Case Modding Anleitung - PC-Lüfter leiser machen mit diesen 7 Tipps
- Im ersten Teil dieses Beitrags erfahren Sie, wie Sie mit einfachen und quasi kostenlosen Maßnahmen eine wesentliche Geräuschminderung in Ihrem PC bewirken können.
- Alles beginnt mit dem Abwerfen unnötigen Balastes sowohl bei der Software als auch bei der Hardware und beim Schmutz im Gehäuse. Die Luftströmung wird richtig geführt und Hindernisse aus dem Weg geräumt. Für die Festplattenentkopplung gibt es kreative Spartipps.
- Im zweiten Teil geht es um Case Moddin. Dabei werden dann durchaus Investitionen vorgeschlagen, die ebenfalls zu weniger Geräuschentwicklung beitragen können. Neben funktionalen Verbesserungen geht es beim Case Modding aber auch um ein tolles Aussehen des PCs – von der ganz persönlichen Gestaltung bis zur effektvollen Beleuchtung.
Gute Komponenten finden
Wer seinen PC optimieren möchte, braucht gelegentlich neue Komponenten. Schauen Sie sich unsere Tests & Vergleiche zu PC-Gehäusen und Externen Festplatten an und finden Sie die richtige Komponenten, um Ihren PC-Lüfter leiser zu machen.
Viele PC-Lüfter und Festplatten erzeugen eine störende Geräuschkulisse. Die Ursache liegt in der hohen Rechenleistung der PCs.
Große Rechenleistung bedeutet jedoch auch viel Abwärme, die durch viele Öffnungen aus dem Gehäuse geführt werden muss. Dadurch gelangen die Geräusche des CPU-Lüfters und der Festplatte ungehindert nach außen.
Mit ein paar Kniffen und etwas investierter Zeit, lässt sich das Betriebsgeräusch so mancher Computer deutlich zu reduzieren – vieles ohne neue Teile.
Wir zeigen Ihnen neben der Geräuschdämpfung auch technische Verbesserungen bei Kühlung und Lüftung sowie in der Bedienbarkeit auf.
All dies gehört auch zum Spektrum des Case Moddings. Im zweiten Teil finden Sie ein paar Anregungen für Ihren heimischen PC.
1. Anleitung: PC-Lüfter leiser machen – 7 Tipps
1.1. Tipp 1: PC und Festplatte bereinigen

Datenträgerbereinigung schont die Ressourcen.
Ehe wir uns zwecks leiser machen des PC-Lüfters der Hardware des Computers annehmen, ist es wichtig, ihm etwas Arbeit abzunehmen.
Je länger er genutzt wird, um so mehr Software und unnütze Dateien sammeln sich auf der Festplatte an.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen wandern – das macht Spaß und fordert Ihnen nicht viel Leistung ab. Im Gepäck haben Sie nur das, was Sie tatsächlich brauchen.
Jedes nicht benötigte Stück im Rucksack macht es Ihnen schwerer und aus dem Spaß wird Arbeit, die Sie ins Schwitzen bringt.
Gleiches gilt für unseren PC. Mit jeder installierten Software muss er mehr arbeiten und produziert Arbeitsgeräusche, sowie Wärme.
Selbst eine volle Festplatte sorgt dafür, dass sich der Lesekopf über die gesamte Festplatte bewegen muss, um die benötigten Daten zu lesen. Je weniger Daten gespeichert sind, desto geringer ist der Arbeitsaufwand diese zu lesen.
Beginnen Sie Ihre Arbeit daher mit dem Aufräumen der Festplatte und entfernen Sie nicht benötigte Software, um den PC-Lüfter leiser zu machen.
Eine anschließende automatische Bereinigung und Defragmentierung der Festplatte schließt die Arbeit ab. Beide Funktionen sind mit einem Rechtsklick auf den Datenträger unter „Eigenschaften“ zu finden.
Wer es sich zutraut, sichert aller wichtigen Daten und installiert das Betriebssystem neu. Damit kann man sich sicher sein, dass keine überflüssigen Programme mehr installiert sind. Anschließend muss überlegt werden, welche Software tatsächlich benötigt wird und installiert werden muss.
Entscheidend ist ebenso, wie oft ein Programm genutzt wird. Viele Programme besitzen eine sogenannte „Schnellstartfunktion“, die Daten vorlädt, um das Programm bei Bedarf schneller zu starten.
In vielen Fällen lässt sich das deaktivieren, was den Start des Rechners beschleunigt und ihn erst dann arbeiten lässt, wenn die Software tatsächlich benötigt wird.
1.2. Tipp 2: PC reinigen und für Frischluft sorgen

Ohne Kabel ist eine gute Reinigung möglich.
Kommen wir wieder zum Wandern zurück. Würden Sie sich, wenn sie Luft zum Atmen brauchen, die Atemwege mit Staub oder Schmutz verstopfen? Sicher nicht.
Gleiches gilt für unseren Rechner. Fakt ist, dass er Wärme produziert, die abgeführt werden muss.
Jede Verunreinigung auf Kühlkörpern oder Lüftungsöffnungen sorgt dafür, dass die entstehende Wärme schlecht abgeführt werden kann.
Demzufolge müssen Lüfter mehr arbeiten und verursachen höhere Geräusche.
Ohne Kabel ist eine gute Reinigung möglich.
Tipps zur richtigen Reinigung finden Sie unter: PC reinigen und Wollmäuse entfernen
Da es bei weiteren Arbeiten nötig ist, die Kabel neu zu verlegen, um den PC leiser zu machen, können diese bereits bei der Reinigung entfernt werden. Das erleichtert den Vorgang und alle Stellen im PC-Gehäuse können gut erreicht werden.
Um später alles wieder ordnungsgemäß anschließen zu können, sehen Sie sich jeden Anschluss genau an und notieren Sie sich sicherheitshalber die Anschlüsse vom Motherboard. Hilfreich können auch Fotos sein, die schnell mit dem Smartphone gemacht sind.
Doch keine Angst – so viele Verbindungskabel sind es nicht und sie passen größtenteils auch nur an die richtigen Anschlüsse. Komplizierter sind lediglich die kleinen Pins, die zur Front des Gehäuses führen und LEDs, USB-Anschlüsse oder den Einschalter bedienen.
Diese verfügen nur selten über einen Systemstecker, der alle Verbindungen kombiniert. Häufig sind es nur einzelne Steckverbindungen, die ihren Platz auf dem Motherboard finden müssen. Gerade hier sind Fotos sehr hilfreich.
Tipp: Sitzen alle Pins nebeneinander, können die einzelnen Stecker auch mit etwas Klebeband umwickelt und so als Ganzes fixiert werden. Das erleichtert später die Wiederauffindung der Steckpositionen.
1.3. Tipp 3: Der richtige Luftzug im PC-Gehäuse ist enorm wichtig!

Optimale Luftströmung im PC-Gehäuse.
Wie eingangs beschrieben, besitzen viele Computer rundherum Lüftungslöcher und bieten so Platz für etliche Lüfter.
Zwar gewährleistet das eine gute mögliche Luftzuführ, doch nicht immer ist das erforderlich oder auch nützlich.
Warme Luft strömt bekanntlich nach oben und so ist es nicht verwunderlich, dass die Netzteile eines Computers häufig oben sitzen und die Luft aus dem PC-Gehäuse nach hinten absaugen.
Um eine möglichst große Luftdurchströmung zum leiser machen des PC-Lüfters im Gehäuse zu gewährleisten, sollte die Frischluftzufuhr möglichst entgegengesetzt vorne unten ermöglicht werden.
Das ist in den meisten Fällen durch Lüftungslöcher und die Möglichkeit einen zusätzlichen Lüfter einzubauen gewährleistet.
Zusätzliche Lüfteröffnungen im Gehäuse können diesen diagonalen Luftstrom jedoch beeinflussen. Zwar lassen sie mehr Luft in das Gehäuse, sodass ein guter Temperaturausgleich gewährleistet ist, jedoch gelangen die Geräusche ebenso leicht nach außen.
Mit einem optimierten Luftdurchzug im Rechner, lässt sich in vielen Fällen dieselbe Kühlleistung bei deutlich weniger Öffnungen im Rechner erreichen. Weniger Öffnungen bedeuten eine geringer Lärmbelästigung.
Die roten Pfeile im Bild zeigen, wo die Luft in das Gehäuse gelangt, wie sie durch das Gehäuse strömt, um dann oben vom Netzteil abgesaugt zu werden. So wird gleichfalls die Lüftung des PC-Gehäuses mit der Kühlung des Netzteiles kombiniert.
1.4. Tipp 4: Nicht hilfreiche Lüftungslöcher im Gehäuse verschließen

Ungewollten Luftzug verhindern.
Im oberen Bild ist erkennbar, wie die Luft diagonal durch das Gehäuse gesaugt wird.
Sind jedoch weitere Lüftungslöcher vorhanden, gelangt auch durch diese Frischluft in das Gehäuse, was mitunter suboptimal sein kann.
Die Lüftungslöcher in der Rückwand sorgen beispielsweise dafür, dass die dort eingesaugte Luft sofort durch das Netzteil entweicht.
Die Lufttemperatur im Gehäuse selbst, wird dabei deutlich geringer beeinflusst.
So lange es sich um einen reinen Büro- oder Internetrechner handelt, dem keine enorm großen Rechenleistung abverlangt werden oder der eine große Grafikkarte für anspruchsvolle Spiele besitzt, können solche zusätzlichen Lüftungslöcher verschlossen werden.
Mit einer größeren Grafikkarte, die mehr Wärme abgibt, kann es dagegen sogar erforderlich sein, die Lüftungslöcher nicht nur offen zu lassen, sondern sogar weitere Gehäuselüfter einzusetzen.
Es sollte daher bei solchen Arbeiten stets die Temperatur im Gehäuse beobachtet werden. Alle halbwegs modernen Rechner besitzen eine Funktion der Temperaturüberwachung, welche im Bedarfsfall den Computer auch abschaltet.
Doch nicht immer kann die Temperatur auch eingesehen und beobachtet werden. Hierbei können kleine Tools hilfreich sein, die im Netz umfangreich zu finden sind.
Tipp: Nutzen Sie ein Tool zur Temperaturüberwachung im PC-Gehäuse, um Veränderungen nach Umbauarbeiten zu beobachten.
1.5. Tipp 5: Kabel ordentlich verlegen, um den Luftzug nicht zu behindern

Aufgeräumt ist eine gute Lüftung möglich.
Nachdem der PC gründlich gereinigt wurde und überflüssige Öffnungen verschlossen sind, können alle Leitungen wieder angeschlossen werden.
Hierbei ist zu beachten, dass der gewünschte diagonale Luftzug nicht behindert wird.
Wir möchten unseren PC leiser machen und dazu gehört, mit so wenig Lüfterbewegung wie möglich für eine optimale Kühlung zu sorgen.
Ebenso sollten ungenutzte Laufwerke entfernt werden. Überlegen Sie daher gut, welche Laufwerke Sie wirklich noch nutzen.
In vielen älteren Rechnern befinden zwei Laufwerke, da häufig ein DVD-Laufwerk oder CD-Brenner nachgerüstet wurde. Sind die wirklich nötig?
Im Zeitalter von USB-Sticks und externen Laufwerken werden kaum noch CDs gebrannt. Besitzt der Computer ein DVD-Laufwerk, so ist das in fast allen Fällen absolut ausreichend.
Weniger Laufwerke schaffen nicht nur Platz, sie verursachen auch keine Geräusche und senken den Stromverbrauch. Das hat zur Folge, dass das Netzteil weniger belastet wird, weniger Wärme verursacht und weniger gekühlt werden muss.
Da viele Netzteile mit einer Temperatursteuerung versehen sind, die die Lüfterdrehzahl reguliert, macht auch das unseren PC leiser. Gerade in älteren PCs sind jedoch noch die flachen und breiten IDE-Kabel verbaut.
Werden hiermit die Laufwerke verbunden, liegt die breite Fläche des Kabels genau im Luftstrom und behindert diesen ungemein. Dem kann abgeholfen werden, denn die IDE-Kabel lassen sich trotz ihrer flachen Form sehr gut unterbringen.
1.6. Tipp 6: IDE-Kabel lassen sich gut falten und an den Rand legen!

Das breite IDE-Kabel behindert eine gute Lüftung.
Gerne werden hier kurze Kabel genutzt, um so wenig Platz, wie möglich zu verwenden, diese lassen sich jedoch nur schwer sinnvoll und nicht störend verlegen. Ein längeres Kabel ist daher nicht unbedingt verkehrt.
Sinnvoll ist es ebenso, für Festplatte und CD- oder DVD-Laufwerk je ein eigenes Kabel zu verwenden.
Werden beide Laufwerke über ein Kabel am Board angeschlossen, lässt es sich zwischen den Laufwerken kaum so verlegen, dass es den Luftzug nicht behindert.
IDE-Flachkabel wirken auf den ersten Blick sehr breit und unhandlich. Dennoch lassen auch sie sich gut „verstecken“.
Mit der richtigen Falttechnik können IDE-Kabel seitlich weggeführt und direkt an der Seitenwand oder gar leicht unter dem Bord verlegt werden. So können sie sehr gut aus dem Luftzug genommen werden.
Wer Sata-Laufwerke und Sata-Kabel nutzt, kann sich diesen Aufwand sparen, da diese Kabel bereits deutlich dünner und damit kaum hinderlich sind.

Sinnvoll verlegtes IDE-Kabel.
Sind die Datenkabel verlegt, werden alle Laufwerke und das Bord wieder mit Strom versorgt.
Begonnen wird hierbei mit der Laufwerksversorgung, da die Anschlusskabel meist länger sind und sich gut verstecken lassen.
Trudeln Sie hierfür die einzelnen Stränge vom Netzteil etwas auf und entscheiden, welche Stränge sich sinnvoll nutzen lassen.
Meist reicht ein Strang aus, da die Anzahl der benötigten Laufwerke geringer ist, Netzteile aber jeden möglichen Bedarf abdecken sollen.
Verbinden Sie das unterste Laufwerk mit dem letzten Stecker des Kabelstrangs und führen Sie es gerade nach oben, um die weiteren Laufwerke anzuschließen.
Die überflüssige Länge – zwischen dem letzten Laufwerk und dem Netzteil – kann mit einem Kabelbinder gebündelt oder durch eine Öffnung hinter die Seitenwand gezogen werden.
Tipp: Achten Sie jedoch darauf, dass das Kabel so locker sitzt, dass es nicht an scharfen Kanten beschädigt werden kann.
Gleiches erfolgt mit überflüssigen Kabelsträngen. Da diese meist zu dick sind, um hinter der Seitenwand Platz zu finden, können diese nur gebündelt und mit einem Kabelbinder gesichert werden.
Das Kabelpaket kann jedoch gut mit einem weiteren Kabelbinder an der Seitenwand befestigt und somit in Position gehalten werden.
Auch die kleinen Kabel, die die LEDs, USB-Anschlüsse und den Einschalter der Front versorgen, sollten gebündelt werden. So ist der Kabelstrang dünner und behindert den Luftzug nicht. Als letztes wird das Bord mit dem Netzteil verbunden, um den PC-Lüfter leiser zu machen.
Da dieser Kabelstrang sehr dick und meist auch sehr kurz ist, ist hier eine Verlegung am Rand selten möglich. Es bleibt nur, den Kabelstrang zu bündeln und damit für einen geringeren Luftwiderstand zu sorgen.
1.7. Tipp 7: Festplatte vom Gehäuse entkoppeln und den PC deutlich leiser machen

Kabel hinter der Seitenwand verstecken und fixieren.
Neben den Lüftern verursacht vor allem die Festplatte für eine enorme Geräuschkulisse.
Bei jeder Arbeit muss sie lesen und schreiben und das Rattern des Lesekopfes überträgt sich auf das Metallgehäuse.
Die Festplatte selber ist hierbei nicht das Übel – deutlich lauter sind die Vibrationen durch Schwingungen des Gehäuses zu hören.
Die Festplatte muss vom Gehäuse entkoppelt werden!

Kabel bündeln, um Platz zu sparen.
Häufig werden hierfür Unterlegscheiben oder Distanzstücke aus Gummi genutzt.
Diese sind jedoch wenig hilfreich, da die Schraube noch immer die Festplatte mit dem Gehäuse verbindet.
Gummi ist zwar ein guter Vibrationsdämpfer, jedoch muss hierfür auch die Schraube getrennt werden.
Wird also Festplatte mit dem Gummi verschraubt und das Gummi separat mit dem Gehäuse, funktioniert eine Gummidämpfung.

Festplatte mit Haargummis entkoppeln.
Solche Entkopplungsaufnahmen für Festplatten (Festplattenentkoppler) gibt es in diversen Shops zu kaufen, sind jedoch selten günstig.
Wenn Sie Ihren PC kostengünstig oder gar kostenlos leiser machen möchten, ist Kreativität gefragt.
Geeignet sind alle Hilfsmittel, die die Festplatte flexibel aber sicher halten und verhindern, dass sie das Gehäuse berührt.
Das Beispielbild rechts zeigt die Verwendung von kleinen Winkelblechen aus einem Metallbaukasten und Haargummis.
Kreativität kennt hier keine Grenzen und soll dafür sorgen, den PC leiser zu machen. Nach dem Ausschöpfen solcher Möglichkeiten kann sich unsere „Höllenmaschine“ leicht in einen Silent-Pc verwandeln, der die Arbeit doch deutlich angenehmer gestaltet.
- Festplattenentkoppler auf Amazon ansehen »
2. Leiser PC: Case-Modding – auch für die Ohren

Der PC kann noch leiser werden.
Ein PC hat meist ein Metallgehäuse, das im Takt der Vibration von Festplatten und Lüftern als Resonanzkörper wirkt.
Ein großer Teil des Betriebsgeräusches kommt also allein von der schallverstärkenden Wirkung des Gehäuses.
Dem kann man mit sogenannten „Antidröhnmatten“ aus Bitumen entgegenwirken.
In jedem Baumarkt erhältlich, sind sie eigentlich für den KFZ-Bedarf gedacht.
Sie lassen sich aber auch ohne Probleme mit Heißluftfön und Cuttermesser an komplizierte Einbaulagen anpassen.
2.1. Leise Lüfter
In vielen Fertig-PCs aus dem Elektronik-Discounter sind zwar gute Komponenten für die Rechenleistung verbaut, an Lüftern und Gehäuse wird jedoch gespart. Eine ganze Menge an Lärm lässt sich allein schon durch den Austausch der Gehäuselüfter und des Netzteils erreichen.
Hochwertige schalloptimierte Gehäuselüfter können ihre Drehzahl der Innentemperatur und der Auslastung des PCs automatisch anpassen. Auch die einfachere Variante, die Einstellung der Drehzahl per Schalter am Lüfter, bringt Linderung: Die optimale Einstellung ist erreicht, wenn bei der stufenweisen Steigerung der Drehzahl die Innentemperatur im Gehäuse nicht mehr steigt.
2.2. Prozessorkühlung: Es muss nicht immer Luft sein

Ein leiser Rechner macht Kopfhörer überflüssig.
Der Vergleich zum Automobilbau zeigt: Luftkühlung mit Gebläsen ist zwar simpel und recht effektiv, aber auch sehr laut.
So ist ein moderner Mittelklassewagen deutlich leiser als ein VW Käfer aus Wirtschaftswundertagen.
Die Prozessorkühlung, bei leistungsstarken PCs auch die Kühlung des Grafikprozessors (GPU), ist einer der Hauptlärmfaktoren im Computergehäuse.
Kleine, billige Lüfter nerven hier mit hohen Drehzahlen und einem Geräusch, dass eher an eine böse Biene als an einen PC erinnert.
Ein Ausweg aus diesem Problem bieten passive Kühler: Diese leiten die Wärme über eine möglichst große Abstrahlfläche ab, sind stark verrippt und haben oft sogenannte „Heatpipes“, die zusätzlich Wärme in die Gehäuseluft ableiten.
Nachteilig ist bei diesen Kühlern vor allem der Preis und der Platzbedarf: Je besser die Kühlleistung, desto größer und teurer ist das Gerät. Bei kleinen Gehäusen ein echtes Argument.
Eine sinnvolle Kombination bietet die üblicherweise verwendete „Hybridlösung“: Ein verhältnismäßig großer Kühlkörper wird mit einem langsamer drehenden, großen Lüfter verbaut.
So wird auch bei geringen Lüfterdrehzahlen eine ausreichende Kühlung erreicht, das System ist darüber hinaus günstiger und deutlich platzsparender.
2.3. Leise Netzteile
Wie schon am Anfang erwähnt sind PCs heutzutage kleine Kraftwerke: Netzteile mit 800 Watt Leistungsaufnahme stellen keine Seltenheit mehr da. Damit der Spannungswandler ausreichend Luft bekommt, sind in den meisten Netzteilen großflächige oder mehrere kleine Lüfter eingebaut.
In jedem Fall versuchen Billighersteller an diesen zu sparen: Sind zu wenig Lüfter vorhanden, wird einfach die Drehzahl erhöht. Die Folge ist ein nervtötendes Brummen.
Mit dem Austausch des Netzteils gegen ein hochwertiges Modell mit einem gut gelagerten, langsam drehenden und großen Lüfter ist in Sachen Lärmreduktion meist schon viel gewonnen.
3. Plexiglas-PC: Case-Modding mit Plexiglas
Acrylglas ist für Case-Modder ein sehr begehrter Werkstoff: Das vergleichsweise leicht zu bearbeitende Material kann mit heimwerkerüblichen Werkzeugen bearbeitet und in Form gebracht werden. Darüber hinaus ist Acrylglas unter Hitzeeinwirkung verformbar (thermoplastisch).
3.1. Materialien und Werkzeuge
Art | Bedarf |
---|---|
Materialien |
|
Werkzeuge |
|
3.2. Schritt 1: Plexiglasgehäuse zusammenkleben

Vermäßte Gehäuseskizze.
Zunächst wird das Plexiglasgehäuse als Rahmen vormontiert. Legen Sie eine der Boden- oder Deckelplatten auf eine exakt ebene Fläche.
Kleben Sie dann die Vorder- und Rückseite mit dem Plexiglaskleber exakt bündig hinten und vorne auf die Kante.
Ein Helfer ist hier sinnvoll, alternativ können auch Gegenstände zum Abstützen der Seiten verwendet werden.
Unten links und rechts werden jetzt, mit einem Abstand von exakt 0,8 mm zum Rand, die beiden Plexiglasleisten für die Schraubenaufnahme (siehe Bild) verklebt.
Kleben Sie nun den Gehäusedeckel oben auf die Vorder- und Rückwand auf. Dann werden die beiden übrigen Leisten verklebt. Der Gehäuserahmen ist jetzt fertig und sollte über Nacht trocknen.
3.3. Schritt 2: Gehäuseseiten montieren
Um die Seitendeckel zu montieren, müssen Sie zunächst vier Löcher im Abstand von einem Zentimeter zur Rückwand und 0,5 cm zum Deckel in die vier Ecken der Plexiglasleisten bohren (siehe Bild unten). Dabei auf die Bohrtiefe achten: 10 mm sind ausreichend, benutzen Sie einen Anschlag.
Anschließend werden hier mit sanftem Druck und etwas Plexiglasklebstoff die Schraubhülsen eingesteckt. Diese müssen exakt bündig mit der Oberfläche der Leisten verklebt werden.
Anschließend können Sie die beiden Gehäusedeckel probeweise ansetzen und die Bohrlöcher für die Rändelschrauben markieren. Diese müssen dann absolut exakt gesetzt werden.
Gehen Sie also mit äußerster Ruhe und Präzision sowie einem langsam drehenden Akkubohrer und einem scharfen 8mm-Kunststoffbohrer vor.
Anschließend werden die Rändelschrauben mit einer Kunststoffunterlegscheibe geschützt ins Gehäuse eingeschraubt – der Plexiglaskubus für Ihren Rechner ist jetzt bereits fertig.
Wenn alles gerade sitzt und minimale Spaltmaße hat, können Sie die Arbeit am Plexiglas-PC nun fortsetzen.

Um die Seitendeckel zu montieren, müssen Sie zunächst vier Löcher im Abstand von einem Zentimeter zur Rückwand und 0,5 cm zum Deckel in die vier Ecken der Plexiglasleisten bohren.
3.4. Schritt 3. Mainboard-Tray und Laufwerkshalterungen einbauen

Ein sehr individuelles Gehäuse für den PC.
Zur Aufnahme des Mainboards muss ein sogenannter Mainboard-Tray eingebaut werden.
Dieser wird üblicherweise in der rechten Gehäusehälfte an Boden und Deckel fest verschraubt.
Da die Spezifikationen der verschiedenen Mainboards individuell sind, können wir hier keine genaueren Angaben machen.
Zur Befestigung empfehlen sich sowohl Schrauben als auch Plexiglasklebstoff.
Die Laufwerkshalterung für 5,25- und 3,5-Zoll-Laufwerke wird an Deckel und Vorderseite montiert.
Entsprechende Öffnungen müssen präzise in die Vorderseite gesägt werden. Hier müssen auch der Netzschalter und die diversen Betriebszustand-LEDs eingebaut werden.
Für einen guten „Durchzug“ im Gehäuse kann an der Frontseite auch ein zusätzlicher Lüfter montiert werden. Dieser „schaufelt“ kühlende Luft ins Gehäuse ein, die von den hinteren Ventilatoren wieder ausgeblasen wird.
3.5. Schritt 4: ATX-Blende und Einsteckkartenschlitze
An der Rückseite des Gehäuses muss nun eine Öffnung für die Mainboardanschlüsse eingesägt werden; nach der ATX-Norm ist deren Position bei allen Mainboards relativ gleich.
Auch die Einsteckslots für die PCI-Karten sind genormt. Hier kann man eventuell Maße und Abstände von einem alten ATX-Gehäuse nehmen.
Auch die Öffnungen für Gehäuselüfter und Netzteil werden nun in die Rückwand eingesägt, auch Öffnungen für eine PC-Beleuchtung oder LED-Bohrungen sollten nun vorgenommen werden.
- Plexiglas auf Amazon ansehen »
4. Plexiglas-Gravur: Gehäuseteile aus Glas gravieren
Plexiglas lässt sich problemlos und mit „Hausmitteln“ gravieren – ideale Bedingungen für Case-Modder, die ihrem fertigen Gehäuse noch eine persönliche Note geben wollen.
Die Gravur wird dabei entweder freihändig oder von einer Schablone im Sandstrahlverfahren ausgeführt.
4.1. Freihändiges Plexiglas-Gravieren
Gravuren in Plexiglas können problemlos und mit etwas handwerklichem Geschick mit einem handelsüblichen Gravurset ausgeführt werden.
Dabei sollte allerdings auf eine geringe Drehzahl und einen kurzen Materialkontakt geachtet werden: Plexiglas neigt bei Temperaturen ab 100 °C zu thermischer Verformung und kann an der Oberfläche schmelzen. Spezielle Kunststoff-Gravuraufsätze sind im Handel erhältlich.
In komplizierteren Verfahren können Gravuren auch maschinell übertragen werden. Am Rechner erstellte Grafiken werden in diesem Fall durch einen computergesteuerten Gravurkopf auf das Material übertragen.
Dieses Verfahren ist allerdings recht aufwändig und kann nur professionell durchgeführt werden – für Heimanwender lohnt sich die Anschaffung einer Gravurmaschine kaum.
4.2. Sandstrahl-Gravur mit Schablone

Gravur durch Sandstrahlen.
Beim Gravieren mit einer Sandstrahlpistole können beliebig komplexe Motive per Schablone auf die Plexiglasoberfläche übertragen werden.
Dazu wird lediglich eine Sandstrahlpistole, ein Kompressor und geeignetes Abklebematerial benötigt.
Bei der Durchführung der Arbeiten ist zu beachten, dass die Schablone dicht mit der Plexiglasoberfläche abschließt.
Durch das Strahlgut sollte sie nicht zerstört werden können; dicke, beschichtete Pappe oder besser Kunststoffplatten sind hier eine gute Wahl.
Der übrige Teil der Plexiglasscheibe muss sehr sorgfältig abgedeckt werden, damit keine Kratzer im restlichen Material entstehen können. Auch hier sollte ausreichend stabiles Material zum Abkleben verwendet werden; beispielsweise Gewebeklebeband und dichte Pappe.
Das Sandstrahlen sollte mit feinkörnigem Quarzsand durchgeführt werden – im Optimalfall in einer Strahlkabine. Wer kein solches Gerät besitzt, kann das Sandstrahlen auch im Freien durchführen, beispielsweise auf einer großen Wiese.
Achtung: In diesem Fall ist aber unbedingt eine Schutzbrille zu tragen sowie ein für Quarzsand geeigneter Mundschutz – eingeatmeter Quarzsandstaub ist sehr gesundheitsschädlich!
Nach Abschluss des Strahlvorgangs kann das Abklebematerial entfernt werden. Sandrückstände sollten mit Druckluft fortgeblasen werden – alles andere kann Kratzer verursachen. Nun ist das Motiv fertig und kann in den Mod-PC eingebaut werden.
5. PC-Beleuchtung: UV-Röhren, Kaltkathodenlampen und LEDs
Neonröhren und Kaltkathodenlampen sind bei Case Moddern seit der ersten Stunde ihres Hobbys beliebt: In allen Farben und Formen, in denen Neonröhren erhältlich sind, lassen sich PC-Gehäuse aus Plexiglas oder mit Plexiglasfenstern phantasievoll beleuchten.
5.1. Gehäuse beleuchten mit Neonröhren

Edelgasröhren.
Die klassischste Bauform der Leuchtstoffröhre ist die Neonröhre, die durch eine Füllung mit dem Edelgas Neon eine satte, orange-rote Farbe abstrahlt.
Die umgangssprachlich auch unter dem Begriff „Neonröhre“ bezeichneten, andersfarbigen Edelgasröhren werden durch die Verwendung anderer Gase oder deren Kombination erzeugt:
- Helium: Blassrotes Licht
- Argon und Quecksilber: Intensiv hellblau-leuchtend
- Krypton: Weißes Licht
- Xenon: Bläulich-violettes Licht

Neonröhren.
Neonröhren haben leider beim Einbau in einen PC handfeste Nachteile: So benötigen sie zwingend ein Vorschaltgerät, umgangssprachlich Neontrafo oder NST genannt.
Dieses ist recht klobig und muss mit 230 V Spannung betrieben werden; ein Anschluss ans PC-Netzteil ist daher nicht möglich.
Zudem sind Neonröhren und Vorschaltgeräte nicht ganz billig; schon gar nicht in individuellen Formen.
Auch sind die Glasröhren bruchanfällig und erwärmen sich im Betrieb.
Die Vorteile liegen in einer satten und warmen Lichtstrahlung und der Individualität der Gestaltungsmöglichkeiten. Für anspruchsvolle Casemods wird daher auch auf Neonröhren zurückgegriffen.
5.2. Gehäuse-Beleuchtung mit Kaltkathodenröhren
Kaltkathodenröhren finden milliardenfache Verbreitung als Hintergrundbeleuchtung der Displays von Notebooks, Monitoren und Flachbildfernsehern. Auch in Scannern und Faxgeräten finden sie Verwendung.
Die mit niedriger Spannung, geringer Leistungsaufnahme und entsprechend wenig Abwärme funktionierenden Leuchten werden aber auch seit Jahren gerne im Case Modding eingesetzt: Mit speziellen Adaptern lassen sie sich mit einem Inverter an das vorhandene Computernetzteil anschließen und haben eine Leistungsaufnahme von etwa 5 Watt bei 30 cm Länge.
In einem PC lassen sich daher auch mehrere Kaltkathodenröhren in unterschiedlichen Farben betreiben. Sie erzeugen so ein schönes Lichtspiel und verbrauchen obendrein wenig Strom.
5.3. Case Modding mit LEDs
LEDs finden auch in normalen Computergehäusen als Betriebszustandsanzeiger Verwendung. Beim Case Modding kommen jedoch eigentlich banale PC-Teile erst richtig zur Geltung, wenn sie mit LEDs angestrahlt werden.
Bildnachweise: Shutterstock/Matej Kastelic, 'PC kostengünstig leiser machen': (Originalbild, 'PC kostengünstig leiser machen': (Originalbild (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
Helfen Sie anderen Lesern von heimwerker.de und hinterlassen Sie den ersten Kommentar zum Thema Case Modding Anleitung - PC-Lüfter leiser machen mit diesen 7 Tipps.