Reinigen & Pflege

PC reinigen – In 5 einfachen Schritten zum leisen und schnellen PC

  • Kennen Sie Wollmäuse? Diese kleinen flauschigen „Tierchen“, die sich gerne unter Betten oder in Ecken verstecken? Kaum zu glauben, aber sie sind größtenteils menschlich!
  • Da Computer zur Kühlung viel Luft benötigen, saugen sie dabei Staub und andere Verunreinigungen auf und bilden im Inneren des PC-Gehäuses daraus Wollmäuse.
  • Eigentlich ungefährlich und leise, können sie in einem Computer doch ordentlich Unfrieden stiften und sogar für Lärmbelästigung sorgen. Verstopfen sie Lüftungslöcher und Kühlrippen, muss die Wärmeabfuhr durch eine höhere Drehzahl der Lüfter ausgeglichen werden. Viele Computer kümmern sich selbstständig darum und sorgen so für eine verstärkte Geräuschkulisse.

PC reinigen

Warum sollte man den PC reinigen? Wer kommt nicht ins Schwitzen, wenn er große Rechenaufgaben lösen oder schwere körperliche Arbeit verrichten muss? Ebenso ergeht es einem Computer, der mitunter mehrere Hundert Watt in Rechenleistung umwandelt.

1. Warum die PC-Reinigung so wichtig ist

Dass ein Computer einen großen Teil seiner aufgenommenen Energie in Wärme umwandelt, ist im Grunde nicht schlimm, da sie im Wohnraum abgegeben wird und Heizenergie ersetzt. Dennoch muss sie aus dem PC-Gehäuse entweichen können und so „Platz“ für die weiterhin dauerhaft abgegebene Wärme schaffen. Andernfalls bildet sich ein Wärmestau, der schnell die 50 °C erreichen kann. Kann durch eine hohe Umgebungstemperatur der Prozessor auf dem Motherboard seine Wärme nicht mehr abgeben, erhitzt auch er weiter.

PC reinigen Netzteil

Durch verstaubte Öffnung passt weniger Luft und damit Kühlung.

PC reinigen Kühlkörper

Verstaubte Kühlrippen können weniger Wärme abgeben.

Eine Automatik im Rechner versucht nun die Temperatur durch eine höhere Lüfterdrehzahl auszugleichen. So soll die warme Luft schneller vom CPU-Kühler abtransportiert oder der Luftaustausch im PC-Gehäuse erhöht werden. Verhindern Staub und Wollmäuse jedoch den Luftaustausch, kann die Kühlwirkung auch durch noch so starke Lüfter nicht mehr ausgeglichen werden. Um nicht noch mehr Wärme zu produzieren, verringert nun der Rechner seine Rechenleistung und wird merklich langsamer. Irgendwann schaltet er zum Selbstschutz vollständig ab.

Wer bemerkt, dass sein Rechner lauter wird und dabei nicht mehr so flott, wie gewohnt, unterwegs ist, kann die Fehler eventuell schon durch eine einfache Reinigung des Rechners beheben.

2. Gehäuse zum PC reinigen öffnen

PC-Gehäuse zum Reinigen öffnen.

1. Schrauben auf der Rückseite lösen.

Bevor Sie das PC-Gehäuse öffnen, entfernen Sie alle Kabel und suchen Sie sich einen geeigneten Tisch, auf dem Sie genügend Platz haben. Optimal ist es, wenn Sie den Tisch beziehungsweise den Computer von allen Seiten erreichen. So müssen Sie ihn für die anstehenden Reinigungsarbeiten nicht umdrehen oder hinlegen. Betätigen Sie nach dem Entfernen der Kabel einmal den Einschaltknopf, als würden Sie ihn einschalten. Damit wird das Board von noch gespeicherten Spannungen befreit.

PC Seitendeckel öffnen

2. Seitenwand nach hinten schieben

Zum Öffnen des PC-Gehäuses wird lediglich ein Kreuzschraubendreher benötigt, mit dem die Schrauben auf der Rückseite entfernt werden. Mitunter werden hier auch Schrauben mit geriffelten Köpfen eingesetzt, sodass Sie kein Werkzeug benötigen.

PC-Front abnehmen

3. Die Front ist häufig nur aufgesteckt.

Die Seitenwände werden durch verdeckte Nasen gehalten und werden nur etwas nach hinten geschoben, bis sie sich abnehmen lassen. Leichte Vertiefungen sollen das Verschieben vereinfachen, sind aber nur bedingt hilfreich.

Lässt sich die Seitenwand nicht an der flachen Griffmulde ziehen, drücken sie die gesamte Seitenwand etwas mit der flachen Hand gegen das PC-Gehäuse und schieben sie die Wand gleichzeitig nach hinten. Notfalls kann das Gehäuse auch auf die Seite gelegt und mit beiden Händen geschoben werden.

Nach den beiden Seitenwänden kann die Front entfernt werden. Nicht immer ist das erforderlich und mitunter kann die Front auch durch viele Schrauben gesichert sein.

Sehen Sie sich hierzu den Rand der Metallfront genau an. Entdecken Sie hier nur Kunststoffnippel (Klemmen), können diese leicht nach vorne gedrückt werden.

Die PC-Front wird häufig nur gesteckt.

Achtung: Die Front enthält Kabelverbindungen für LEDs, USB-Anschlüsse, Schalter oder andere Hardware. Entfernen Sie die Kabel nur, wenn für Sie klar ersichtlich ist, welches später wieder wo angeschlossen ist. Fühlen Sie sich dabei überfordert, belassen Sie die Kabelverbindungen und klappen die Front nur zur Seite.

Wird die Front nun gleich gereinigt, kann sie wieder befestigt werden. Das verhindert, dass sich durch längeres Hantieren bei der PC Reinigung Kabel lösen und nicht mehr zugeordnet werden können.

3. PC-Reinigung mit dem Staubsauger

PC reinigen Staubsauger

Mit einer schmalen Düse lassen sich schon viele Ecken erreichen.

Zur Kühlung der Hardware, wird bei jedem Betrieb Luft durch das Gehäuse gezogen. Dabei lässt es sich kaum vermeiden, dass ebenso Staub oder Wollmäuse in das Gehäuse gelangen und sich dort absetzen. Erschrecken Sie nicht, wie verschmutzt ein selten gereinigter Computer sein kann. Das ist kein Zeichen für eine verschmutze Wohnung – es lässt sich einfach nicht vermeiden.

Um große Staubablagerungen nicht wild zu verteilen, sollte als erstes der Staubsauger zum PC reinigen eingesetzt werden. Mit einer zusätzlichen schmalen Düse lassen sich bereits fast alle Ecken erreichen und der Computer grob von Staub befreien.

Vermeiden Sie hierbei jedoch mit der harten Düse direkt über die Hardware zu schaben, kleine elektronische Bauelemente könnten beschädigt werden. Beschränken Sie sich mit dem Saugen auf das Gehäuse und Lüftungsgitter im Gehäuse. Auch Kabel stellen ein Hindernis dar und können eingesaugt werden. Eine runter geregelte Saugleistung ist hierbei ebenso hilfreich, wie die hinderlichen Kabel festzuhalten.

Wer es sich zutraut, kann die Kabel auch entfernen und so noch gründlicher reinigen. Mehr Informationen dazu im Absatz zur Gehäuse-Kühlung.

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4. Staub an Kühlkörpern mit dem Pinsel entfernen

Kühlkörper sollen besonders viel Wärme abgeben und benötigen daher eine große Oberfläche. Da es wenig Sinn macht große Flächen durch Platten oder ähnliches zu schaffen, besitzen Kühlkörper sogenannte Kühlrippen. Hiermit wird trotz einer kleinen Bauform eine große Oberfläche geschaffen, die Wärme an das Umfeld abgeben kann. Je nach „zu entsorgender“ Wärme, können Kühlkörper mit einem zusätzlichen Lüfter ausgestattet sein. Aufgrund der engen Zwischenräume zwischen den Kühlrippen und der durch Lüfter viel bewegten Luft, sitzen hier zumeist die dicken Wollmäuse.

PC mit Pinsel reinigen

Kühlkörper mit dem Eckenpinsel reinigen

PC-Lüfter mit Pinsel reinigen

Lüfter nur vorsichtig reinigen

Gerade aufgesetzte Kühlkörper und Lüfter sind aber ein Zeichen dafür, dass hier dringend eine gute Kühlung benötigt wird. Wollmäuse und Staubablagerungen verhindern diese jedoch. Das reinigen der Kühlkörper ist daher besonders wichtig.

Gut geeignet sind hierfür sogenannte Heizkörper- oder Ecken-Pinsel. Sie besitzen einen langen Holzstiel, sind am Kopf abgewinkelt und habe lange Borsten. Durch unterschiedliche Größen beziehungsweise Breiten lassen sich große Flächen ebenso reinigen, wie enge Zwischenräume an Kühlkörpern.

Achtung: In vielen Anleitungen wird empfohlen, Kühlkörper zum Reinigen abzunehmen. Da sie häufig nur durch einen Federmechanismus gehalten werden, geht das im Prinzip ebenso schnell, wie der Einbau. Wir raten jedoch dringend davon ab!

Kühlkörper erfüllen ihre Funktion nur, wenn die Wärme des darunter liegenden Prozessors optimal an den Kühlkörper abgegeben werden kann. Dieses geschieht durch Wärmeleitpaste, welche bei jeder Demontage des Kühlkörpers erneuert werden sollte. Wird der Kühlkörper nur abgenommen und wieder aufgesetzt, ist es nahezu unmöglich, eine weiterhin gute Wärmeübertragung zu gewährleisten. Schäden am Prozessor oder eine schlechtere Rechenleistung können die Folge sein.

5. Druckluft ist perfekt zu PC-Reinigung

Egal, wie klein ein Pinsel oder stark ein Staubsauger ist, selten ist es wirklich möglich, jede Ecke damit zu erreichen. Ein optimales Ergebnis beim PC reinigen lässt sich nur mit einem Kompressor und Druckluft erzielen. So praktisch, wie Druckluft aber auch ist, bei der Verwendung ist einiges zu beachten:

PC mit Druckluft reinigen

Beim Arbeiten mit Druckluft, Lüfterräder festhalten!

  • Anders, als ein Staubsauger, nimmt Druckluft den Staub nicht auf, sondern verteilt ihn. Die PC-Reinigung sollte daher im Freien oder in der Werkstatt erfolgen. Gerade bei der Verwendung von Druckluft wird ersichtlich, welche „Massen“ an Staub und Wollmäuse sich in einem Computer sammeln können. Saugen Sie daher erst großflächig das Gehäuse aus aus, reinigen Sie dann mit Druckluft Kühlkörper und schwer zugängliche Stellen und anschließend erneut den gesamten Innenraum der Computers.
  • Wer einen eigenen Kompressor besitzt, sollte diesen nur verwenden, wenn er einen Öl- und Flüssigkeitsabscheider besitzt. Angesammeltes Kondenswasser oder Öl können für Kurzschlüsse und einen schmierigen Film auf Bauteile sorgen.
  • Jeder Motor wirkt umgedreht, wie ein Generator und erzeugt beim manuellen Drehen – beispielsweise durch Druckluft am Lüfterrad – eine Stromspannung. Diese Spannung kann dazu führen, dass empfindliche Bauteile auf dem Board beschädigt werden, da die Höhe der Spannung nicht kontrolliert werden kann. Ein Lüfter darf daher niemals mit Druckluft angetrieben werden.
  • Steht kein Kompressor zur Verfügung, können sogenannte Druckluft-Dosen oder Druckluftsprays genutzt werden. Wie ein Deospray oder Farbdosen enthalten sie Druckluft, jedoch ohne irgendwelche Zusätze. Mit einem dünnen Schlauch lassen sich damit noch so enge Stellen erreichen. Die enthaltende Druckluft ist absolut trocken, sollte jedoch nur in kurzen Stößen abgegeben werden. Wie beim Pressen von Luft Wärme entsteht, kühlt umgedreht bei der Druckfreisetzung die Luft und der Sprühkopf ab, was zum Absetzen von Kondenswasser führen kann.

Achtung: Mit Druckluft angetriebene Lüfter können eine unkontrollierte Spannung erzeugen und elektronische Bauteile beschädigen. Lüfterräder daher immer festhalten und niemals durch Druckluft drehen lassen.

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6. Kontrolle der Leitungen und Kabel und schließen des PC-Gehäuses

Wurden zur Reinigung Kabel entfernt, müssen diese wieder ordnungsgemäß angeschlossen werden. Auch nicht gelöste Stecker sollten auf einen korrekten Sitz überpfüft werden. Hierbei kann gleichfalls für etwas Ordnung im Kabel-Wirrwar gesorgt werden, was den Luftstrom im Gehäuse verbessert.

Anschließend werden die Seitenteile des PC-Gehäuses wieder angebracht und verschraubt. Achten Sie beim Einsetzen der Seitenteile darauf, dass diese wirklich mit der gesamten Fläche aufliegen, ehe sie nach vorne geschoben und damit verriegelt werden. Besser macht es sich, wenn der PC hierzu auf der Seite liegt.

Bildnachweise: vgl/ Riccardo Düring (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)