Das Urlaubsziel, Ihre gewünschte Reisezeit und das Klima vor Ort entscheiden, aus welchem Material Ihr Igluzelt gefertigt sein soll und auf welche Form der Beschichtung Sie achten sollten.
3.1. Außenmaterial: Polyester
Polyester wird häufig als Außenzelt-Material verwendet, denn es ist mit 70 bis 80 Gramm pro Quadratmeter sehr leicht. Es reißt und scheuert nicht und dehnt sich auch bei Nässe nicht aus. Diese Vor- und Nachteile bringt das Material mit sich:
Vorteile- trocknet schnell
- ist reißfest
- ist leicht und pflegeleicht
- ist günstig in der Anschaffung
Nachteile- anfällig für UV-Licht
- übertragt Wind als Raschelgeräusche
- Innenraum heizt sich schnell auf
3.2. Außenmaterial: Baumwolle
Baumwolle sorgt in der Kleidung für ein angenehmes Wohlfühlgefühl – und dasselbe Gefühl vermittelt auch ein Baumwollzelt. Im Sommer sorgt es für ein angenehm kühles Klima. Wird es kälter, wirkt die Außenhülle aus Baumwolle als Wärmespeicher. Trifft Regen auf Baumwolle, dehnt sich das Material aus. Dann ist im Innenraum Vorsicht geboten:
Wer ans nasse Außenzelt kommt, lädt das Regenwasser förmlich in den Innenraum ein. Eine Alternative ist die Sonderform eines Baumwollmischgewebes, das synthetisches Gewebe aufnimmt und damit verhindert, dass Regenwasser durchsickert.
3.3. Vor- und Nachteile von Igluzelten aus Baumwolle:
Vorteile- sorgt für angenehmes Klima
- reagiert auf Wetterbedingungen
- ist reißfest
- ist UV-beständig
Nachteile- lange Trocknungszeit
- teuer in der Anschaffung
- vergleichsweise schwer
3.4. Außenmaterial: Nylon
Nylon läuft als Außenmaterial Polyester den Rang ab. Nylon ist noch leichter und wiegt nur etwa 60 bis 70 Gramm pro Quadratmeter. Der Nachteil des Materials zeigt sich bei Regen: Nylon dehnt sich aus und muss nachgespannt werden. Ähnlich wie bei der Baumwoll-Variante gibt es eine Alternative mit einer speziellen Beschichtung.
Vorteile- leichteste Zeltvariante
- reiß- und scheuerfest
Nachteile- kostenintensiv in der Anschaffung
- dehnt sich bei Regen
3.5. Beschichtungsmöglichkeiten: PU-Masse oder Silikon?
Ein Zelt, das mit PU-Masse beschichtet wird, büßt seine UV-Beschichtung ein. Die Beschichtung macht das Zelt zudem schwerer. Allerdings gilt die Beschichtung mit PU-Masse als günstigere Variante als mit Silikon. Silikon ist hingegen leicht, UV-beständig und reißfest.
» Mehr Informationen 3.6. Gut gewappnet für Regenwetter: die Wassersäule
Das sagen die Werte der Wassersäule aus
Die Werte der Wassersäule werden in Millimetern angegeben: Eine Wassersäule von 1.500 Millimetern heißt, dass ab über 1.500 Millimetern Wasser auf dem Zelt der Druck so hoch wird, dass das Obermaterial das Wasser durchlässt.
Die Wassersäule ist eine via DIN-Norm regulierte Angabe. Alles ab 1.500 Millimeter gilt laut dieser DIN-Norm als „wasserdicht“. Experten raten, nicht nur auf diese Maßangabe zu achten, sondern vor allem einen Blick auf die Nähte zu werfen: Nur wenn diese gut verarbeitet sind, nützt die Wassersäule mit 1.500 Millimetern auch in der Praxis etwas.
Auch die Wassersäule des Bodens kann entscheidend sein, wenn lediglich ein Platz inmitten einer Pfütze zur Verfügung steht. Möglich sind hier Werte bis zu 10.000 Millimetern. Ein Vergleich zeigt, dass günstige Igluzelte meist eine Wassersäule von 2.000 Millimeter ausweisen, teure Zelte hingegen zwischen 3.000 und 4.000 Millimetern liegen.
Trekkingzelte haben übrigens die geringste Wassersäule mit 1.500 bis 2.000 Millimeter. Hier ist das leichte Gewicht wichtiger als der Schutz vor Regen.
Helfen Sie anderen Lesern von heimwerker.de und hinterlassen Sie den ersten Kommentar zum Thema Igluzelt Vergleich 2023.