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Holzterrasse winterfest machen

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Terrassen aus Holz vermitteln einen natürlichen Eindruck und sind sehr schön anzusehen. Allerdings hält die Pracht bei falscher Pflege nicht besonders lange: Terrassendielen werden durch Wind und Wetter angegriffen, Risse und Spalten entstehen. In diese zieht im Winter Regenwasser ein, dieses gefriert und sprengt die Dielen auf, Pilze dringen ein, die Dielen verrotten.

Doch so weit muss es nicht kommen. Mit dieser Anleitung bleibt die Holzterrasse nicht nur im nächsten Frühling, sondern auch die nächsten Jahre schön.

Holz für Holzterrassen: Gutes Holz für haltbare Terrassen

Geeignet für Terrassen ist insbesondere Bangkirai, ein asiatisches Tropenholz, das besonders widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen und Regen ist. Wer kein Freund von Tropenholz ist, kann auch auf Sibirische Lärche oder nordische Fichte zurückgreifen. Diese sollte aber speziell behandelt sein. Auch kesseldruckimprägnierte Fichte eignet sich für den Bau von Holzterrassen.

Selbst bei der Schraubenauswahl kann man viel falsch machen: Wer keine Schrauben aus Edelstahl verwendet, muss später mit Rostflecken leben, schlimmstenfalls können Schrauben auch durchrosten und ihre Köpfe verlieren. Die Folge sind lose Terrassendielen und mitunter schmerzhafte Stolperfallen.

Terrassenpflege fängt bei der Holzauswahl an

Kesseldruckimprägnierung bei den meisten Terrassenhölzern
Kesseldruckimprägnierung beim Terrassenholz

Holzterrassen werden leider oft ohne große Sachkenntnis und mit Blick auf möglichst niedrige Kosten gebaut. Die Angebote von Discount-Baumärkten haben oft eher die Verkaufszahlen als die Haltbarkeit ihrer Produkte im Blick. Kommen dann noch fehlende oder schlechte Holzschutzmaßnahmen hinzu, sind die Terrassendielen binnen Jahresfrist verrottet.

Ein Holzschutz bei Außenanlagen und Holzterrassen ist demnach zwingend notwendig.

Sollte die Verrottung zu weit fortgeschritten sein und auch auf die Unterkonstruktion übergegriffen haben, muss die gesamte Terrasse ausgetauscht werden. Bei partiellen Schäden lassen sich auch einzelne Dielen wechseln, der Rest kann durch Schleifen angeglichen werden.

Bei neuen Terrassen ist eine Konservierung mit Holzschutzlasur für einen Winterschutz daher Pflicht!

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Terrassendielen vor Witterung schützen

Verrottetes Terrassenholz
Hier ist nichts zu retten: Verrottetes Holz (Nahaufnahme)

Bereits angegriffene Terrassendielen, die schon vergraut sind, kann man immernoch wirksam vor Witterungseinflüssen schützen. Dabei sollten die vorhandenen Terrassendielen vor dem Holzschutz zunächst sehr sorgfältig gereinigt werden.

Bei leichter Rissbildung auf der Oberfläche kann über ein Abschleifen der Terrasse nachgedacht werden, dies ist aber von der Art des verwendeten Holzes abhängig und sollte mit einem Fachmann abgesprochen werden.

Achtung: Alte und verrottete Terrassendielen sind häufig Ursache vieler Unfälle und unangenehmer Splitter im Fuß. Lassen Sie Ihre Kinder niemals barfuß auf einer solchen Fläche laufen.

Holzterrasse: Lasur oder Öl?

Graues Holz
Vergrautes Holz

Die Frage nach Lasur oder Öl ist bei Holzterrassen umstritten. Grundsätzlich können handelsübliche Dünnschichtlasuren für die Imprägnierung einer Holzterrasse verwendet werden. Terrassendielen aus Douglasie oder Bangkirai kommen jedoch auch ohne Lasur gut über den Winter, hier kann auch ein gutes Holzöl verwendet werden.

Der Anstrich an sich ist einfach: Die Terrasse wird, in einer längeren Schönwetterperiode, gründlich gereinigt, hier kann man entweder klassisch mit dem Schrubber vorgehen oder einen Hochdruckreiniger verwenden. Anschließend muss die Terrasse komplett trocknen, im Idealfall 48 Stunden.

Danach – vormittags (und nicht bei Regen!) wird mit der Lasur der Terrasse begonnen. Ein bis zwei Anstriche sollten genügen. Die Verwendung von Holzöl erfolgt in ähnlicher Weise.

Besonders wichtig ist, dass alle Details und Ecken lasiert werden, denn Schwämme und Pilze setzen sich besonders gerne an Übergängen und ungeschützten Kanten fest.

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Holzschutz mit Olivenöl: Geht das?

Holzschutz mit Olivenöl oder handelsüblichem Pflanzenöl? Ja, das funktioniert. Allerdings sollte man eine robuste Nase haben: Wie die meisten Pflanzenöle und auch Butter werden Olivenöl oder Sonnenblumenöl in der Sonne ranzig. Besser ist ein Holzschutz mit Leinöl: Dieses ist in jedem Baumarkt erhältlich und verleiht dem Holz einen charakteristischen Duft. Man kann eine Terrasse natürlich auch mit Bienenwachs schützen: Die Anwendung ist allerdings mühsam und in der benötigten Menge auch recht teuer.

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Bildnachweise: Shutterstock/JJ-stockstudio, Shutterstock/iMoved Studio, 'Schneebedeckte Gartenmöbel': (Originalbild, 'Schneebedeckte Gartenmöbel': (Originalbild (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)