Professionelle Holzverbindungen selber machen
Ist die Rede von hochwertigen Holzverbindungen, bekommen echte Heimwerker schon mal glasige Augen. Schrauben und Nageln kann jeder, aber wer sein Handwerk versteht, kommt bei der Holzverarbeitung (häufig) auch ohne Akkuschrauber und metallische Helferlein aus.
Zwei Holzteile sauber miteinander zu verzahnen – das ist die große Heimwerkerkunst. Welche Holzverbindungen es gibt, wann und wo sie zum Einsatz kommen und vor allem wie man sie selbst herstellt, haben wir hier zusammengefasst.
Saubere Holzverbindungen mit Holzdübeln
Holzverbindungen mit Holzdübeln sind leicht umsetzbar und gehören im Möbelbau zum Standard, weshalb sie sowohl bei Heimwerkern als auch bei Tischlern und Schreinern verwendet werden. Während die Profis entsprechende Geräte haben, um perfekte Dübellöcher zu bohren, bereitet dies manchen Heimwerkern oft Schwierigkeiten.
Wer mit einer Bohrmaschine versucht, exakt ausgerichtete Dübellöcher zu bohren, erhält nur in seltenen Fällen bündige sowie gerade Verbindungen. Das Ergebnis sind schiefe oder fluchtende Bohrlöcher, infolgedessen die Dübel nicht exakt passen. Daher kommen als Hilfsmittel oft Schrauben, Winkelverbinder und Nägel zum Einsatz, die wesentlich kostspieliger als Holzdübel sind. Dabei sind diese provisorischen Lösungen nicht nötig, da diese speziellen Dübel mit dem Holz verleimt werden und sehr stabile Holzverbindungen schaffen.
Abhilfe schafft eine Dübelhilfe, zum Beispiel der Dübelmeister von Wolfcraft. Mit diesem kleinen und preiswerten Gerät setzen Sie einfach und präzise neue Dübellöcher für formschlüssige Holzverbindungen. Es verfügt über einen integrierten Winkelanschlag, einen Zentrierbolzen, Führungsnutzen sowie Stahlbuchsen und eignet sich zur Bearbeitung von Holzstärken bis zu 30 mm.
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Anleitung: Holzdübel setzen mit der Dübelhilfe

Die Dübelhilfe ist leicht zu bedienen: Die Tiefe des Dübelloches einstellen, den Meisterdübler seitlich auf die Außenkante des Brettes stecken und in die richtige Position bringen. Nun lässt sich ein zentriertes, sauberes Dübelloch bohren.

Soll sich die Holzverbindung in der Mitte des Brettes befinden, stellt man den seitlichen Abstand zur Kante ein. Nach der Bohrung mit Anschlag erhalten Sie ein präzises Loch, um die Bretter formschlüssig miteinander zu verdübeln.
Der Dübelmeister ist für Holzdübel mit einem Durchmesser von 6, 8 und 10 mm geeignet. Gleichwohl ist es ratsam, die Dübel zu verleimen – außer bei zerlegbaren Möbelstücken. Im Falle einer Dübelverbindung ohne Verleimung sollten lange und dicke Dübel zum Einsatz kommen, da eine Klemmverbindung weniger Stabilität bietet als eine feste und elastische Verleimung.
Weitere Tipps zum Einsatz dieser Dübelhilfe gibt das folgende Video:
Verschiedene Holzverbindungen im Überblick
Arbeitsplattenverbindung
Arbeitsplattenverbindungen zur Verlängerung oder zum Schaffen einer Eckverbindung müssen sorgfältig ausgeführt werden. Wichtig ist hierbei das sichere Fügen mit Arbeitsplattenverbinder beziehungsweise Vollholzverbinder. Wir zeigen, wie diese Verbindung ausgeführt wird.
Arbeitsplattenverbindung selbst herstellen
Stoßverbindung
Eine Stoßverbindung ist die einfachste Variante, zwei Holzteile miteinander zu verbinden. Mit Nägeln, Schrauben oder Holzdübeln werden die Teile des Werkstücks fest zusammengefügt.
Stoßverbindung
Gehrungsverbindung
Für eine elegante, rechtwinklige Gehrungsverbindung werden die beiden zu verbindenden Holzteile in einem 45-Grad-Winkel schräg abgesägt und miteinander verleimt. Für zusätzliche Stabilität können Holzdübel sorgen.
Gehrungsverbindung
Überblattung
Bei der Überblattung werden die beiden Holzteile an der Verbindungsstelle auf etwa die Hälfte ihrer Dicke abgearbeitet und miteinander verbunden. Es ist keine zusätzliche Verstärkung erforderlich, weil die Kontaktfläche für den Leim besonders groß ist.
Überblattung
Schlitz und Zapfen
Eine besonders stabile Holzverbindung ist die Verbindung mit Schlitz und Zapfen. Ein Werkstück enthält einen Schlitz, in den der Zapfen eines zweiten Holzteils hineingeschoben wird. Der Zapfen wird auf diese Weise von mindestens drei Seiten fest umschlossen.
Schlitz und Zapfen
Zinkung
Eine der aufwändigsten, aber auch stabilsten Holzverbindungen ist die Zinkung. Durch die Zinken ist die Summe der Kontaktflächen besonders groß. Die raffinierteste Variante ist Schwalbenschwanz-Zinkung, bei der die Zinken durch ihre Trapezform fest miteinander verzahnt sind.
Zinkung
Nut und Feder
Bei einer Verbindung aus Nut und Feder gibt es bei jedem Werkstück nicht nur eine, sondern gleich drei Kontaktflächen für die Feder. Das macht die Verbindung besonders stabil und den Einsatz von zusätzlichen Verbindungsmitteln überflüssig.
Nut und Feder
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Bildnachweise: (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
Tolle Zusammenstellung für Nicht-Handwerker. Finde es auch super, dass es eine Verlinkung gibt und die Verbindungsarten dann wirklich erklärt werden und gesagt wird, welche Hilfsmittel ich brauche. Danke!
Tolle und gut strukturierte Zusammenfassung! Über einige dieser Arten der Verbindung habe ich noch gar nicht nachgedacht, das eröffnet vor allem optisch einige Möglichkeiten für den DIY Möbelbau.
Super Seite habt ihr hier, weiter so!