Bauanleitung: Große Pinnwand selber bauen
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Eine Pinnwand zu kaufen, stellt keine große Herausforderung dar und auch die Preise hierfür sind kein sonderliches Hindernis. Wird die gekaufte Pinnwand jedoch aufgehangen, stehen meist die Ecken ab, weil sie einfach zu dünn und labil ist. Wer Wert auf ein stabileres Modell legt, muss schon deutlich tiefer in die Tasche greifen. Dann wird es auch schwer, die gewünschte Größe zu finden.
Besser und am Ende auch günstiger lässt sich eine große und stabile Pinnwand selber bauen. Mit unserer Bauanleitung bauen Sie eine Pinnwand, die exakt plan an der Wand anliegt und Platz für viele wichtige Notizen bietet.
Die Bauanleitung beschreibt eine Pinnwand mit der Größe von 50 x 100 cm, kann aber auch den eigenen Anforderungen angepasst werden. Alles, was Sie hierfür benötigen, ist in jedem Baumarkt erhältlich und kann auch online bestellt werden.
Benötigte Werkzeuge und Arbeitsmaterialien

Eine Pinnwand lässt sich recht einfach bauen und die aufgezeigten Werkzeuge müssen nicht unbedingt Verwendung finden. Mit etwas Fantasie und eigenen Ideen kann die Pinnwand auch anderweitig umgesetzt werden.
Das benötigte Arbeitsmaterial sollte jeder Baumarkt führen und vieles kann in größeren Posten gekauft werden, um bei weiteren Projekten die Kosten zu senken.
Alle Preise entsprechen dem Stand 3/2017 im Bauhaus-Baumarkt. Artikel können ebenso über Amazon bestellt werden.
Werkzeug | Material |
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Schritt 1 – Korkplatte verleimen

Mit 6 mm ist die Korkplatte gegenüber günstigen Pinnwänden schon recht stabil, aber Kork neigt dazu leicht zu brechen. Daher ist es wichtig für Stabilität zu sorgen.
Dieses geschieht, indem die Korkmatte auf eine Hartfaserplatte geleimt wird. Wenn vorhanden, kann eine alte Möbelrückwand verwendet werden. Diese muss jedoch passend zugeschnitten werden. Eine neue Hartfaserplatte der Größe kostet maximal 2 € und kann im Baumarkt passend zugeschnitten werden.
Zum Verkleben der Platten verwenden wir Korkkleber, der in unterschiedlichen Gebindegrößen erhältlich ist. Benötigt werden maximal 500 g. Diese werden gleichmäßig mit einem Zahnspachtel (Malerabteilung im Baumarkt) verteilt und die Korkmatte aufgelegt. Hierbei sollte gleich sehr genau gearbeitet werden, da sich die Korkmatte nur schwer verschieben lässt.
Die Verarbeitungszeit beträgt etwa 15 Minuten. In dieser Zeit muss die Korkmatte positioniert und das Werkzeug mit Wasser gereinigt werden.


Schritt 2 – Holzrahmen grob zuschneiden

Der Holzrahmen soll später auf Gehrung geschnitten werden, muss hierzu jedoch vorher noch gefräst werden. Um die Fräsarbeit zu erleichtern und Ausplatzungen zu vermeiden, wird der Holzrahm im ersten Schritt grob zugeschnitten.
Holzleisten zuschneiden: 2x 1150 mm und 2x 650 mm
Die benötigten Längen ergeben sich aus der Größe der Korkmatte und der Holzleisten: Korkmatte + 2x Breite der Holzleisten. Bei einer Breite der Korkmatte von 1000 mm und Holzleisten mit einer Breite von 74 mm ergibt sich somit ein Zuschnitt von etwa 1150 mm. Da die gekauften Holzleisten 2500 mm lang sind, kann eine auch einfach geteilt werden, was zwei Stücken zu je 1250 mm ergibt. Der Überstand wird später abgesägt. Für die senkrechten Leisten werden zwei Stücke zu je etwa 650 mm benötigt.
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Schritt 3a – Aussparung mit der Oberfräse fräsen

Der Holzrahmen muss später die aufgeleimte Korkmatte aufnehmen und soll dennoch plan an der Wand anliegen. Hierfür ist es nötig eine Aussparung zu fräsen. Diese sollte etwa zwei bis drei Zentimeter in das Holz reichen und so tief sein, dass die aufgeleimte Korkmatte und die Flachwinkel Platz finden. Die Frästiefe beträgt somit Korkmatte 6 mm + Hartfaserplatte 3 mm + Winkelstärke 2 mm = 11 mm.
Zum Ausfräsen eignet sich besonders ein Frästisch, da hier die Leisten gut aufgelegt und sicher geführt werden können. So werden alle Ausfräsungen an den vier Holzleisten sehr gleichmäßig. Möglich wäre auch eine Oberfräse mit Parallelanschlag, die genaue Führung ist jedoch schwerer und Verstellung komplizierter.
Schritt 3b – Aussparung auf der Tischkreissäge sägen
Wem kein Frästisch zur Verfügung steht, kann die Aussparung auf der Tischkreissäge fertigen. Mit demontierter Schutzhaube ist die Arbeit jedoch nicht ganz ungefährlich. Hier sollte besonders vorsichtig gearbeitet werden.
Im ersten Schritt wird die Absatzbreite von 3 cm gesägt. Das Sägeblatt sollte demnach auf eine Schnitttiefe von etwa 3 cm eingestellt werden. „Etwa“, weil dieses Maß variabel gestaltet werden kann. Wichtig ist jedoch, dass es bei allen vier Leisten gleich ist. Der Parallelanschlag der Tischkreissäge wird auf die Absatztiefe minus Sägeblattstärke ausgerichtet. Bei einer Absatztiefe von 11 mm und einer Blattstärke von 3 mm, beträgt der Abstand des Parallelanschlages demnach 8 mm. Etwas mehr schadet aber nicht – weniger sollte es jedoch nicht sein.
Der zweite Schnitt erfolgt um 90 ° versetzt mit umgedrehten Maßen. Die Schnitttiefe beträgt jetzt 11 mm und der Parallelanschlag wird auf 3 cm minus Sägeblattstärke ausgerichtet.


Schritt 4 – Kanten verrunden

Für eine bessere Optik können die Kanten der Rahmenhölzer verrundet oder mit einem Profil nach eigenen Wünschen versehen. Hierfür ist jedoch eine Oberfräse oder besser noch ein Frästisch erforderlich.
Wie die Kantenform später aussehen soll, spielt für den weiteren Bau keine Rolle und kann daher selbst bestimmt werden. Wichtig ist jedoch, die exakte Einstellung der Frästiefe an der Fräsmaschine. Bei einer Verrundung muss der Fräser den Radius vollständig ausformen, darf jedoch keinen Absatz auf der Oberfläche hinterlassen. Ein minimal sichtbarer Absatz verschwindet jedoch beim späteren Schleifen der Oberfläche wieder. Seitlich dient der Anlaufring des Fräsers als Begrenzung, der für die exakte Ausformung der Verrundung sorgt.
Verrundet werden nur die später sichtbaren Kanten des Rahmenholzes. Die Kanten der Rückseite werden lediglich entgratet.
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Schritt 5 – Rahmenholz auf Gehrung sägen
Für den nächsten Schritt ist eine Kapp- und Gehrungssäge erforderlich. Ebenso möglich wäre eine Tischkreissäge mit Winkelanschlag nutzbar, jede andere Säge, die nach Anriss arbeitet sollte jedoch nicht genutzt werden. Das Arbeitsergebnis wird zu ungenau, was beim Verbinden der Einzelteile später deutlich sichtbar wird.






Das Einstellen der benötigten Länge stellt für viele ein Problem dar, es gibt jedoch eine sehr einfache Methode, bei der und der grobe und längere Zuschnitt unterstützt.
- Mit einer 45 ° Einstellung wird bei allen vier Leisten ein Winkelschnitt knapp am Rand ausgeführt. Hierbei jedoch genau darauf achten, dass der Winkel in die richtige Richtung zeigt. Die Außenkante des Holzes muss hierbei die längere Seite bilden. So werden alle vier Leisten an einer Seite gesägt.
- Anschließend jeweils eine lange und eine kurze Leiste mit dem Absatz nach oben auf die Werkbank legen und die Korkmatte entsprechend dem Bild 2 darauf ausrichten.
- Auf der anderen Seite sollte die Leiste länger sein und wird 5 mm neben der Korkmatte am Absatz markiert. Wer der Meinung ist, sehr genau zu arbeiten, kann auch weniger als 5 mm Abstand nutzen. Das hier genutzte Maß ergibt (geteilt durch zwei) das spätere Spiel, welches die Korkmatte im Rahmen hat. Der Anriss muss jeweils nur an einem langen und einem kurzen Brett erfolgen.
- Für einen späteren exakten Zusammenbau werden die langen und kurzen Bretter jeweils als Paar gesägt und dafür untereinander verspannt.
- Auf der Kapp- und Gehrungssäge wird das Holz so ausgerichtet, dass das Sägeblatt genau den Anriss an der Kante trifft. Am Absatz wird das Brett demnach kürzer als der Anriss und an der Außenkante länger. So werden die zwei langen und die zwei kurzen Bretter gesägt.
Im nachfolgende Test sollten sich alle vier Bretter zusammenlegen lassen und die Korkmatte mit einem Spalt maß von etwa 2,5 mm in den ausgefrästen Absatz passen.
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Schritt 6 – Rahmen mit dem Wolfcraft Undercover-Jig verbinden
Das Wolfcraft Undercover-Jig kann nicht nur für rechtwinklige Verbindungen genutzt werden, sondern ebenso, um Leisten längst zu verbinden.
Das Platzangebot ist jedoch relativ gering und es muss hierbei aufgepasst werden, dass die schräge Bohrung nicht am äußeren Rand zu sehen ist. Im Bedarfsfall sollten die Bohrungen jeweils an den längeren Brettern ausgeführt werden. In dem Fall liegen der Auslauf der Bohrungen in den oberen und unteren Seite der Pinnwand und ich im aufgehängten Zustand nicht sichtbar.


Nachdem jeweils die langen oder die kurzen Bretter links und rechts gebohrt wurden, können diese verschraubt und verleimt werden. Hierzu sollten sie flach auf der Werkbank liegen und möglichst sicher fixiert werden, um ein Verrutschen zu vermeiden.
Achtung: Auch gehobelte Leisten besitzen selten ein exakt einheitliches Maß. Es kann also vorkommen, dass die Schnittflächen nicht gleich lang sind. In diesem Fall empfiehlt es sich, die inner Kante auszurichten und den Versatz komplett nach außen zu legen. Der Sinn liegt in der späteren Bearbeitung. Der Rahmen lässt sich außen leichter schleifen als innen, da der Innenwinkel nicht exakt ausgeschliffen werden kann. Nach dem Beschleifen ist der Versatz nicht mehr zu sehen.


Schritt 7 – Korkmatte einsetzen und mit Winkel fixieren


Ein Anschliff sorgt für eine glatte Oberfläche und lässt letzte Absätze verschwinden. Gehobelte Rahmenhölzer sind bereits sehr glatt und eine Körnung von 180 oder 240 ist hierfür absolut ausreichend. Wer mag kann aber auch grob vorschleifen und mit Korn 400 eine perfekt glatte Oberfläche schaffen. Soll die Oberfläche anschließend geölt werden – nicht feiner als mit 180er Korn schleifen.
Anschließend werden die Winkel, wie im Bild zu sehen, einsetzt und mit Schrauben 3,5 x 20 fixiert. Die Winkel halten die Korkmatte und sorgen gleichzeitig für eine bessere Stabilität des Rahmens. Zusätzlich kann die Korkmatte, wie im Bild zu sehen, mit weiteren Schrauben und Unterlegscheiben gesichert werden.
Anschließend werden Bilderhaken oder eine andere Möglichkeiten zur Aufhängung angebracht. Bei der Aufhängung am gewünschten Platz ist ein Kreuzlinienlaser von Vorteil. Je größer das aufzuhängende Objekt ist, desto deutlicher wäre eine schiefe Positionierung sichtbar.
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Bildnachweise: Adobe Stock/Mercedes Fittipaldi, vgl/ Riccardo Düring (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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