Keilrahmen bauen und mit Leinwand bespannen
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Einen Keilrahmen verwendet man zum Beispiel als Bilderrahmen für gemalte Bilder und Fotodrucke. Dabei ist der klassische Keilrahmen eine Holzkonstruktion, auf die eine Leinwand gespannt wird. In der Regel besteht der Rahmen aus Weichholz, die Leinwand selbst kann aus verschiedenen Textilien bestehen. Durch eine Steckvorrichtung werden die auf Gehrung gesägten Ecken miteinander verbunden. Richtig fixiert wird alles erst durch das aufgespannte Leintuch.
Lässt die Spannung der Leinwand mit der Zeit nach, kann diese durch sogenanntes „aufkeilen“ der Rahmenelemente behoben werden: Hierbei werden Holzkeile in die Gehrung des Rahmens gebracht, wodurch diese sich ausweiten und die Spannung erhöhen.
Hier erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt einen Keilrahmen in beliebiger Größe bauen und ihn mit einer Leinwand bespannen.
Kunstdruck auf Keilrahmen
Aber nicht nur handgefertigte Kunstwerke befinden sich klassischerweise auf Leinwänden: Auch Kunstdrucke sind auf Leinwand erhältlich. In dieser Form wirken sie edler und hochwertiger als einfache Poster. Eine raffinierte Spielart dieser Kunst ist die Verteilung eines Druckes auf mehrere Leinwände – ein spezieller, moderner Look entsteht, der mit klassischen Kunstwerken nur schwer möglich ist. Hier können Sie Kunstdruck auf Keilrahmen online kaufen.
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Anleitung: Keilrahmen selber bauen
Materialbedarf
- 4 Holzleisten für den Keilrahmen
- 4 Flachdübel
- Holzleim
- Hammer
- Rahmenspanner
- Gehrungssäge
- Flachdübelfräse
Wer Erfahrung in der Holzbearbeitung hat, kann einen Keilrahmen in beliebiger Größe selber bauen. Der Selbstbau lohnt sich jedoch nur, wenn die erforderlichen Werkzeuge bereits vorhanden sind. Alternativ gibt es im Handel bereits fertig zugeschnittene Keilrahmenleisten, aus denen man den Rahmen bauen kann. Für einen selbst gemachten Keilrahmen brauchen Sie folgende Werkzeuge und Materialien:
Im ersten Schritt schneidet man die Keilrahmenleisten auf die richtigen Maße zu und sägt sie auf 45° Gehrung. Dann wird in jede auf Gehrung geschnittene Kante eine Nut für den Flachdübel gefräst. Alternativ zur lassen sich die Leisten auch über eine aneinander befestigen. Nun gibt man Holzleim in die Nut und drückt den Flachdübel hinein. Anschließend schiebt man die Keilrahmenleisten ineinander. An der Ecke einer Tischkante kontrolliert man, ob die Ecken des Keilrahmens rechtwinklig sind. Anschließend klopft man sie mit einem Hammer fest. Für eine stabile Verbindung, spannt man den Rahmen in einen Rahmenspanner mit Eckverbindern, bis der Holzleim getrocknet ist. Bei größeren Rahmen wird in der Mitte zusätzlich eine Querverstrebung befestigt.
Keilrahmen mit Leinwand bespannen
Materialbedarf
- Keilrahmen
- Leinwand
- 4 Holzkeile
- Handtacker oder Elektrotacker
- Cuttermesser
Nach dem Trocknen des Leims können Sie den Keilrahmen mit einer Leinwand bespannen. Dafür brauchen Sie:
Die Leinwand bzw. das gemalte Bild wird mit der bemalten Seite nach unten auf den Tisch gelegt und der Keilrahmen auf ihm positioniert. Legen Sie probeweise den überstehenden Rand der Leinwand nach außen über den Rand und korrigieren Sie – falls erforderlich – die Position des Rahmens.
Zuerst tackert man die Längsseiten der Leinwand auf dem Rahmen fest und arbeitet sich von der Mitte aus zum Leistenende, ohne die Ecken zu befestigen.

Danach werden auf die gleiche Weise die Kopf- und Fußleiste bespannt. Wichtig ist, dass die Leinwand gespannt ist und sich am Rand nicht wellt. Zum Schluss faltet man die abstehende Leinwand in den Ecken zusammen und tackert diese ebenfalls am Keilrahmen fest. Nach dem Bespannen darf sich die Leinwand nicht mehr wölben.
Damit sich später keine Wölbungen auf der Leinwand bilden, werden vier Holzkeile in die Ecken des Keilrahmens gesetzt und mit Holzleim fixiert.
Tipp: Wenn Sie den Leinwandstoff mit einer Sprühflasche leicht anfeuchten, lässt er sich leichter spannen. Allerdings darf er nicht zu nass sein, da das Tuch sonst dehnbarer ist und nach dem Trocknen schneller reißen kann. Bei größeren Leinwänden spannen Sie das Tuch diagonal und beginnen beispielsweise in der linken oberen Ecke sowie in der rechten unteren Ecke.
Vor dem Bemalen sollte die Leinwand mit einer Leimlösung grundiert werden. Dadurch nimmt sie die Farbe besser auf und die Farbtöne werden kräftiger.


Gestaltungsideen für die Leinwand
Danach können Sie mit dem Gestalten der Leinwand loslegen. Dabei sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Sollten Sie es sich nicht zutrauen, mit Ölfarben oder Acryl Landschaften oder Ähnliches zu malen, können Sie mit einfachen Mitteln eindrucksvolle Effekte erzielen.
Probieren Sie es doch zum Beispiel mal mit Schablonen und Sprühlacken in verschiedenen Farben. Fertigen Sie dazu Schablonen und Negativschablonen aus stabiler Pappe, beispielsweise Blütenblätter in verschiedenen Größen. Zeichnen Sie zuerst einige grüne Stile vor, an denen sich die Blüten und Blätter befinden sollen. Drapieren Sie anschließend die Schablonen auf dem Bild und sprühen Sie vorsichtig die freiliegenden Flächen mit verschiedenen Farben an. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals, so, dass sich die Blätter teils überschneiden und die unterschiedlichen Schattierungen zur Geltung kommen. Sie werden staunen, wie einfach das ist und wie effektvoll sich Ihr Blütenmeer über die Leinwand rankt.
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Bildnachweise: Adobe Stock/fpic, 'Keilrahmen selber bauen': von Alice Wiegand(Wikimedia Commons), 'Keilrahmen mit bespannter Leinwand': von Alice Wiegand(Wikimedia Commons), 'Holzkeile zum Nachspannen der Leinwand': von Gmhofmann(Wikimedia Commons), 'Holzkeile am Keilrahmen befestigen': von Gmhofmann(Wikimedia Commons), 'Keilrahmen selber bauen': von Alice Wiegand(Wikimedia Commons), 'Keilrahmen mit bespannter Leinwand': von Alice Wiegand(Wikimedia Commons), 'Holzkeile zum Nachspannen der Leinwand': von Gmhofmann(Wikimedia Commons), 'Holzkeile am Keilrahmen befestigen': von Gmhofmann(Wikimedia Commons) (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
Vielen Dank für die tolle Anleitung. Bilder auf Keilrahmen sind teurer als ohne, deswegen ist es sehr gut, diese Methode zu kennen. Sehr hilfreich auch für Hobby Maler.