Heizkörper & -systeme

Thermostatventile: 3 Arten von Temperaturreglern im Detail

Heizkörperthermostat Funktion und Arbeitsweise

Wohnung zu kalt?

Neben den Thermostaten, der Heizung und mangelhafter Dämmung kann auch einfach eine zu geringe Kapazität der Grund für zu kalte Räume sein. In dem Fall sind ergänzende Konvektoren oder Infrarotheizungen eine mögliche Lösung.

Thermostatventile für Heizkörper sind eine nützliche Sache: Auf rein mechanischem Weg halten sie die Raumtemperatur konstant und sorgen für ein behagliches Wohnraumklima.

Wer allerdings viele Heizkörper hat, muss an vielen Ventilen drehen, um die Wohnung oder das Haus optimal zu beheizen. Hier können elektronische und sogar per Funk fernbedienbare Thermostatventile, von Danfoss oder Heimeier beispielsweise, helfen.

In diesem Artikel auf Heimwerker.de lernen Sie die Funktionen von Thermostatventilen für die Heizung sowie Ihre Vor- und Nachteile und das Sparpotenzial kennen. Außerdem stellen wir Ihnen das Honeywell Reglersystem vor, welches in über 120 Dennert-Massiv-Fertighäusern verbaut wurde.

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1. Thermostatventil-Funktionen: Wie funktionieren mechanische Heizkörperthermostatventile?

Mechanische Thermostatventile für Heizkörper werden bereits seit vielen Jahrzehnten zur Regelung der Raumtemperatur eingesetzt. Am Thermostatkopf wird die gewünschte Raumtemperatur manuell eingestellt. Insbesondere in Wohnungen, die an einem zentralen Heizsystem im Haus angeschlossen sind, stellen sie oft die einzige Möglichkeit zur Raumtemperaturregulierung im Heizbetrieb dar.

Ein Thermostatheizkörperventil ist kein simpler Absperrhahn: Wie in der folgenden Zeichnung gezeigt, kann es die Raumtemperatur auf mechanischem Wege halten. Die Mittelstellung des Thermostats ist in der Regel die Einstellung für etwa 20 °C. Wer es kühler mag, bleibt leicht darunter, wer es wärmer mag, dreht das Ventil weiter auf.

Voraussetzung für die korrekte Funktion eines Thermostatventils für die Heizung ist allerdings die korrekte Heizkörper-Leistungsberechnung. Sollte die Heizleistung zu klein sein, muss das Ventil deutlich mehr oder gar bis zum Anschlag aufgedreht werden. Bei zu großen Heizkörpern genügt eine kleinere Stufe. Sicherheit über die Konstanthaltung der gewählten Temperatur gibt ein Wandthermometer, welches für kleines Geld in Baumärkten erhältlich ist.

Thermostatventil Funktion offen und geschlossen

Das Dehnstoffelement (blau) reagiert auf Wärme mit Ausdehnung und auf Kälte mit Zusammenziehen.

Die Regelung der Raumtemperatur erfolgt im mechanischen Heizkörperthermostatventil durch Zusammenziehung aus Ausdehnung des sogenannten „Dehnstoffelements“ (in der Zeichnung blau hinterlegt). Dieses Bauteil reagiert auf Wärme mit Ausdehnung und auf Kälte mit Zusammenziehung.

Wenn nun der Heizkörper eingestellt wird, regelt das Dehnstoffelement über einen Federmechanismus den Durchfluss des warmen Heizungswassers zum Heizkörper. In voll aufgedrehter oder in geschlossener Stellung wird das Thermoelement nicht aktiv.

2. Vor- und Nachteile von mechanischen Thermostatventilen

Ein alter Heizkörper zur Beheizung einer Wohnung. Energie sparen

Sehr alte Thermostatventile sollten gegen neuere Modelle ausgetauscht werden, da sie nach 20 Jahren nicht mehr zuverlässig funktionieren.

Der Nachteil eines mechanischen Thermostatventils liegt auf der Hand: Jedes einzelne Heizungsventil in der Wohnung muss individuell per Hand geregelt werden.

Außerdem wird die Temperatur direkt neben dem Heizkörper gemessen: Bei großen oder verwinkelten Räumen regelt das Thermostat zu niedrig. Abgesehen von diesen Problemen können mechanische Thermostatventile altern: Nach 20 oder mehr Jahren funktionieren sie mitunter nicht mehr zuverlässig, die Heizung bleibt kalt oder wird übermäßig heiß.

In jedem Fall sollte die Funktion eines Heizkörperthermostatventils durch ein zweites Thermometer an der dem Heizkörper gegenüberliegenden Wand kontrolliert werden. Mit Hilfe dieses zweiten Thermometers lässt sich dann das Heizkörperventil entsprechend regeln.

Bei Zentralheizungen mit einem an der Wand befestigten, elektronischen Thermostat sind die Heizkörperventile ohnehin kaum wirksam: Hier müssen im sogenannten Führungsraum, dem Raum in dem sich das elektronische Thermostat befindet, die Heizkörperventile voll aufgedreht werden. In den anderen Räumen wird dann mechanisch nachgeregelt. Bei einer großen Zahl von Räumen kann dies recht aufwändig sein und bei Temperaturstürzen für kalte Füße sorgen.

3. Elektronische Thermostatventile: Sparen mit dem Energiespar-Regler

elektronisches thermostat

Die Umrüstung auf elektronische Thermostatventile erfolgt nach Anleitung relativ einfach.

Elektronische Thermostatregler sind in der Anschaffung nicht ganz billig, zahlen sich aber langfristig aus. Der große Spareffekt von mindestens 10 Prozent wird durch die tageszeitabhängige Regelung und die gute Temperaturgenauigkeit der Heizkörperventilsteuerung erzielt.

Einfache Modelle können mit mehreren Zeitschaltungen programmiert werden, fortschrittliche Modelle sind sogar miteinander vernetzt und lassen sich zentral steuern.

Die vorhandenen, mechanischen Ventile können verhältnismäßig einfach auf elektronische Thermostatventile umgerüstet werden. Bei der Ausstattung der elektronischen Regelventile gibt es eigentlich kaum Grenzen – außer bei den entstehenden Kosten. Nicht jedes Zubehör rechnet sich wirklich, dennoch sind viele technische „Gimmicks“ der Ventilsteuerungssysteme zumindest komfortsteigernd.

Im Folgenden haben wir eine Auswahl möglicher Zusatzfunktionen von elektronischen Thermostatventilen für Sie zusammengestellt:

  • Berechnung der Vorlauftemperatur anhand der vom System gemessenen Werte
  • Einbindung von Fensterkontakten für die Temperaturreduzierung bei geöffneten Fenstern
  • Zentrale Abwesenheitsschaltung an der Wohnungstür
  • Koordination mehrerer Heizkörper in einem großen Raum
  • Getrennte Anbringung der Messsensoren am optimalen Ort
  • Fernbedienung der Anlage über Telefon, Internet oder Smartphone
  • Alarm bei zu niedrigem/zu hohem Temperaturstand
  • Ventilverkalkungsschutz durch wöchentliche Vollöffnung
  • Einbindung von Alarmgebern für Rauchmelder und Rohrbruchsensoren
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4. Kontrolle und Wartung von Heizkörperthermostaten

Heizungswartung (rot auf türkis)

Mindestens einmal im Jahr sollten Thermostatventile auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden.

Einmal im Jahr, vorzugsweise zum Einschalten der Heizung nach der heizfreien Sommerperiode oder der Wartung der Heizanlage, sollten die Ventile auf Leichtgängigkeit und Funktion geprüft werden.

Die Raumtemperatur wird dann mit einem externen Thermometer kontrolliert. Im Bedarfsfall müssen die Heizkörperventile dann ausgetauscht werden.

Bei elektronischen Heizkörperventilen ist die Funktionsprüfung recht einfach. Wenn die Anzeige nicht leuchtet, müssen die Batterien ersetzt oder die Stromversorgung überprüft werden.

In der Regel zeigen die elektronischen Regler bei Fehlfunktionen des eigentlichen Heizkörperventils eine Fehlermeldung an, entweder separat an jedem Regler oder über die zentrale Steuerung. Auch hier muss eingegriffen werden, entweder elektronisch oder mechanisch.

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5. Für angehende Hausbesitzer: Das Honeywell Reglersystem vorgestellt

elektronisches thermostat

Temperatur einstellen mit digitalen Thermostatventilen: Profitieren Sie von einem erhöhten Spar-Potential.

Für angehende Hausbesitzer spielt Energieeffizienz angesichts steigender Energiepreise eine große Rolle. Um hohe Nebenkostenabrechnungen zu vermeiden, sollte der künftige Hausherr nicht nur auf Dämmmaßnahmen, sondern auch auf den Einbau energiesparender Produkte achten.

Architekten, Planer und Fertighausspezialisten gehen mittlerweile verstärkt auf die veränderten Kundenbedürfnisse ein und berücksichtigen die Energieeffizienz der installierten Produkte.

Insbesondere im Heizbereich ist das Einsparpotenzial hoch: Durch neue Thermostatregler an den Heizkörpern können rund zehn Prozent Energie eingespart werden. Der Fertighausspezialist Dennert Massivbau GmbH installiert daher seit Jahren den Honeywell-Thermostatregler Thera-3 serienmäßig in seinen Massivhäusern. Jährlich werden ca. 1.000 Heizkörperarmaturen in rund 120 Dennert-Gebäude eingebaut.

„Dennert installiert Honeywell-Regler in seinen Häusern, weil sie energieeffizient ausgestattet werden sollen“, sagt Jürgen Sewiolo, Außendienstmitarbeiter bei der Honeywell GmbH, Haustechnik. „Der Fertighausspezialist legt großen Wert auf die lange Lebensdauer, ein ansprechendes Design, das optisch perfekt zur Innenausstattung passt und eine einfache Bedienbarkeit. Diese Anforderungen erfüllen die Honeywell-Armaturen optimal.“

5.1. Zeitgesteuerte Heizkörperregler oder komplettes Regelungssystem

Neben den klassischen Thermostatreglern hat Honeywell auch noch zeitgesteuerte bzw. voreinstellbare Thermostatventile oder komplette Regelungssysteme im Angebot. Mit dem zeitgesteuerten Heizkörperregler HR40 können Mieter, Wohnungs- und Hausbesitzer bereits mit geringen Investitionen und wenig Aufwand ihre Energiekosten senken. Ein Zeitprogramm legt nach dem persönlichen Tagesablauf der Bewohner fest, wann die Räume wohlig warm sein sollen – zu allen anderen Zeiten wird gespart und so der Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent gesenkt.

5.2. Funkgesteuerte Regler

thermostatventil

Das manuelle Einstellen der Thermostatventile gehört dank digitaler Alternativen der Vergangenheit an.

Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent sind durch den Einsatz einer bedarfsgesteuerten Raumregelung möglich. Im Bild zu sehen ist der funkgesteuerte HR80, der als Heizkörperregler des Zweizonenregelungssystem CM Zone eingesetzt wird.

Soll eine einheitliche Regelung über mehrere Räume hinweg erfolgen, bietet sich der Einsatz des Einzelraumregelungssystems CM Zone an. Mit Hilfe des drahtlosen Zweizonenreglers kann die Raumtemperatur von zwei oder mehr Räumen über ein vorprogrammierbares 7-Tage-Programm gesteuert werden. Auch hier lassen sich die Energiekosten um bis zu 30 Prozent senken.

Die handlich kleine Bedieneinheit übermittelt die gewünschten Sollwerte an die elektronisch gesteuerten Fußbodenheizungs- und Heizkörperregler, welche die Raumtemperatur dann entsprechend einstellen. Auf diese Weise kann der Bewohner nicht nur effektiv Heizkosten sparen, sondern genießt auch jederzeit behaglich warme Räume. Als Heizkörperregler kommt der funkgesteuerte HR 80 zum Einsatz.

CM Zone ermöglicht nicht nur einen energiebewussten Heizkomfort, sondern verfügt über zwei weitere Funktionen: die automatische Lüftungs- und Urlaubsregelung. Wird ein Fenster zum Lüften geöffnet oder steigt die Raumtemperatur durch die Einwirkung von Sonneneinstrahlung schließt der betreffende Heizkörperregler sein Ventil. Verreisen die Bewohner für einen längeren Zeitraum, stellen sie das Heizsystem auf kostensparenden Betrieb um. Der Tag der Rückkehr ist ebenfalls einprogrammiert und gewährleistet, dass die Bewohner in ein angenehm warmes Haus zurückkehren.

Wohnkomfort bei gleichzeitig verringertem Energieverbrauch für das ganze Haus bietet das Hausautomationssystem Hometronic. Über die zentrale Steuereinheit, den Hometronic Manager, koordiniert das System via Funk, wann welche Wohnräume warm sein sollen. Das System kann je nach Wunsch von der Heizung auf andere elektrische Funktionen wie Licht, Markisen, Rollläden etc. ausgedehnt werden. Bei allen Produkten gilt: Energiesparen, Komfort und Sicherheit gehen immer Hand in Hand.

5.3. Elektronisches Thermostat für Heizkörper

Sie möchten ihren Raum immer genau 22 Grad warm haben? Oder Sie möchten vielleicht verschiedene „Szenarien“ für die Temperatur in Ihrem Raum haben? Beides ist möglich – mit dem Anschluss eines elektrischen Thermostats für Ihre Heizung.

Wenn Sie morgens im Badezimmer es gerne angenehm warm haben möchten, können Sie den Regler so programmieren, dass er automatisch um 6 Uhr die gewünschte Temperatur (zwischen 5 und 29,5 Grad) erreicht. Um 9 Uhr (wenn Sie z.B. wieder aus dem Badezimmer raus sind) fährt der Regler die Temperatur automatisch wieder runter. Natürlich können Sie bei Bedarf die Heizung auch weiterhin wie gewohnt manuell hoch und runter schalten.

Durch diese gezielten Temperaturphasen können Sie bis zu 80 % Heizungskosten einsparen und haben den Kauf eines Reglers bereits in der ersten Heizperiode wieder raus. Der Einbau eines solchen Thermostates ist innerhalb weniger Minuten erledigt und passt auf alle gängigen Heizungsventile.

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6. FAQ: Häufig gestellte Fragen

Was es sonst noch zum Thema Thermostatventile und Temperaturregler zu wissen gibt, haben wir abschließend für Sie in diesem Kapitel zusammengefasst.

6.1. Was sind die Vorteile von programmierbaren Thermostatventilen?

Programmierbare bwz. voreinstellbare Thermostatventile haben viele Vorteile, aber auch so einige Nachteile. Um welche es sich dabei handelt und ob Thermostatventile mit Voreinstellung für Sie infrage kommen, lesen Sie in der nachfolgenden Übersicht:

    Vorteile
  • sehr präzise Einstellungen möglich
  • Heizen zu bestimmten Uhrzeiten möglich
  • Verringerung der Heizkosten
    Nachteile
  • Eingewöhnungsphase dauert länger, da Bedienung nicht selbsterklärend ist
  • kein Spar-Potenzial, wenn man dauerhaft zuhause ist
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6.2. Welche Hersteller von Thermostatventilen sind bei Nutzern beliebt?

Wollen Sie neue Thermostatventile günstig online oder im Handel vor Ort kaufen, stellt sich natürlich auch die Frage nach dem Hersteller. Bei Käufern beliebt sind insbesondere Danfoss-Thermostatventile, Heimeier-Thermostatventile und Oventrop-Thermostatventile.

Weitere wichtige Kaufkriterien können Sie in unseren Kaufberatungen Raumthermostat: Test & Vergleich und Heizkörperthermostat: Test & Vergleich auf Heimwerker.de nachlesen.

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6.3. Was sind Thermostatventile mit Fernfühler?

Thermostatventile mit Fernfühler verbaut man, um die Heizungsregelung noch zu optimieren, da ein solcher Fühler besonders sensibel ist und auf minimale Schwankungen in der Raumtemperatur reagiert.

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Bildnachweise: iStock/djedzura, 'Heizung richtig einstellen': von kesselheld.de, Adobe Stock/Gina Sanders, Adobe Stock/Daniel Jędzura, Adobe Stock/U. Hardberck, Adobe Stock/Dezay, Adobe Stock/Олександр Луценко (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)