
Im folgenden Test werden drei verschiedene Bohrhämmer der mittleren Preisklasse einander vergleichend gegenübergestellt.
Eine Schlagbohrmaschine und ein Bohrhammer sind sich äußerlich oft ähnlich und auch ihr Einsatzbereich deckt sich zu einem gewissen Teil. Dennoch sind es zwei völlig verschiedene Geräte mit einer unterschiedlichen Funktionsweise.
Eine Schlagbohrmaschine unterscheidet sich kaum von einer Bohrmaschine. Lediglich zwei Zahnscheiben sorgen durch einen festen Druck für eine kraftabhängige Schlagfunktion. Da die körperliche Kraft begrenzt ist, ist auch der Einsatzbereich einer Schlagbohrmaschine eingeschränkt. Bohrungen in massivem Beton sind damit kaum noch zu bewältigen.
Der pneumatische Bohrhammer benötigt keinen körperlichen Einsatz und erzeugt die Schlagenergie durch ein Hammerwerk. Hier wird der Einsatzbereich durch die Leistung der Maschine und nicht durch die körperliche Kraft des Bedieners beschränkt.
Bohrungen in Beton stellen somit kein Problem mehr dar. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schlagenergie ohne Drehbewegung der Futters erzeugt werden kann, wodurch eine Bohrhammer ebenso als Stemmhammer genutzt werden kann.
Die Kraftübertragung erfordert eine besondere formschlüssige Verbindung mit wenigen mechanischen Teilen. Hierfür wurde das SDS-Futter erfunden, welches es in unterschiedlichen Größen gibt. Während SDS-Quick bisher nicht verbreitet und dem Uneo von Bosch vorbehalten ist, bildet SDS-Plus die Standardgröße für Heimwerker.
Größere Geräte besitzen zumeist ein SDS-Max Futter. Generell lassen sich in SDS-Futter keine Werkzeuge mit Zylinderschaft spannen. Jedoch gibt es spezielle Schnellspannfutter mit SDS-Aufnahme, deren Einsatzbereich allerdings stark eingeschränkt ist. Durch das notwendige Spiel im SDS-Futter sind hiermit keine guten Laufeigenschaften möglich und auch die Hammerfunktion der Maschine muss unbedingt deaktiviert werden.
Einen großen Vorteil bieten Wechselfutter, welche mit dem SDS-Futter getauscht werden können. Diese sitzen direkt auf der Antriebswelle, haben dadurch einen exakten Rundlauf und auch die Hammerfunktion wird zumeist automatisch deaktiviert.
Drei verschiedene Bohrhämmer der mittleren Preisklasse im Heimwerker-Test: Welcher bietet die beste Leistung, welcher die beste Ausstattung und wo bekommt man das meiste fürs Geld? Auch die Kapitel Bedienung und Handhabung fließen in unseren Test mit ein.
Bewusst haben wir in diesem Test auf die ganz billigen und die teuren High-End-Bohrhämmer verzichtet; für Heimwerker kommen diese meist nicht infrage. Wer gelegentlich bis häufig einen Bohrhammer benötigt, ist mit dieser Auswahl bestens bedient.
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7.1. Bohrhammer Black & Decker KD960 KC

Der Black & Decker Bohrhammer kann nur mit seinem Preis überzeugen.
Der Black & Decker KD960 KC Bohrhammer wird problemlos mit vielen Heimwerkeraufgaben fertig, sollte jedoch bei schwereren Aufgaben nur behutsam eingesetzt werden.
Mit 3,2 kg Gewicht ist der Bohrhammer jedoch fast so schwer, wie das Vergleichsmodell von Bosch. Der KD960 KC erreicht damit aber selbst bei dergleichen Leistungsaufnahme von 750 Watt mit 2,2 J eine deutlich geringere Einzelschlagstärke, was ihm das schlechteste Gewicht-Leistung-Verhältnis beschert.
Wirklich überzeugen kann hier hauptsächlich der Preis, wodurch er für den gelegentlichen Einsatz zum Bohren sicher seine Fans finden wird.
Vorteile- Die Black & Decker arbeitet problemlos und mit wenig Kraftaufwand. Das Schlagwerk ist ausgezeichnet, Betondecken oder gebrannte Ziegel sind kein Problem. Die Maschine überhitzt auch im Dauerbetrieb nicht und ist gut verarbeitet.
Nachteile- Bei der Black & Decker KD960 KC war bei Fräsen von Steckdosenlöchern in Mauerwerk mit einem Kronenbohrer ein Leistungsabfall festzustellen, die 750 Watt wirkten mit dieser Aufgabe leicht überfordert. Zudem wirkte das Bohrfutter etwas schwach ausgelegt. Ein Tester bemängelte zudem die Möglichkeit eines Drehzahlabfalls bei einer Lageänderung der Maschine.
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7.2. Bohrhammer Makita HR 2470

Der Bohrhammer von Makita zeichnet sich besonders durch seine geringe Lautstärke aus.
Mit dem Bohrhammer HR 2470 bietet das Unternehmen nun ein 760-Watt-Gerät an, dass auch für Heimwerker erschwinglich ist.
Der Makita HR 2470 ist zudem mit 2,6 kg das leichteste Gerät im Test und erzeugt mit 2,7 Joule Einzelschlagstärke.
In den Ausmaßen ist es trotz seiner Leichtigkeit das längste der drei Geräte, die im Vergleich getestet wurden.
Deswegen ist das Arbeiten in kleinen und engen Räumen etwas problematisch mit diesem Gerät.
Die gute Handhabung der Makita macht diesen Mangel jedoch wett, da sie auch bei schwierigen Arbeitsbedingungen durch Leistung besticht.
Vorteile- Die Makita ist eine schlicht designte Maschine mit überzeugenden Eigenschaften. Bohren, hämmern, meißeln: alles problemlos.
- Zudem überzeugt sie mit einem leichten Gewicht, einer guten Handhabung und einer professionellen Anmutung. Die Maschine ist gut verarbeitet und gibt sich auch bei schwereren Arbeitsbedingungen keine Blöße.
Nachteile- Wer in engen Räumen arbeitet, kann mit einem großen Bohrer auf der HR 2470 Probleme bekommen; die Maschine ist im Vergleich relativ lang.
- Heimwerker könnten auch die Beschränkung auf die SDS-Plus-Bohreraufnahme negativ beurteilen. Bohrer und Meißel mit anderen Aufnahmen lassen sich in der Makita nicht verwenden.
7.3. Bohrhammer Bosch PBH 3000-2 FRE

Der Bohrhammer von Bosch besticht nicht nur durch Leistung, sondern auch durch das ansprechende Design.
Der Bosch PBH 3000-2 FRE besticht durch ein flottes Design, ein mitgeliefertes Bohrerset, sowie einem Wechselfutter.
Mit 3,3 Kilogramm Gewicht ist es zwar knapp das schwerste Testgerät, bietet aber auch mehr Leistung und ein Zweiganggetriebe.
Seine 750 Watt Leistung erzeugen 2,8 Joule Einzelschlagstärke.
Als einziger bietet er ein Wechselfutter, wodurch sich auch Bohrer mit Zylinderschaft spannen und nutzen lassen. Das Wechselfutter besitzt durch einen direkten Aufsatz sehr gute Laufeigenschaften und in Kombination mit der hohen maximalen Drehzahl, die Möglichkeit auch sehr kleine Löcher in Holz und Stahl zu bohren.
Das macht aus dem Bosch PBH 3000-2 FRE mehr als nur einen Bohrhammer.
Vorteile- Ein Gerät, wie man es vom schwäbischen Marktführer kennt. Auf allen Gebieten zeigt sich der Bosch PBH 3000-2 FRE souverän. Punkten kann er mit genug Leistung, einem umfangreichen, mitgelieferten Bohrerset und einem Wechselfutter. Erwähnenswert ist auch das in dieser Preisklasse nicht übliche Zweiganggetriebe, dass den Meißelbetrieb nur im ersten Gang zulässt. Dabei bleibt der Bosch PBH 3000-2 FRE kompakt und handlich
Nachteile- Der mitgelieferte Tiefenanschlag ist etwas zu schwach ausgelegt und somit unverlässlich. Ansonsten zeigt der PBH 3000 FRE keine Schwächen und auch bei aktuellen Preistrend hebt sich die bessere Ausstattung nicht so deutlich ab.
7.4. Technische Daten der Testgeräte
Kategorie | Black & Decker KD960 KC | Makita HR 2470 | Bosch PBH 3000-2 FRE |
Leistungsaufnahme | 750 Watt | 780 Watt | 750 Watt |
Drehzahl | 900 U/min-1 | 1100 U/min-1 | 3000 U/min-1 |
Schlagzahl/min-1 | 0-4200 | 0-4500 | 0-4000 |
Einzelschlagstärke | 2,2 | 2,7 J | 2,8 J |
Gewicht | 3,2 kg | 2,6 kg | 3,3 kg |
max. Ø Beton | 20 mm | 24 mm | 26 mm |
max. Ø Stahl | 13 mm | 13 mm | 13 mm |
max. Ø Holz | 30 mm | 32 mm | 30 mm |
max. Ø Bohrkrone | – | – | 68 mm |
Ganganzahl | 1 | 1 | 2 |
Preis (Hersteller) | 120 € | 175 € | 249,99 € |
Preis (online) | 102,95 € | 140,79 € | 183,95 € |
7.5. Die Heimwerker.de-Kaufempfehlung

Für den Bohrhammer von Bosch sprechen wir die Heimwerker.de-Kaufempfehlung aus.
Die Wahl fällt schwer: Bohren und Meißeln können alle drei vorgestellten Geräte, entscheidend sind aber die Details:
Zusammenfassend betrachtet hat das grüne schwäbische Bohrgerät von Bosch die rundeste Mischung an Eigenschaften: Relativ kompakt, mit einer besonderen Ausstattung und mit einem umfangreichen Zubehörpaket geht der PBH 3000-2 FRE in Führung.
Als Preis/Leistungs-Sieger hingegen empfiehlt sich allerdings der Konkurrent von Makita: Ein Gerät mit definitiv semiprofessionellen Anspruch, einen kraftvollen Motor und einem solide verarbeiteten SDS-Bohrfutter.
Schlusslicht des Vergleichstests ist der Black & Decker, hauptsächlich wegen des zu schwachen Antriebs und des großen Gewichts im Verhältnis zur Leistung. Für den roten Bohrhammer spricht allerdings der günstigste Preis im Vergleich.
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Toller vergleich, wenn in der Liste auf den ersten Blick 2 Schalgborer drin sind – wie man da auf eine Joule Angabe kommen kann dürfte rätselhaft sein. Logisch gewinnen immer die gleichen Bosch und Makita auch wenn man von beiden eigentlich auch einige negative Feedbacks lesen kann. Mein Favorit bleibt Metabo.