3.1. Umfang und Ausstattung – einfaches Messer oder Multi-Tool
Sie müssen sich erst einmal ganz grundsätzlich entscheiden, ob Sie ein schlichtes Klappmesser haben möchten, oder aber ein Messer, das mit zusätzlichem Zubehör punktet. Was für Sie das sinnvollste ist, hängt vom Verwendungszweck ab.
Wenn Sie mit dem Messer hauptsächlich Dinge durch- oder aufschneiden oder vielleicht schnitzen möchten, ist ein einfaches Klappmesser ausreichend. Möchten Sie dagegen für verschiedene Situationen gerüstet sein, ist ein Klappmesser sinnvoll, dass zusätzliches Zubehör hat.
Lesen Sie hier, welche Vor- und Nachteile ein Klappmesser mit Zusatzfunktionen, d.h. ein Multifunktions-Klappmesser hat:
Vorteile- Mit einem Multifunktionsmesser sind Sie für viele Situationen ausgerüstet.
- Sie müssen kein zusätzliches Werkzeug mitnehmen.
- Oft haben Sie sogar Dosenöffner, Korkenzieher und Zahnstocher dabei, so dass Sie für ein spontanes Picknick gewappnet sind.
Nachteile- Multifunktionswerkzeuge gibt es normalerweise nur als Zweihand- und nicht als Einhand-Messer.
- Diese Messer kosten je nach Ausführung eher mehr.
Taschenmesser mit zusätzlichen Werkzeugen bieten sich an, wenn Sie möglichst wenig transportieren, aber dennoch in jeder Situation gut ausgestattet sein möchten, zum Beispiel beim Campen oder einem Wanderausflug. Die Auswahl an Zubehörteilen ist groß. Die häufigsten Extras sind:
- Zweites kleines Messer
- Schere
- Schraubendreher
- Schraubenzieher
- Drahtschneider
- Stech-, Bohr- und Nähahle
- Zange
- Säge
- Mehrzweckhaken
- Pinzette
- Feile
- Lineal
- Zahnstocher
- Korkenzieher
Diese Liste könnte man durchaus noch fortsetzen. Manche Mehrzweckmesser haben mehr als 30 Extra-Funktionen. Dazu können Kugelschreiber, Fischentschupper, Angellöser, Metallfeile, Metallsäge und mehr zählen.
Tipp: Je mehr Funktionen so ein Messer hat, desto teurer ist es normalerweise auch. Die Versuchung ist zwar groß, ein Klappmesser mit vielen Extras zu wählen. Überlegen Sie aber gut, welche Sie wirklich benötigen. Je nach Bedarf reichen normalerweise Messer mit maximal zehn Zubehörteilen aus.
Ein ganz spezieller Fall ist das Schweizer Taschenmesser, dass mittlerweile regelrecht zum Kultobjekt avanciert ist. Das Schweizer Taschenmesser ist sicher das bekannteste unter den Multi-Tool-Klappmessern.
Das Messer mit dem roten Griff und dem Schweizer Kreuz ist eines der beliebtesten Zweihandmesser und mittlerweile in etlichen Größen und Ausführungen erhältlich.
Ursprünglich wurde dieses Messer 1891 von der Schweizer Armee für ihre Soldaten entwickelt. Wegen mangelnder Produktionskapazitäten wurde das Messer aber in Deutschland produziert. Erst 1891 übernahm das Schweizer Unternehmen Karl Elsener die Produktion. Die Firma heißt heute Victorinox AG und ist eine der bekanntesten Klapp- und Mehrzweckmesserproduzenten.
3.2. Die Größe spielt auch eine Rolle für den Gesetzgeber

Gesamtlänge und Klingenlänge spielen gesetzlich eine Rolle.
Bei der Größe eines Taschenmessers muss man zwischen der Gesamtlänge, der Klingenlänge und der Länge im geschlossenen Zustand unterscheiden. Die Größe wird in Zentimetern angegeben.
Wichtig ist zum einen die Größe in eingeklapptem Zustand. Sie ist wichtig für den Transport. Kleine Klappmesser haben meistens nur eine Länge zwischen fünf und sieben Zentimetern.
Sie haben oft einen Schlüsselring, so dass sie am Schlüsselbund getragen werden können. Mittelgroße Messer sind etwa zehn Zentimeter lang und passen in die Hosentasche. Größere Modelle, darunter viele Jagdmesser, werden eher im Rucksack oder in anderen Taschen transportiert.
Die Klingenlänge spielt dagegen eine Rolle, wenn es darum geht, ob Sie das Messer überhaupt mit sich führen dürfen. Abgesehen von einem Kochmesser oder Brotmesser, könnte es sich bei einem Messer ja schließlich, wenigstens theoretisch, auch immer um eine Waffe handeln. So sieht das jedenfalls das deutsche Waffengesetz.
Ist die Klinge Ihres Klappmesser höchsten 8,5 Zentimeter lang, ist das Klappmesser legal. Kochmesser oder Brotmesser dürfen übrigens bis zu 12 Zentimeter lang sein. Rein rechtlich werden diese Messer nicht als Waffe angesehen.
Beachten Sie deshalb, wenn Sie ein Victorinox Taschenmesser, ein Herbertz Taschenmesser, ein Klappmesser Doppler, ein Laguiole Taschenmesser, ein Gerber Bear Grylls oder ein Taschenmesser von Böker kaufen, immer auch die Klingenlänge.
3.3. Material von Klinge und Griff – robust und wetterbeständig
Klappmesser sind keine neue Erfindung
Schon im fünften Jh. v Chr. nutzten die Menschen, Funden zufolge, Klappmesser. Auch in der Zeit der Römer gab es Taschenmesser. Diese hatten sogar schon mehrere Funktionen, zum Beispiel ausklappbares Essbesteck.
Die meisten Messerklingen werden aus Stahl gefertigt. Das ist ein pflegeleichtes und robustes Material. Manchmal handelt es sich sogar um rostfreien Stahl.
Das ist bei Aktivitäten im Freien besonders gut, bei denen das Messer auch mal Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Stahl hat außerdem den Vorteil, dass man ihn gut nachschärfen kann.
Besonders gut zum Schleifen eignet sich Stahl mit den Bezeichnungen C75 (Federstahl), 105W1 (unlegierter Kohlenstoffstahl) oder 1.2235 (Kohlenstoffstahl).
Viele Klingen sind einschneidig geschliffen, entweder wellig oder glatt. Glatte Klingen haben den Vorteil, dass sie leichter zu schleifen sind. Mit solchen Klingen können Sie sehr gut glatte Materialien schneiden.
Klingen mit Wellenschliff sind gut geeignet um faserige Materialien zu schneiden, zum Beispiel Seile oder Paketbänder. Sie bleiben auch länger scharf als glatte Klingen. Wenn Sie allerdings einmal abgenutzt sind, ist es schwerer, sie zu schärfen.
Beim Griff kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Beliebt ist Kunststoff, da es sich um ein witterungsbeständiges, robustes und leicht zu reinigendes Material handelt. Ein Klappmesser mit Holzgriff sieht zwar toll aus, allerdings verträgt Holz Feuchtigkeit nicht so gut. Auch Edelstahl wird gerne verwendet. Dieses Material ist rostfrei und unempfindlich.
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