- Brennpaste ist eine recht zähflüssige Masse, die aus Calciumacetat und Ethanol besteht. Anwendung findet sie u.a. beim Grillen oder wenn “Fondue” auf dem Speiseplan steht.
- Anders als Brennspiritus kann Brennpaste nicht sofort auslaufen, falls das Gefäß einmal umfällt. Sie wird deswegen als sicherer eingestuft. Aufgrund der geringen Brandgefahr bezeichnet man sie auch als “Sicherheitsbrennpaste”.
- Achten Sie beim Kauf vor allem auf die Brenndauer: 100 Gramm der Paste brennen im Schnitt etwa 75 Minuten.
Sommerzeit ist Grillzeit: Endlich wieder im Garten sitzen, die Wärme genießen und dabei ein saftiges Steak verdrücken. Wer davon den ganzen Winter träumt, der ist hierzulande nicht alleine. Laut einer Umfrage der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA) gab es im Jahr 2016 rund 20 Millionen Deutsche, die mindestens einmal im Monat grillten.
Damit das Feuer schneller in Gang kommt (die Würstchen also früher fertig werden…), greifen viele BBQ-Begeisterte auf Brennpaste zurück. Diese eignet sich vor allem dann als Grillanzünder, wenn es flink gehen muss. Aber nicht nur im Garten kommt sie zum Einsatz: Auch in der Gastronomie wird Brennpaste genutzt, um Buffets warmzuhalten. Im Outdoor- und Militärbereich dient sie der Anheizung von Notkochern.
Egal, aus welchem Grund Sie auf der Suche nach der besten Brennpaste sind: In unserem Brennpasten-Vergleich 2020 / 2021 erfahren Sie, worauf es beim Kauf ankommt. Außerdem erklären wir Ihnen, welche Vorteile die gallertartige Masse zu bieten hat und wie Sie sie auch selbst herstellen können.
1. Wann kommt Brennpaste zum Einsatz?
… Chafing-Was?
Als Chafing-Dish (frz. “chauffer” = erhitzen, engl. “dish” = Geschirr) bezeichnet man ein Behältnis aus Edelstahl, das vor allem im Rahmen von Buffets zum Einsatz kommt, um Speisen warmzuhalten. Der Speisebehälter steht auf einer Art Gestell, darunter liegt eine Heizvorrichtung. Die Wärme wird entweder elektrisch erzeugt – oder mithilfe von Brennpaste für Chafing-Dishes.
Brennpaste bzw. Brenngel besteht zum Großteil aus Brennspiritus (Ethanol) – durch Zugabe von Calciumacetat entsteht eine zähflüssige, gallertartige Masse. Diese kommt vor allem im gastronomischen Bereich zum Einsatz, z.B. als Wärmequelle für sogenannte “Chafing-Dishes” oder Rechauds.
Doch auch als Grillanzünder erfreut sich Brennpaste steigender Beliebtheit: Da sie geruchsneutral verbrennt, nimmt sie keinerlei Einfluss auf den Geschmack von Würstchen, Schaschlikspießen und Co. Beim Grillen mit Brenngel sollten Sie allerdings darauf achten, dass Sie die Paste auf große Holzkohlestücke auftragen – Kohlenstaub lässt sich mit Brennpaste nur schwer entzünden.
Im militärischen Bereich und beim Camping werden Dosen mit Brennpaste auch als portable Kocher genutzt. Ein weiterer Einsatzbereich sind Holzöfen: Brennpaste gilt deswegen auch als nützliches Kaminzubehör.
Der größte Vorteil von Brennpaste gegenüber anderen Anzündern? Im Gegensatz zu Brennspiritus handelt es sich um eine zähe Masse, die sich nicht verlaufen bzw. verflüchtigen kann. Im Ernstfall ist die Brandgefahr also geringer. Brennpaste wird deshalb auch als “Sicherheitspaste” oder “Sicherheitsbrennpaste” bezeichnet.
Achtung: Bei der Entzündung der Grillpaste sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen und auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand achten. Behalten Sie auch Ihre Kinder im Auge – diese sollten niemals Zugang zu der leicht entzündlichen Substanz haben. Die Brennpaste also stets so aufbewahren, dass sie für Kinder nicht erreichbar ist!
2. Welche Grillanzünder-Typen gibt es?
Neben der Verwendung chemischer Grillanzünder wie Brennpaste oder Brennspiritus gibt es auch andere Möglichkeiten, den Grill anzuheizen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die drei wichtigsten Arten von Grillanzündern vor:
Kategorie | Eigenschaften |
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Anzündkamin
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Elektrische Grillanzünder
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Chemische Grillanzünder
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3. Kaufberatung für Brennpaste: Darauf sollten Sie achten!
Wenn Sie Brennpaste kaufen möchten, gibt es ein paar Dinge, die Sie beachten sollten. Neben der Menge und dem Preis spielt auch die Brenndauer der Brennpaste eine Rolle.
3.1. Menge bzw. Stückzahl

Je nach Verwendungszweck gibt es Brennpaste in Dosen in unterschiedlichen Größen. Üblich sind Dosen mit 80 Gramm und Dosen mit 200 Gramm Brenngel.
Die 80-Gramm-Dosen werden in der Regel für Fondue genutzt. Sie passen genau in die gängigen Brennpastenbehälter. 200-Gramm-Dosen kommen in der Gastronomie zum Einsatz. Sie können in der Regel sofort entzündet werden, ohne dass man sie vorher in einem speziellen Behälter platzieren muss.
Da Sicherheitspaste oft in großen Mengen verkauft wird und dann eher für den gewerblichen als den privaten Bereich gedacht ist, sollten Sie beim Kauf auch unbedingt auf die angegebene Stückzahl achten.
Übrigens: Es gibt Brennpaste auch in Flaschen. Diese fassen meist etwa einen Liter.
3.2. Preis
Um einen guten Überblick zu erhalten, wie teuer ein Brenngel im Vergleich zu vergleichbaren Gelen ist, können Sie den Preis pro 100 Gramm berechnen.
Je nach Marke bzw. Hersteller liegt dieser zwischen 30 Cent und zwei Euro. Die Unterschiede sind also mitunter groß, obwohl Brennpaste insgesamt eher günstig ist.
3.3. Brenndauer

Die Brenndauer der Brennpaste spielt eine entscheidende Rolle – schließlich kann sich ein gemütlicher Fondue-Abend auch mal über mehrere Stunden ziehen.
Die durchschnittliche Brenndauer beträgt für 100 Gramm Brennpaste etwa 75 Minuten. Vereinzelt werden Sie auch Gele finden, die länger brennen können. Diese sind dann in der Regel auch etwas teurer.
Überlegen Sie sich also vorher, wie lang Sie die Flamme benötigen und decken Sie sich entsprechend mit ausreichend Brennpaste ein.
3.4. Wiederverschließbarkeit

Wer die Brennpaste im Trekkingrucksack mit sich führt, der sollte darauf achten, dass sich die Dose nach Gebrauch wieder ordentlich verschließen lässt.
Das trifft in erster Linie dann zu, wenn es sich um 200-Gramm-Dosen handelt. 80-Gramm-Dosen werden für gewöhnlich nicht wiederverwendet – der Inhalt ist so portioniert, dass er genau für einen Fondue-Durchgang reicht.
3.5. Geruchsneutralität
Brenngele gelten zwar generell als relativ geruchsarm (insbesondere im Vergleich zu anderen Anzündern) – trotzdem empfinden einige Personen den Geruch als unangenehm.
Achten Sie in diesem Fall darauf, ob eine Paste als besonders “geruchsarm” oder “geruchsneutral” bezeichnet wird. In der Regel können Sie dann davon ausgehen, dass die Geruchsentwicklung so reduziert ist, dass einem gemütlichen Grill- oder Fondue-Abend nichts mehr im Wege steht.
4. Brennpaste selber machen – geht das?

Ja, das geht! Und wir verraten Ihnen auch wie. Bedenken Sie nur, dass Brennpaste günstig in jedem Baumarkt – und mitunter auch im Supermarkt – erworben werden kann und damit in der Regel leichter zugänglich ist als die einzelnen Zutaten.
Sollten Sie dennoch an Calciumacetat gelangen und Brennspiritus vorrätig haben, dann können Sie Brennpaste herstellen, indem Sie wie folgt vorgehen:
- Vermischen Sie etwa sechs Gramm Calciumacetat mit 20 Millilitern Wasser bis eine gesättigte Lösung entsteht – am besten nutzen Sie hierfür eine Porzellanschale.
- Fügen Sie dann 100 Milliliter Brennspiritus hinzu.
- Im Ethanol-Wasser-Gemisch kristallisiert das Calciumacetat, in den dadurch entstehenden Aushöhlungen kann sich das Ethanol ansammeln.
- Sobald sich eine zähflüssige Masse gebildet hat, ist Ihre Brennpaste einsatzbereit.
5. Fragen und Antworten zum Thema Brennpaste
5.1. Wie kann ich Brennpaste entsorgen?
Vollständig abgebrannte Dosen können Sie im Restmüll entsorgen. Sollte eine Dose doch noch Reste des Gels enthalten, empfehlen wir Ihnen, diese vor der Entsorgung komplett abzubrennen, um eine Feuergefahr auszuschließen.
Achtung: Aus Sicherheitsgründen raten wir Ihnen, das Brenngel nur unter Aufsicht abbrennen zu lassen.
5.2. Wie kann man Brennpaste Löschen?
Brennpaste sollte unter keinen Umständen mit Wasser gelöscht werden. Sie können die Dose entweder vollständig abbrennen lassen oder Sie löschen das Feuer durch Ersticken. Die meisten Rechauds verfügen über eine eigens dafür vorgesehene Vorrichtung, mit der das Gel in Windeseile erstickt werden kann.
5.3. Gibt es Eine Alternative zu Brennpaste?

Das kommt darauf an, zu welchem Zweck Sie die Sicherheitspaste nutzen möchten.
Wenn Sie die Brennpaste als Grillanzünder nutzen möchten, lautet die Antwort “Ja”. Zum Anheizen Ihres Grills kommen neben Brennpaste auch weitere Anzünder in Frage, die wir Ihnen weiter oben bereits ausführlicher vorgestellt haben. Sie haben die Wahl zwischen chemischen und elektrischen Grillanzündern oder können statt zur Brennpaste zum Anzündkamin greifen.
Wenn Sie die Sicherheitsbrennpaste für Fondue benutzen möchten, ist Brennspiritus die am meisten genutzte Alternative. Generell ist Sicherheitspaste aber zu bevorzugen, da sie nicht auslaufen kann – das Risiko eines Brands ist also geringer.
Tipp: Überprüfen Sie genau, welche Angaben in der Bedienungsanleitung Ihres Fondues gemacht werden. Einige Vorrichtungen sind ausschließlich für die Verwendung von Brennspiritus geeignet, andere sollten nur mit Brennpaste betrieben werden.
5.4. Hat die Stiftung Warentest einen Brennpasten-Test durchgeführt?
Zwar hat die Stiftung Warentest keinen expliziten Brennpasten-Test durchgeführt, im Jahr 2013 wurden aber Grillanzünder genauer unter die Lupe genommen – darunter auch zwei Brenngele.
Das “Grillanzündgel” der Firma Flamax und die “Anzündcreme” aus dem Hause Flash schnitten jeweils mit “befriedigend” (2,7) ab. Um einen echten “Brennpasten-Testsieger” ausmachen zu können, müssten weitere Gele geprüft werden.
Bildnachweise: AVN Photo Lab/Shutterstock, naito29/Shutterstock, Yuliya Yesina/Shutterstock, Oksana Shufrych/Shutterstock (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
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