Seen Deutschlands den Wasserspiegel. Die computergesteuerten Messapparate können meist sogar mehre Stunden im Vorraus vor Überschwemmungen warnen. Auf der Internetseite des Hochwasserportales finden Sie außerdem eine Interaktive Karte.
Ein Hausbau sollte in allen Belangen gut geplant sein. Dazu gehört in hochwassergefährdeten Regionen das Einplanen von Möglichkeiten, das Hochwasserrisiko so gering wie nur möglich zu halten.
Wer diese kennt, kann schon vor der Grundsteinlegung durch richtige Planung dafür Sorge tragen, dass das Hochwasser später nur schwer eindringen kann.
Es ist aber auch möglich, nachträglich auf den Hochwasserschutz zu setzen. Auf Heimwerker.de geben wir Tipps, wie Sie Hochwasser beim Hausbau effizient einplanen können und klären Sie über die häufigsten Wassereintrittswege in Häusern auf.
1. Räume vorausschauend planen

Der Hochwasserschutz sollte bereits vor dem Hausbau mit eingeplant werden.
Wer in einer hochwassergefährdeten Region lebt, sollte immer bedenken, dass man sich vor den Wassermassen nie ganz schützen kann. Man kann aber durch richtige Planung zumindest den finanziellen Schaden begrenzen.
Zum Beispiel empfiehlt es sich, die unteren Geschosse, vor allem die Kellerräume, nicht hochwertig auszustatten. Sie sollten daher lieber keine Sauna, einen Hobbykeller, einen EDV-Raum oder gar eine Küche im Untergeschoss haben. Die Gefahr, dass diese Räume nach einer Flut vollständig saniert werden müssen ist sehr hoch.
Planen Sie zudem von Anfang an wasserbeständige Baustoffe ein. Ebenso ist die Position der Heizungsanlage entscheidend. Denken Sie darüber nach, diese vielleicht nicht im Untergeschoss, sondern lieber im Obergeschoss zu installieren.
Hinweis: Zumindest sollten Sie die Zentralen für Heizung, Elektro- und Telefoninstallation in den oberen Geschossen anbringen. Und grundsätzlich sollte von der Installation einer ölbetriebenen Heizungsanlage in hochwassergefährdeten Gebieten eher abgesehen werden.
2. Hochwasserschutz bei Altbauten
Nicht nur Neubauten können vor Hochwasser geschützt. Wie bei einer Wärmedämmung ist es nachträglich noch möglich, Maßnahmen zu ergreifen, um das Haus sicherer zu machen und Wassereintrittswege zu schließen.
In der Regel gibt es sechs Wege, über die Wasser am häufigsten in ein Haus eindringen kann. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht diese Wege und Informationen darüber, was Sie sowohl bei einem Neubau als auch bei einem bereits gebauten Haus tun können, um diese Wassereintrittswege zu schließen.
2.1. Wassereintrittswege bei Häusern und mögliche Gegenmaßnahmen
Wassereintrittsweg | Gegenmaßnahmen beim Neubau | Gegenmaßnahmen bei Altbestand |
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Grundwasser durch Kellerwände oder Kellersohle |
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Rückstauwasser durch Kanalisation |
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Grundwasser durch Umläufigkeit bei Hausanschlüssen |
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Oberflächenwasser durch Lichtschächte und Kellerfenster |
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Oberflächenwasser infolge Durchsickerung der Außenwand |
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Oberflächenwasser durch Tür- und Fensteröffnungen |
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3. Rückstausysteme gegen Überschwemmung im Haus

Überschwemmung des Kellers durch rückgestautes Abwasser | Ein Rückstauschutz schützt den Keller vor Hochwasser
Kann das Wasser aufgrund von Starkregen, Verstopfungen im Kanalsystem oder Ausfälle der Pumpen gar nicht oder nur deutlich langsamer abfließen, staut sich das Abwasser an den Ablaufstellen im Haus, z. B. Abflüsse von Badewannen und Duschen, Spülmaschine oder Toilette, und es kann zu Überschwemmungen kommen.
Um einen solchen Rückstau zu vermeiden, wird ein Rückstausystem installiert. Diese Systeme unterscheiden sich in aktiven und passiven Lösungen: Einen aktiven Rückstauschutz geben Abwasserhebeanlagen, während Rückstauverschlüsse zu den passiven Rückstausystemen gehören. Diese lassen sich nachrüsten oder sind meist in modernen Bodenabläufen integriert.
Aktive Rückstausysteme müssen den Normen DIN EN 12056 sowie DIN 1986-100 entsprechen, die die Entwässerung bis zur Grundstücksgrenze regeln.
Passive Systeme müssen – gemäß der DIN EN 13564 – temperaturbeständig und sicher vor Verschleiß sein. Im Falle eines Rückstaus müssen sie sich selbstständig schließen und später den ungehinderten Ablauf freigeben. Darüber hinaus ist eine zweimal jährliche Wartung durch Fachpersonal vorgeschrieben, in deren Rahmen die Anlage gereinigt und die Abdichtmechanik kontrolliert wird.
Tipp: Bei der Wahl des Rückstausystems ist zu beachten, ob sich der Keller unterhalb der Rückstauebene befindet und ob in den Rohren fäkalienfreies oder -haltiges Abwasser durchläuft. Ebenso ist es wichtig, ob es ein Gefälle zum Kanal gibt. Abhängig von der Art des Abwassers kommen unterschiedliche Hebeanladen und Rückstausicherungen zum Einsatz.
4. Schutz vor Hochwasser – Hochwasserschutzmaßnahmen

Wenn Sie in einer hochwassergefährdeten Region wohnen, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten.
Im Ernstfall wird es sich in einem Flutgebiet zwar kaum vermeiden lassen, dass das Haus und seine Bewohner nasse Füße bekommen, allerdings gibt es wirksame Methoden, Flutschäden im Rahmen zu halten.
Wir stellen hier die wichtigsten Schutz- und Vorsorgemaßnahmen sowie einige allgemeine Verhaltensregeln für den Notfall vor.
Im Folgenden geben wir Ihnen eine Aufzählung an die Hand, die in aller Kürze die Möglichkeiten vorstellt, die Sie haben, um im Ernstfall Ihr Haus zu schützen.
Gehen Sie sicher, dass Sie rechtzeitig…
- Türen und Fenster durch Klappen, Bretter, Folien oder Sandsäcke sichern
- hochwassergefährdete Garagen und Räume (vor allem im Keller) von gefährlichen Stoffen/Chemikalien freimachen
- Heizung und elektrische Geräte abstellen
- Strom und Gas (zumindest in gefährdeten Räumen) komplett abstellen
- die Hausentwässerungsanlage und die Rückstauklappe im Keller überprüfen
5. Verhaltensregeln und Notfallausstattung
Sobald das Hochwasser eintritt, müssen Sie für bestimmte Zeit auf einiges verzichten. Rechnen Sie zum Beispiel immer damit, dass der Strom ausfällt oder es sonstige Versorgungsengpässe gibt.
Damit Sie dennoch gewappnet und auf alle Eventualitäten vorbereitet sind, haben wir Ihnen auf Heimwerker.de eine Notfalliste zusammengestellt.
5.1. Notfallausstattung für den Katastrophenfall
Notfallausstattung | Detaillierte Ausstattung |
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Nahrungsmittel für einige Tage |
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Technische Grundausrüstung |
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Medikamente |
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Campingbedarf |
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Speziell in hochwassergefährdeten Regionen sollten für Schutz- und Abwehrmaßnahmen zusätzlich vorhanden sein:
- Folien, Bretter, Sandsäcke
- Hochwasserpumpen für den Keller
- Notstromaggregat und ausreichend Treibstoff
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6. Verhalten bei Hochwasser im Freien

Nehmen Sie Hochwasserwarnungen ernst und bringen Sie Ihr Auto in Sicherheit.
Es kann durchaus passieren, dass Sie Ihr Haus bei Hochwasser verlassen müssen oder zu einem ungünstigen Zeitpunkt vom Wasser überrascht werden. In solchen Fällen heißt es Ruhe bewahren und einige wenige Dinge beachten. Dadurch bringen Sie weder sich selbst noch andere in Gefahr und erleichtern die Arbeit der Hilfskräfte.
Handeln Sie rücksichtsvoll und besonnen und nehmen Sie Absperrungen der Einsatzkräfte ernst. Überflutete Straßen dürfen nicht mit dem Pkw befahren werden! Gefährdete Fahrzeuge müssen, wenn möglich, rechtzeitig entfernt werden.
Denken Sie daran, dass die Feuerwehr und andere Hilfskräfte nicht dafür zuständig sind, Sandsäcke vor Ihrer Haustür aufzuschichten, Ihren Keller auszupumpen und sich nur um Sie zu kümmern. Wenn Sie Verletzte finden, informieren Sie die Rettungskräfte und leisten erste Hilfe.
7. Was tun, wenn das Hochwasser vorbei ist

Bevor Sie mit dem Aufräumen beginnen, sollten Sie die Schäden des Hochwassers dokumentieren.
Selbst bei allen Vorsichtsmaßnahmen und Hochwasserschutz Systemen ist es bei Flutkatastrophen häufig nicht zu verhindern, dass das Wasser in Ihr Haus eindringt. Versuchen Sie trotz der vielen Arbeit und so manchen Schäden den Normalzustand so schnell wie möglich wieder herzustellen. Allerdings nicht, ohne vorher den Schadbestand genau aufzunehmen. Gehen Sie beim Aufräumen nach einem bestimmten Muster vor.
Bevor man mit den Aufräumarbeiten beginnen kann, muss in den meisten Fällen der Bau erst einmal trockengelegt werden.
Anleitung für die Maßnahmen beim Aufräumen:
- Elektrische Geräte vor dem Einschalten überprüfen
- Sollten Schadstoffe (Farben, Öl, etc.) ausgelaufen sein, alarmieren Sie die Feuerwehr und vermeiden Sie Rauchen und offenes Feuer
- Markieren Sie die erreichten Wasserstände
- Dokumentieren Sie alle Schäden
- Sprechen Sie mit Ihrem Versicherer über Schäden, Verluste und entstehende Kosten
- Entsorgen Sie beschädigte Gegenstände erst nach Rücksprache mit Ihrem Versicherer
- Lassen Sie Reparaturen nach Absprache mit dem Versicherer am besten durch Fachfirmen durchführen
8. Hochwasserschutz: So werden Sie Ihre Kellertür wasserdicht machen
Zu einem sicheren Hochwasserschutz gehört einiges dazu, insbesondere, wenn das Traumhaus in einem durch häufiges Hochwasser gefährdeten Gebiet liegt. Doch auch außerhalb von solchen Gebieten ist es sehr ärgerlich, wenn beispielsweise nach einem starken Regen das Wasser in den Keller läuft, da keine 100% wasserdichte Tür verbaut ist. Wie Ihre Kellertür Schutz vor Hochwasser bieten kann oder sie die Kellertüre vor Wassereintritt schützen, beantwortet Ihnen Heimwerker.de mit Antworten auf die meistgefragten Fragen zu Hochwasser-Maßnahmen bei Kellertüren.
8.1. Kellertür vor Wassereintritt schützen, wo sollte ich ansetzen?
Als Grundsatz gilt: Je weiter entfernt von der Kellertür das Wasser abgefangen wird, desto sicherer ist Ihr Keller. Denn selbst wenn Ihre Türöffnungen wasserdicht gemacht sind, kann ganz sicher kein Wasser eintreten, das die Tür gar nicht erst erreicht.
In vielen Kellerauf- bzw. abgängen findet sich daher ein Abfluss für Regenwasser. Häufig ist dieser durch ein im Boden versenktes Sickerrohr verwirklicht, durch welches anfallendes Wasser in den Erdboden abgeführt wird. Bei einem ausreichend starken Regen stößt die Kapazität eines solchen Rohres jedoch sehr schnell an ihre Grenzen.
Um der Kellertür Schutz vor Überschwemmung zu bieten, sind daher vor der eigentlichen Abdichtung zwei Methoden ratsam: Erstens bietet sich ein Vordach über dem Kelleraufgang an, um den größten Teil des Regenwassers abzuhalten. Natürlich kann auch vom Garten her noch Regenwasser die Außentreppe zum Keller hin hinunterlaufen, durch ein Vordach minimieren Sie jedoch die Wassermenge schon einmal.
Falls durch die Gegebenheiten ihres Hauses oder ihrer Wohnung der Anbau eines Vordaches nicht möglich ist oder sie zusätzlich Maßnahmen ergreifen möchten, raten wir außerdem zu einer kleinen Tauchpumpe, die in einem Schacht unten an der Treppe anstelle des Sickerrohres verorten werden kann. Eine 12-Volt-Tauchpumpe mit einem Schwimmschalter beispielsweise hält Wasser von Ihrer Kellertür ab, ohne dass sie sich weiter Gedanken darüber machen müssen.
» Mehr Informationen8.2. Kellertür wasserdicht machen – was ist die beste Methode?

Entscheiden Sie sich für eine zertifizierte und 100 % wasserdichte Tür, damit Sie solche Situationen vermeiden.
Falls auch die Unterbringung einer Tauchpumpe keine Option ist und der Schutz vor Hochwasser direkt an der Kellertür stattfinden soll, hat folgende Methode in einigen Fällen zum gewünschten Erfolg geführt.
Vorab – die sicherste Lösung ist natürlich eine zertifizierte 100% wasserdichte Tür mit dem zugehörigen abdichtenden Rahmen. Solche Türen sind jedoch in der Regel nicht allzu günstig. Wenn Sie über die nötigen Werkzeuge und zumindest etwas handwerkliches Geschick verfügen, können Sie sich auch anderweitig behelfen.
Eine einfache Methode, die Kellertür wasserdicht zu machen, besteht in der Anbringung dreier L-Profile am Boden vor der Tür sowie an den Seiten, d.h. am Mauerwerk vor dem Türrahmen (in der Regel lassen sich Kellertüren nach innen öffnen). Bei drohendem Unwetter können Sie an diese L-Profile dann ein abgedichtetes Brett verschrauben, um das Eintreten von Wasser in den Keller zu verhindern oder zumindest erheblich zu erschweren.
» Mehr Informationen8.3. Wasserdichtes Türsystem – genaue Anleitung
Dabei sollte das L-Profil am Boden vor der Tür die gleiche Breite haben wie die Maueröffnung, um eine möglichst gute Abdichtung zu gewährleisten. Die Höhe der (möglichst rostfreien) L-Profile seitlich vor dem Türrahmen können sie je nach der zu befürchtenden Wassermenge frei bestimmen. Wichtig ist bereits die adäquate Abdichtung der Profile zum Mauerwerk hin.
Hier eignet sich ein wasserfester Kleber oder – noch besser – Silikon wie beispielsweise Sikaflex.
Damit können sie auch die Berührungsstellen der Profile abdichten, falls sie nicht über die Möglichkeit des Verschweißens verfügen.
Die Platte, welche vor die Tür geschraubt werden soll, muss natürlich aus einem wasserbeständigen Material bestehen. Hier eignet sich beispielsweise eine wasserfeste MDF-Holzplatte, alternativ aber auch ein zugeschnittenes Stück aus Aluminium oder Edelstahl. Die Abdichtung an den Rändern können Sie mit einer verklebten Gummidichtung vornehmen. Achten Sie lediglich darauf, dass die Schrauben und die dafür vorgesehenen Bohrungen nicht mit der Dichtung interferieren. Am besten verschrauben sie die Platte im Hochwasserfall daher außerhalb der Dichtung. Hierfür eignen sich übrigens Flügelmuttern, um die Platte einfacher wieder lösen zu können.
Mit dieser relativ einfachen, aber effektiven Variante können Sie mit wenig Geld ihre Kellertür wasserdicht machen. Wir wünschen viel Glück und vor allem Trockenheit für den nächsten Starkregen!
9. FAQ – Welche Dichtmasse zum Abdichten benutzen? Wie Sie Spalten und Öffnungen mit Dichtmasse wasserdicht machen
In einem sind wir uns sicher einig: Wasser ist wichtig und gut, aber sehr störend, wenn es an Stellen gelangt, die eigentlich trocken bleiben sollen. Berühmteste Beispiele: Kellerräume, Dachböden oder das Innere von Kraftfahrzeugen.
Quasi ebenso vielfältig wie die zahlreichen Orte, an die möglichst kein Wasser gelangen sollte, ist die Auswahl an Dichtmitteln, die das ermöglichen soll. Dichtmasse ist auch in Schwarz erhältlich.
Doch welche Dichtmasse benutze ich für den Spalt unter meinem Kellerfenster? Wie erreiche ich, dass es nicht mehr durch mein Dachfenster regnet? Und wie schütze ich die Elektronik und Polster in meinem Auto vor Wasserschäden? Heimwerker.de möchte Ihnen im Folgenden einen kurzen Überblick verschaffen, worauf es bei der Wahl von Dichtmitteln ankommt und Ihnen die wichtigsten Fragen dazu beantworten.
9.1. Welche Dichtmasse ist am besten für den Gebrauch rund ums Haus geeignet?

Als Dichtmittel zum Abdichten der (Dach-)Fenster ist nicht nur Silikon geeignet. Sie können dafür auch ein Dichtungsschaumband verwenden.
Egal wo Dichtmasse angewendet werden soll, der Zweck ist überall der Gleiche: Kleine Öffnungen verschließen und Wasser abhalten. Doch jeder Anwendungsbereich hat teils verschiedene Anforderungen an die zu verwendende Dichtmasse.
Werfen wir zunächst einen Blick auf Ihren Wohnbereich: Ein sehr häufiger und beliebter Anwendungszweck ist das Abdichten von Türen oder Fenstern.
Weiter oben haben wir Ihnen beispielsweise beschrieben, wie Sie mit vergleichsweise kleinem Aufwand eine Kellertür wasserdicht machen können, wenn Sie sich keine vorgefertigte, zertifiziert wasserdichte Tür leisten wollen. Hier ist selbstverständlich die richtige Dichtmasse unerlässlich.
Bleiben wir einmal beim Anwendungsbeispiel der Kellertür. Die hier verwendete Dichtmasse muss natürlich wasserdicht sein. Doch darüber hinaus muss die Masse auch längerer Nässe standhalten: Während etwa Dichtmasse fürs Dach meist „nur“ gegen abprallenden Regen ankommen muss, kann es nach starken Wolkenbrüchen vor Kellertüren auch schnell einmal zu Staunässe kommen.
Hier muss die Dichtmasse außen also auch unter Wasser noch ihre Dichtigkeit behalten. Ähnliches gilt für Dichtmasse in Bad und Dusche. Für die meisten dieser Fälle eignet sich Silikon, wie etwa das oben bereits erwähnte Sikaflex.
Es ist durch eine Kartuschenpistole leicht anzuwenden und kann mithilfe eines Trennmittels selbst mit dem Finger angepasst und verstrichen werden, wenn kein spezielles Werkzeug zur Verfügung steht.
» Mehr InformationenHinweis: Silikon hält jedoch am besten auf glatten Flächen. Möchten Sie daher Dichtmasse direkt auf Beton auftragen, ist zu überprüfen, ob das ausgewählte Silikon auch hier festen Halt findet und Dichtigkeit gewährleistet. Gegebenenfalls ist eine wasserfeste Grundierung vor dem direkten Auftragen der Dichtmasse auf Beton sinnvoll.
9.2. Dichtmasse fürs Auto: Wie schütze ich Innenräume vor Wasser?

Die empfindliche Elektronik im Auto muss gut vor äußeren Witterungseinflüssen geschützt werden: Die Dichtmasse muss hitzebeständnig sein sowie Regen, Sonne, Schnee, hoher Luftfeuchtigkeit und auch Trockenheit standhalten.
Während Kellertüren für gewöhnlich die meiste Zeit an einem Ort sind und daher stehts ähnlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, kann das beim Auto ganz anders aussehen: Je nach Standort muss Dichtmasse fürs Kfz Regen, Sonne, Schnee, hoher Luftfeuchtigkeit und auch Trockenheit trotzen.
Kellertüren liegen häufig im Schatten; die Sonne hat hier keine so hohe Erosionskraft. Das ist bei Autos anders. Besonders, wenn empfindliche Elektronik in Auto oder Anhänger vor Feuchtigkeit geschützt werden soll, müssen Sie auf einen zuverlässigen Schutz achten.
Wählen Sie also ein Dichtmittel, welches auch verschiedensten Umwelteinflüssen so gut wie möglich trotzt. Anders als etwa bei Kellertüren haben Dichtmittel am Kfz jedoch weniger häufig mit Staunässe zu kämpfen; Regen läuft meist schnell ab.
Doch selbst das beste Dichtmittel hat keine unendliche Lebensdauer: Nach einigen Jahren wechselnder Temperaturen und Feuchtigkeitswerte verliert etwa Silikon seine Flexibilität, es wird porös. Um dann einen sicheren Schutz zu ermöglichen, muss das Dichtmittel ausgetauscht werden.
Noch größeren Herausforderungen hat die Dichtmasse rund um den Motor zu trotzen. Soll etwa die Dichtmasse einer Ölwanne gewechselt werden, muss zusätzlich darauf geachtet werden, dass das Dichtmittel durch Öl, Schmierstoffe und andere Chemikalien nicht angegriffen wird.
Tipp: Im Motorenbereich muss die Dichtmasse zudem besonders hitzebeständig sein. Hier empfiehlt sich die Beratung durch einen Fachmann.
Für den einfacheren Gebrauch rund ums Auto empfiehlt sich aber zum Beispiel Dekasyl von Dekalin. Dieses ist ebenso leicht zu verwenden wie Silikon und weist eine recht hohe Beständigkeit gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen auf.
» Mehr InformationenAls Merksatz zum Schluss: Jedes Dichtmittel gewährleistet einen guten Schutz, aber nur wenn es im richtigen Anwendungsbereich verarbeitet wird. Achten Sie bei der Wahl der Dichtmasse also stets darauf, dass die auch für Ihr Projekt geeignet ist. Das Ergebnis ist eine Sorge weniger und ein sicherer Schutz vor Nässe.
Heimwerker.de wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihrem persönlichen Abdichtungsprojekt!
Bildnachweise: adobe.stock/Robert Kneschke, adobe.stock/Gerhard Seybert , adobe.stock/mbruxelle, adobe.stock/Animaflora adobe.stock/PicsStock, 'Überschwemmung durch Rückstau': ACO Passavant GmbH, 'Haus mit Rückstauschutz': ACO Passavant GmbH, cunaplus/Shutterstock.com, Shutterstock.com/KULLAPONG PARCHERAT, Shutterstock.com/Africa Studio (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
Vielen Dank für den Artikel! Wir haben uns nach der Recherche für ein Schutzsystem aus einzelnen Lamellen entschieden. Die Beratung erfolgte direkt über den Hersteller, gekauft haben wir es aber bei einer Baumarktkette. Die Abstimmung (Maße für Angebot und Fertigung) war prima – die Montage selbst in knapp 40 Minuten erledigt.
Nur mal so als Information für andere Starkregen-geplagte. 🙂